Freizeit

Die Einhäuser Stammtischjünger treffen sich seit einem halben Jahrhundert

21 Gründungsmitglieder besiegelten vor 50 Jahren die Geburtsstunde der geselligen Runde / Am Samstag wurde das Jubiläum gefeiert.

Von 
Felix Wolf
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Die Stammtischjünger einst bei ihrem ersten Jubiläumsfest. © Privat

Einhausen. Bereits ein halbes Jahrhundert gibt es in Einhausen die „Stammtischjünger“. Am vergangenen Samstag wurde das große Jubiläum im Gasthaus „Zum Engel“ gefeiert. Da wurde der Stammtisch nämlich auf den Tag genau 50 Jahre alt. Gegründet hat sich die gesellige Runde am 28. Januar 1973. Seitdem treffen sich die Freunde im Gasthaus und feiern dort auch regelmäßig die Jubiläen der Gruppe. Treffen sich die Stammtischbrüder bei den regelmäßigen Terminen alleine, so sind bei Jubiläumsfeiern und weiteren Feierlichkeiten, die über das Jahr verteilt anstehen, auch die Partnerinnen der Mitglieder gerne gesehen.

Aus einer Gruppe von Freunden, die sich sonntags nach der Messe regelmäßig zusammensetzte, um gemeinsam zu erzählen, wurde vor 50 Jahren ein fester Stammtisch, der sich einen Namen und eine Satzung überlegte. In dieser ist unter anderem vermerkt, dass jedes Mitglied, das sich für mehr als drei Tage weiter entfernt als 50 Kilometer von Einhausen aufhält, eine Postkarte an die Gruppe schicken muss. Darauf muss mindestens ein Vierzeiler stehen. Eine Tradition, an die sich heute nicht mehr sonderlich streng gehalten wird, wie sich die Stammtischjünger lachend eingestehen müssen.

Keine thematischen Grenzen

21 Gründungsmitglieder verzeichnete der Stammtisch an seinem Ursprungstag. Jeder von ihnen fand Platz im – vom ehemaligen Mitglied Nikolaus Arnold eigens für die Gruppe entworfenen – Wappen: eine Pflanze mit 21 Blättern auf rotem Grund. Repräsentiert werden vielfältige Berufsgruppen: vom Handwerker über Industrie- und Handwerksmeister, Ingenieure, Beamte bis hin zu Lehrern.„Wobei es heute größtenteils Rentner sind“, wie sich die Mitglieder lachend eingestehen.

Die Zeit trägt Schuld daran, dass die Gruppe im Laufe der Jahre geschrumpft ist. Vier Gründungsmitglieder sitzen aber noch heute gemeinsam am Tisch. Edmund Hübner, Bernhard Wüst, Michael Schumacher und Jakob Wüst treffen sich seit 50 Jahren im Gasthaus „Zum Engel“, um kein Thema des aktuellen Weltgeschehens unangesprochen liegen zu lassen. Thematisch sind den Diskussionen keine Grenzen gesetzt, einig ist man sich allerdings in dem Punkt, dass es in der Historie des Stammtisches nie ernsthafte Streitigkeiten gab.

Zur Jubiläumsfeier trafen sich die Einhäuser Stammtischjünger mit ihren Partnerinnen am vergangenen Samstag im Gasthaus „Zum Engel“. Vor 50 Jahren wurde die gesellige Runde offiziell ins Leben gerufen. Vier der einst 21 Gründungsmitglieder sind heute noch dabei. © Gutschalk

Doch auch einige neue Stammtischfreunde stießen hinzu, so dass die Stammtischjünger aktuell neun Mitglieder haben. Andreas Schumacher, Hans Josef Schumacher, Mike Kude, Daniel Degen und Markus Rau vervollständigen die Runde. Von den vier verbleibenden Gründungsmitgliedern muss Edmund Hübner die weiteste Anreise auf sich nehmen. Seit vielen Jahren lebt er mit seiner Familie in Singapur, was ihn allerdings nicht daran hindert, die Weschnitzgemeinde regelmäßig zu besuchen und dabei selbstverständlich an den Stammtischtreffen teilzunehmen.

Doch auch außerhalb der wöchentlichen Stammtische treffen sich die Freunde mit ihren Familien zu den unterschiedlichsten Feierlichkeiten. Im Verlauf der letzten 50 Jahre lässt sich dabei auf so einige Anlässe zurückblicken. Seien es die gemeinsam verbrachten Vatertage, das Saukopf-, Siedfleisch- oder Spanferkelessen, diverse Grillabende, gemeinsame Abendessen mit spanischer Paella oder originalen Spezialitäten aus Singapur.

Wobei diese auch bereits vor Ort verköstigt wurden. Denn ist der Stammtisch zwar in Einhausen heimisch, fand sich die Gruppe bereits in den verschiedensten Ecken der Welt wieder. So wurde selbstverständlich das neue Zuhause des Stammtischmitglieds in Singapur begutachtet. Vor Ort sorgte man mit Überreichen und Hissen der Giggelsfahne dafür, dass sich auch in Singapur ein Stück Einhausen finden lässt. Auch nach Budapest hatte es die Gruppe bereits verschlagen.

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An den Stammtischtreffen gehört es zur Tradition, dass zu Beginn die Anwesenheit der Mitglieder kontrolliert und vermerkt wird. In einem großen Buch werden seit jeher die Namen der Mitglieder abgehakt. So sparsam dabei auch mit dem Platz auf den Seiten umgegangen wurde, das Jahr 2023 findet im Buch gerade so auf der letzten Seite Platz.

Im Vordergrund stehen vor allem der Spaß und die Geselligkeit. Und so hoffen die Mitglieder, dass sich die Stammtischjünger noch lange in Gesundheit treffen können, um eine schöne Zeit zu erleben.

Redaktion

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