Einhausen. Eine positive Bilanz ziehen die jungen Gemeindevertreter aus allen drei Fraktionen (Jung-Giggel) nach dem zweiten von ihnen organisierten Jugend-Workshop. Zwar seien es letztlich nur zwölf Teilnehmer gewesen. Dafür habe man aber intensiv diskutiert und gearbeitet.
Rund 700 Einladungen waren im Vorfeld an junge Einhäuser im Alter zwischen 13 und 23 Jahren verschickt worden. „Für Einige war der Beginn sonntags um 10 Uhr vielleicht doch etwas früh“, mutmaßt Michelle Glanzner (CDU). Dabei habe man den Termin auf Basis eines Umfrageergebnisses unter den Einhäuser Jugendlichen ausgewählt.
Die Herangehensweise war im Vergleich zur Workshop-Premiere an zwei Terminen im Oktober und November 2021 verändert worden. Mit Moritz Wetzel vom Lehrstuhl Stadtumbau und Ortserneuerung der Technischen Universität Kaiserslautern hatte man professionelle Unterstützung. Im Vorfeld des Workshops hat er sich die Gegebenheiten vor Ort selbst angesehen. Anhand einer präsentierten Ortskarte sollten neuralgische Punkte gefunden werden, an denen Verbesserungspotenzial besteht.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Durch diese Herangehensweise sei der Workshop weitaus konkreter verlaufen als 2021, berichten Michelle Glanzner und Mika Hoffmann (SPD) im Nachgang zur Sitzung der Gemeindevertretung auf Nachfrage dieser Zeitung. Die dritte im Vertreterin der Jung-Giggel, Lea May (Grüne), war beim Gespräch mit dieser Zeitung am Rande der Sitzung der Gemeindevertretung verhindert.
Verbesserungsbedarf sahen auch diesmal wieder viele Jugendliche beim Thema Verkehr. Fahrpläne müssten besser abgestimmt werden. Diskutiert worden sei auch, Parkraum auf den Straßen zu reduzieren, um mehr Platz andere Verkehrsteilnehmer zu schaffen.
Als wenig ansprechend empfinden einige Jugendliche wohl die neue Schallschutzwand entlang der K 65. Hier wurde angeregt, diese zur Verschönerung mit Graffiti freizugeben.
Turnier für Hobby-Fußballer
Beim Thema Freizeit hätten sich viele der Teilnehmer noch mehr Sportaktivitäten gewünscht, berichten die Jung-Giggel. Für das nächste Jahr sei daher geplant, ein Hobby-Fußballturnier zu organisieren. Mit Bürgermeister Helmut Glanzner schaute nicht nur der Chef der Gemeindeverwaltung bei dem Workshop vorbei, sondern auch ein lokaler Fußballexperte. Als Idee sei daher auch aufgekommen, eine Trainingsstunde für Jugendliche mit dem Bürgermeister zu organisierten. Am Rande des Workshops wurde dann auch über die zu diesem Zeitpunkt noch laufende Weltmeisterschaft diskutiert.
Im Nachgang zu dem Workshop wollen die Jung-Giggel jetzt die angesprochenen Themen priorisieren und eventuell einen Spaziergang zu den Örtlichkeiten anbieten. Im kommenden Jahr hofft man zudem, die geplanten Aufenthaltsflächen am Skaterplatz einweihen zu können, die jetzt als ein Ergebnis des ersten Jugend-Workshops noch gebaut werden sollen.
Die Gemeinde habe den Workshop zwar organisatorisch unterstützt. Ziele seien hingegen nicht vorgegeben worden, erläutert Bürgermeister Helmut Glanzner im Nachgang zu dem Workshop in einer Antwort auf eine offizielle Anfrage der SPD. Die Sozialdemokraten hatten 2020 beantragt, Einhausen solle sich an dem von Unicef und Deutschem Kinderhilfswerk initiierten Programm „Kinderfreundliche Kommune“ beteiligten. Nachdem sich bei den Ausschussberatungen dafür keine Mehrheit abzeichnete, einigte man sich darauf, das Thema selbst in die Hand zu nehmen – unter anderem durch die von den Jung-Giggeln organisierten Workshops.
Man habe „völlig offen an die Jugendlichen von Einhausen herantreten“ wollen, um deren „Wünsche und Anregungen zu eruieren“, erläuterte der Rathauschef die Herangehensweise. Ziel aller Aktivitäten der Jung-Giggel sei eine bessere Beteiligung und Einbindung der ortsansässigen Jugendlichen. „Wir wollen überparteilich die Interessen von Einhäusern vertreten, die größtenteils noch nicht wählen dürfen“, erläutert Michelle Glanzner im Gespräch mit dieser Zeitung.
Aufgrund der Corona-Pandemie seien die jungen Gemeindevertreter bei ihren Aktivitäten „deutlich beeinträchtigt und ausgebremst worden“, heißt es in der Beantwortung der SPD-Anfrage. In Abstimmung mit den Jung-Giggeln sollen jetzt im kommenden Jahr erste Ergebnisse vorgestellt werden.
Erster Wunsch bereits umgesetzt
Mit der Sanierung des Skaterplatzes konnte ein Wunsch der Einhäuser Jugend bereits umgesetzt werden. „Die Runderneuerung des Platzes wurde hervorragend angenommen und erfreut sich hoher Beliebtheit“, heißt es aus dem Rathaus. Zudem hatten die Jung-Giggel mit einer eigenen Veranstaltung an den Ferienspielen teilgenommen.
Der Zusammenschluss der jungen Gemeindevertreter sei eine „ideale Besetzung, um Zugang zu Jugendlichen zu erreichen und eine Beteiligung dieser Gruppe innerhalb der Gemeinde zu optimieren“, heißt es in der Beantwortung der Anfrage. Die angedachte Etablierung eines weiteren Gremiums sei daher derzeit nicht vorgesehen.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/einhausen_artikel,-einhausen-sport-steht-bei-der-jugend-in-einhausen-hoch-im-kurs-_arid,2034428.html