Einhausen. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins für Heimatgeschichte im Gemeindehaus der evangelischen Kirche von Einhausen erklärte der zweite Vorsitzende Kurt Müller in seinem Jahresbericht, dass für Veranstaltungen und Aktivitäten „dringend noch aktive Mitglieder benötigt werden, damit wir mit der Aufarbeitung der Ortsgeschichte zügiger vorankommen“.
Auch im Vereinsvorstand möchte er der nachrückenden Generation gerne Platz machen. „Der Altersdurchschnitt in unserem Verein beträgt derzeit 75 Jahre“, berichtete Müller. Damit machte der Vorsitzende deutlich, woran es bei der Vorstandsarbeit krankt und dass er mit den wenigen Getreuen nicht in der Lage sei, zukünftig die Arbeit zu bewältigen.
Mehrere Schultern nötig
Nachdem der frühere Vorsitzende Philipp Bohrer das Amt abgegeben hatte, blieb die Aufgabe an seinem Vertreter Kurt Müller hängen. Wer dessen Jahresbericht genau verfolgt hatte, merkte, dass er die meiste Arbeit erledigt. Dazu kommt, dass er aus Altersgründen bei der Wahl im kommenden Jahr nicht mehr für dieses Amt kandidieren werde.
In der Bilanz für das Jahr 2022 erwähnte Kurt Müller die Zahl von 73 Mitgliedern im Verein. Bei der Gedenkminute für verstorbene nannte er die Namen Jakob Hartnagel und Wolfgang Christ, ein Gründungsmitglied des Vereins. Zu den Aktivitäten des Vereins für Heimatgeschichte zählte Müller die Babbelstammtische, den Adventskaffee, die Berichte im Bergsträßer Anzeiger in der Reihe „Einst in Einhausen“, die fortgesetzt werden sollen, die Teilnahme an Sitzungen der LoPa (Lokale Partnerschaft), bei denen es auch um Fördermittel gehe für Vereine, die Teilnahme an der Arge „Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße“. Auch einen Ortstermin mit der SPD und dem Gemeindevorstand am Haus Rheinstraße 9, die Gratulation zu Geburtstagen und zum 25-jährigen Vereinsjubiläum listete Kurt Müller auf.
Veranstaltungskalender erstellt
Der Vorstand habe einen Veranstaltungsplan für das Jahr 2023 erstellt und beim Amtsgericht sei die Gemeinnützigkeit für die Zeit 2022 bis 2025 registriert worden. Zu den Sammlungen über die Geschichte von Einhausen hätten die Familie Wachtel und Hildegard Jakob alte Urkunden, historische Bildtafeln, Druckschriften von Ortsvereinen und einen Schriftwechsel von Günter Jakob mit Presseberichten über Vereinsaktivitäten überlassen.
Am Archiv selbst habe sich nichts geändert, so Müller. Zu den Dokumentationen zählte der Redner einen Vortrag von Albert Bähr zum „Familienzwist bei den Karolingern“. Bei der Familienforschung gehe es um die Erstellung eines Kirchenbuches von der Kirchengemeinde Schwanheim über die Jahre 1600 bis 1875 mit den Gemeinden Groß-Hausen, Schwanheim, Langwaden und Rodau. Die Quelldaten seien von Peter Fink und Karl Hermann in jahrelanger mühevoller Arbeit aus den Kirchenbüchern von Schwanheim entnommen worden.
Mangels aktiver Mitglieder sei es nicht möglich gewesen, aus dem Stadtarchiv von Lorsch das „Archivgut von Klein-Hausen“ weiterhin zu digitalisieren und zu archivieren, bedauerte der Vorsitzende. Für die kommenden Monate sei geplant, gemeinsam mit der Gemeinde und dem Regierungspräsidium am „Bruchhäusel“ Tafeln aufzustellen über die Geschichte dieser einstigen Hirtenunterkunft, über Flora und Fauna.
Wenn der Plan umgesetzt werde, könnten die Tafeln am 2. Juli offiziell der Bevölkerung vorgestellt werden. Der von Kurt Müller vorgetragene Kassenbericht wurde von den Prüfern Helmut Ost und Erhard Henkes abgesegnet. Das vorhandene Vermögen solle für eine eventuelle Heimatstube verwendet werden, hieß es.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschichte vor unserer Haustüre“ soll am 16. Juli eine Radtour durchgeführt werden zu den „Alten und historischen Wegen und Plätzen“ in Einhausen-Nord. Auch wenn viele eigene Mitglieder nicht mehr mit dem Rad fahren könnten, werde diese Radtour erfolgen, da sie für die gesamte Bevölkerung veranstaltet werde. Kurt Müller erwähnte auch die Teilnahme an der Veranstaltung in Lorsch „Dokumentation Landjugendschaft in Lorsch, Südhessen und östlicher Kurpfalz“ von 1645 bis 1945. Dabei sei es auch um Juden von Einhausen gegangen.
Der Termin 5. Oktober, Babbelstammtisch, wurde auf den 12. Oktober verlegt, der Adventskaffee vom 1. auf den 2. Dezember.
Wer kennt die Personen?
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ zeigte Armin Rau ein historisches Familienfoto. Er sei seit langem auf der Suche nach dieser Familie, habe sie aber leider bisher nicht ausfindig machen können. „Vielleicht gibt es jemanden, der Personen darauf erkennen kann“, hoffte er. Aufgrund seiner Ahnenforschung sei er auf dieses Foto gestoßen, das wohl zu seiner Ahnenverwandtschaft gehöre, die er auf dem Foto aber nicht zuordnen könne, erklärte er. Er sei für jeden Hinweis dankbar. Hinweise erbittet er an: Armin Rau, Rheinstraße 7, 64683 Einhausen, E-Mail: armin.rau@online.de.
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