Einhausen/Frankfurt. „Es war einfach ein grandioser Abend.“ Beim Anruf dieser Zeitung heute Morgen gegen 10.30 Uhr ist Michaela Hartnagel-Keil noch immer - oder schon wieder - ganz schön aufgedreht. Kein Wunder: Hat sie doch am Abend zuvor ihren großen Traum gelebt, wie sie im Gespräch betont.
Auf großer Bühne vor über 600 Zuschauerinnen moderierte die Ur-Einhäuserin am Dienstagabend erstmals die hessische Weiberfastnacht des HR-Fernsehens. Für die versierte Fastnachterin fast ein Heimspiel.
Fast 250 Fans von der Bergstraße waren zur traditionsreichen TV-Sitzung angereist, darunter auch Landtagsabgeordnete Birgit Heitland, Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz und Bürstadts Bürgermeisterin Barbara Schader. Landrat Christian Engelhardt und Einhausens Bürgermeister Helmut Glanzner hatten sich kurzerhand als Frauen verkleidet unter die närrische Damenwelt gemischt.
Im Anschluss an die Aufzeichnung ging’s für die Sitzungspräsidentin noch zur After-Show-Party, bevor sie gegen 3.30 Uhr nachts im Frankfurter Hotelzimmer glücklich, aber geschafft ins Bett fiel. Am nächsten Morgen warteten auf allen persönlichen und sozialen Kanälen schon viele Glückwünsche auf sie.
„Es gab jede Menge positive Reaktionen und auch viel Lob von Seiten des Hessischen Rundfunks“, berichtet sie. Schließlich habe alles perfekt geklappt, die Stimmung in der Goldhalle, dem Sendesaal des HR, sei bestens gewesen.
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Ein hochkarätiges Programm
Den überwiegend weiblichen Fastnachtsfans - einige Männer durften als Frauen verkleidet jedoch auch mitfeiern - wurde dabei auch ein hochkarätiges Programm geboten. Ein Feuerwerk der guten Laune zündeten auf der Bühne Daphne de Luxe, Kättl Feierdaach, Bademeister Schaluppke, Tamika Cambell, Wanda Kay, die Bousseldande und Reiner Ernst vom Bürstädter HCV.
Musikalisch brachten die neuen Stars am Schlager-Pop-Himmel, die Gruppe Zeitlos, den Saal zum Kochen. Zusammen mit den aus Heppenheim und Hähnlein stammenden Bergstreetboys demonstrierte die Sitzungspräsidentin persönlich ihr Können am Akkordeon. Auf die Musik des Überraschungshits „Wellerman“ sangen sie „Weil wir aus Hesse sin’, is’ die Weiberfastnacht in“. Zur stimmungsvollen Abschlussmoderation von Michael Hartnagel-Keil griff Udo Jürgens-Double Udo Jay in die Tasten.
Bei der Anmoderation der Mitwirkenden hätten ihr die Fernsehmacher vom HR völlig freie Hand gelassen, berichtet Michaela Hartnagel-Keil: „Ich habe alle geplanten Beiträge vorab bekommen, um mich zu informieren, und mich auch mit den Künstlern noch einmal persönlich unterhalten, was ihnen wichtig ist.“ Um nichts von ihrer Spontanität einzubüßen, habe sie sich jedoch nur ein paar Stichpunkte mit auf die Bühne genommen. Ein flotter Spruch zu jeder Programmnummer gehörte natürlich dazu.
Damit sie bei all dem nicht durcheinander gerät, hatte sie im Elferrat mit ihrer Schwiegertochter Nadine Bernhard eine große Unterstützung an ihrer Seite. „Sie hat mich organisatorisch durchs Programm geführt und mir beispielsweise zum richtigen Zeitpunkt meine Notizen gereicht.“
Sendetermin ist der 16. Februar
- Im HR-Fernsehen ausgestrahlt wird die hessische Weiberfastnacht am 16. Februar um 20.15 Uhr.
- Sitzungspräsidentin Hartnagel-Keil wird die närrische Show dann auch erstmals auf dem Bildschirm erleben.
- Gemeinsam mit Freunden und Familienmitgliedern, die beim Aufzeichnungstermin mit dabei waren, trifft sie sich in der Alten Schlosserei zum gemeinsamen Schauen – natürlich in fastnachtlicher Verkleidung. kel
Auch die übrigen Elferratsfrauen stammten aus ihrem persönlichen Umfeld, nämlich von der Bürstädter Tanzgruppe Scherwe von den Bürstädter Sackschdoahoggern. Unterstützt wurde Michaela Hartnagel-Keil auch von ihrer Cousine, die mit ihrem Busunternehmen am frühen Dienstagabend eine Fahrt für rund 70 Fastnachtsfans von der Bergstraße zur Aufzeichnung in Frankfurt organisiert hatte.
„Ein paar Tränchen flossen“
Sie selbst war zu diesem Zeitpunkt natürlich schon lange in der Main-Metropole, um sich auf den großen Abend vorzubereiten. So wie auch schon bei vielen Terminen in der vorangegangenen Woche. Nach vielen Vorgesprächen und Proben stand am Dienstag noch die Generalprobe an.
Danach ging’s noch einmal in die Maske. „Als ich kurz vor der Sendung alleine in meine Kabine saß, sind mir schon ein paar Tränchen runtergelaufen“, sagt Michaela Hartnagel-Keil. Schließlich wurde jetzt wahr, was sie schon immer habe machen wollen. Als es dann auf die Bühne mit dem großen Elferratspodium ging, sei alle Aufregung wie weggeblasen gewesen.
Dass am Ende alles so gut und problemlos gelaufen ist, freut sie natürlich für sich selbst, aber auch für die Verantwortlichen vom Hessischen Rundfunk. Die kannten die Fastnachterin zwar bereits aus den Vorjahren durch deren TV-Auftritte bei der Weiberfastnacht zusammen mit Ulla Freudenberger als „Sassa Sammel und Sossi“.
Doch die neue Aufgabe sei für beide Seiten ein Sprung ins kalte Wasser gewesen. „Es hätte ja auch sein können, dass ich kurz vor der Aufzeichnung zusammenklappe“, ist sie dankbar in das Vertrauen, dass man beim Hessischen Rundfunk in sie gesetzt hat.
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