Einhausen. Mit dem schmissigen „San Carlo Marsch“ und dem beliebten „Egerländer Fuhrmannsmarsch“ hatte das Musikcorps der Feuerwehr Einhausen die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus eingeleitet. Gemeindebrandinspektor Christoph Röll lobte die Musiker: „Ich finde es gut, dass die Versammlung musikalisch eröffnet wird.“
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Der Feuerwehrverein sei notwendig zur Finanzierung der Einsatzabteilung. Gleich zu Beginn berichtete Röll, dass das vergangene Jahr im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr gestanden habe. Das sei etwas größer gefeiert worden, „weil das 125-Jährige der Freiwilligen Feuerwehr Einhausen ja einem Virus zum Opfer gefallen ist“.
Besuch der Feuerwehr Ellerstadt war ein "besonderes Ereignis"
Ein besonderes Ereignis sei der Besuch bei der Feuerwehr Ellerstadt gewesen, mit der Einhausen seit 31 Jahren befreundet ist. Zum Programm gehörte eine Weinprobe mit anschließender Wanderung, eine kurzweilige Bahnfahrt nach Frankenthal mit einer Brauereiführung und Abendessen. Beschlossen wurde der Tag mit Musik, einer Lichtshow und einem Rückblick auf Ereignisse der vergangenen Jahre.
Christoph Röll versicherte, dass die erste durchgeführte „Feuerumschau“ zwar locker verlief, die Wanderung aber etwas lang war. Es wurden zahlreiche Wasserentnahmestellen in Augenschein genommen, und es gab Informationen über die Ortsbebauung. Die Kameradschaftspflege kam nicht zu kurz, das Ereignis soll in diesem Jahr wiederholt werden.
Euphorie und Arbeitsbereitschaft für die Jubiläumsfeierlichkeiten
Anfang April begannen die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeierlichkeiten. Es gab „eine unglaubliche Euphorie und Arbeitsbereitschaft innerhalb der gesamten Mannschaft“, lobte Röll. Stellvertretend nannte er den Fachbereitschaftsleiter Geschäftsbetrieb Christian Pobloth, den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Martin Glanzner, den Jugendfeuerwehrwart Florian Röll und seinen Vertreter Marco Lusiardi, die die ganze Mannschaft mitgerissen hätten. Zwar hätten die „etwas Betagteren“ immer ein wenig auf die Bremse getreten, wenn etwas zur arg auszuufern drohte, im gleichen Atemzug hätten die Jüngeren es aber „argumentativ geschafft, die Bremse an den richtigen Stellen zu lösen“.
Mehrgenerationen-Zeltlager
Jugendfeuerwehrwart Florian Röll gab in diesem Zusammenhang einen etwas umfangreicheren Bericht über die beiden Jubiläumswochenenden, in den er auch das eine oder andere Schmankerl einbaute. Zur weiteren Stärkung des Zusammenhalts und als kleines Dankeschön fuhren Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung nach dem Wochenende gemeinsam ins „Jubiläums-Mehrgenerationen-Zeltlager nach Niederwiesen in der Pfalz. Das sei spaßig, entspannend aber auch anstrengend gewesen, und er könne verstehen, dass es nur alle zehn Jahre durchgeführt werde, so Röll.
Gut präsentiert habe sich die Wehr bei der von den Einhäusern organisierten Bezirksolympiade der Jugendfeuerwehren des Löschbezirks vier. Eine angenehme Veranstaltung sei die Planwagenfahrt zum Fischessen in Hüttenfeld gewesen, zu der der Feuerwehrverein die Einsatzabteilung in jedem Jahr einlädt. Sie sei ein Ausdruck der Wertschätzung und trage zur Kameradschaftspflege bei.
Der Aufwand der Altpapiersammlungen lohne sich finanziell kaum noch
Anlässlich des Martinsumzugs, der von der Feuerwehr abgesichert wurde und mit einem Martinsfeuer vor dem Gerätehaus endete, hatte die Wehr zu einem Abend der offenen Tore eingeladen. Dabei wurden die Besucher nicht nur verpflegt, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zeigten den Kindern auch die Feuerwehrautos, erklärten ihnen, was alles damit gemacht werden kann und warben für eine Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Christoph Röll goss aber auch etwas Wasser in den Wein: „Sollte es zukünftig dabei bleiben, dass die Gemeinde als Veranstalter des Martinsumzugs auftritt, muss das eine oder andere noch abschließend und dauerhaft geregelt werden. Noch ist hier vieles im Improvisationsstadium, aber man musste ja erstmal sehen, wie sich das nach Corona alles entwickelt.“
Das Jahr klang mit einer Nikolausfeier aus. Christoph Röll vergaß nicht, die Altpapiersammlungen zu erwähnen. Bei ihnen habe die Papiermenge abgenommen, der organisatorische Aufwand lohne sich finanziell kaum noch. Künftig würden die Sammeltermine mit Einsatzmaßnahmen gekoppelt.
Ehrungen von Mitgliedern
Im Rahmen der Versammlung wurden drei Mitglieder geehrt. Jugendfeuerwehrwart Florian Röll erhielt eine Urkunde und die Vereinsnadel für 15-jährige Mitgliedschaft. Stehende Ovationen erhielten sowohl die langjährige aktive Musikerin Andrea Mizera, einige Jahre Vorsitzende und heute Ehrenvorsitzende der Musikabteilung, als auch Hannelore Schumacher. Beide sind seit 50 Jahren Mitglied im Verein. Christoph Röll teilte mit, dass es noch nie eine Ehrenvorsitzende gegeben habe.
Hannelore Schumacher sei in all den Jahren unermüdlich und zuverlässig gewesen in der Wehr und im Verein. Sie habe eine angenehme und ruhige Art, die Dinge anzugehen, lobte Röll die Jubilarin. Sie regle alles rund um Theke, Küche und Feuerwehrhaus. „Wo sie eingreift, funktioniert alles“. Die beiden Geehrten wurden mit einem Blumenstrauß, Urkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet, überreicht vom stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Martin Glanzner. Schumacher erhielt noch einen Feuerwehrmann als Nudelbehälter. Bürgermeister Helmut Glanzner hatte ein Weinpräsent mitgebracht.
Gemeinde unterstütze die Feuerwehr finanziell
Positiv fiel der Kassenbericht von Monika Stürmer aus. Da auch die Prüfer an dem Zahlenwerk nichts auszusetzen hatten, wurde sie einstimmig entlastet. Bürgermeister Helmut Glanzner, offiziell der Chef der Feuerwehr, wertete die Berichte positiv. Alle Abteilungen bildeten eine starke Gemeinschaft: „Ihr seid ein tolles Team!“ Dass die Wehr 24 Stunden in Bereitschaft sei, komme der Bevölkerung zugute. Glanzner dankte auch Hubert Hahn für sein Engagement. Auf ihn sei Verlass. Steffi Seitz dankte er für ihre Spende an die Jugendfeuerwehr und der Musikabteilung für ihr Engagement.
Der Verein habe viel zu tun, das koste Geld. Die Gemeinde unterstütze gerne finanziell. Glanzners besonderes Lob galt der Jugendwehr für die gezeigten Leistungen. Er sei beeindruckt vom Ausbildungsstand der jungen Leute. Die Jugendfeuerwehr werde auch in Zukunft wachsen. Die interkommunale Zusammenarbeit sei eine funktionierende Gemeinschaft, bei der Geld gespart werden könne.
Die Feuerwehr präsentiere sich hervorragend, sei ein gutes Vorbild zur Gewinnung von Mitgliedern. Der Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses sei ein zukunftsträchtiges Projekt für die Gemeinde. Bis zum Jahresende sollte die Baugenehmigung vorliegen, und im Jahr 2025 werde dann gebaut, versicherte das Gemeindeoberhaupt. Er habe das Hessische Innenministerium gebeten, Menschen im Ehrenamt besser zu unterstützen, und hoffe, dass Hessen das auch mache.
Während der Verein alle Anwesenden zum Abendessen einlud, spendierte Helmut Glanzner die Getränke.
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