Einhausen. An Ideen fehle es den Einhäuser Christdemokraten nicht, betonte der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Einhausen, Matthias Utermann, bei der Jahreshauptversammlung. „Wir haben eine lange Liste an Vorhaben, die wir in den kommenden Jahren umsetzen wollen“, sagte er. Aktuell halte sich die Fraktion jedoch mit der Einbringung von neuen Anträgen zurück, um der Verwaltung die Luft zu lassen, die bereits auf den Weg gebrachten Projekte erst einmal abzuarbeiten.
Dazu gehören beispielsweise die für das kommende Jahr vorgesehene Schaffung der Weschnitzrast und des Grünen Klassenzimmers. Dass für diese „Herzensprojekte der Einhäuser CDU“ entsprechende Fördermittel aus Steuergeldern des Landes genehmigt wurden, habe die Christdemokraten in den vergangenen Monaten besonders gefreut, sagte auch Uwe Stellmann, der in Vertretung des verhinderten Fraktionsvorsitzenden Kristof Glanzner über die Arbeit der CDU-Gemeindevertreter berichtete.
„Sitzungen immer gut besucht“
Besonders positiv bewertete Stellmann das Engagement der Einhäuser Christdemokraten: „Die Fraktionssitzungen sind immer äußerst gut besucht, auch von Mitgliedern, die aktuell nicht der Gemeindevertretung angehören.“ Von der Jahreshauptversammlung selbst konnte man das allerdings nicht behaupten. Gerade mal ein Dutzend CDU-Mitglieder waren in den Saal des Bürgerhauses gekommen, viele – darunter auch einige Funktionsträger – hatten sich krankheits- oder terminbedingt entschuldigt.
„Programme an Krisen anpassen“
„Die Förderprogramme von Bund und Land müssten besser an Krisensituationen der Kommunen angepasst werden“, sagte Bürgermeister Helmut Glanzner bei der CDU-Mitgliederversammlung wohl auch in Richtung des Bundestagsabgeordneten Michael Meister.
Konkretes Beispiel sei die plötzlich notwendig gewordene Investition von 300 000 Euro für die defekte Raumlufttechnik im Hallenbad. Damit der plötzlich aufgetretene Schaden zeitnah behoben werden kann, sei eine schnellere Bearbeitung von Förderanträgen notwendig. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass das Bad ein halbes Jahr lang geschlossen werden muss.
Grundsätzlich appellierte Helmut Glanzner Richtung Meister, dass „in Berlin die Ängste und Sorgen der Kommunen besser wahrgenommen werden“. red
Auf der Tagesordnung standen diesmal aber auch weder Vorstandswahlen noch inhaltlich kritische Themen, die es zu besprechen gab. Damit passte die Mitgliederversammlung zum abgelaufenen Geschäftsjahr, das aus Sicht des Ortsverbandes „coronabedingt noch einmal relativ ruhig“ verlaufen sei, so Utermann.
Im vergangenen Winter seien die geplanten Termine der Einhäuser CDU – etwa der traditionelle Neujahrskaffee – mit Blick auf die Pandemie ausgefallen. Als dann im Frühjahr die Beschränkungen weggefallen sind, habe man den dort terminierten Veranstaltungen der örtlichen Vereine den Vortritt gelassen.
Für das kommende Jahr habe der Ortsverbandsvorstand jedoch schon einige Ideen für Aktivitäten gesammelt, die man gerne umsetzen möchte. So etwa vier Wanderungen im Einhäuser Wald zu verschiedenen Jahreszeiten. Hier sei man noch auf der Suche nach einem fachkundigen Wanderführer. In 2023 starten werde man mit dem Neujahrskaffee am 15. Januar.
Riedbahn-Schallschutz von Neubaustrecke entkoppeln
Wenn die zwischen Frankfurt und Mannheim verlaufende Riedbahn ab dem Sommer 2024 saniert wird, sollte im Rahmen dieser Baumaßnahme entlang der gesamten Strecke auch ein entsprechender Lärmschutz installiert werden. „Darum wollen wir uns jetzt kümmern“ sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Meister in Einhausen. Eine solche Planung könnte nämlich auch Vorteile bei den Verhandlungen zur Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim führen. Im Kreis Bergstraße wird hier bekanntlich ein langer bergmännischer Tunnel von Langwaden bis hinter Lorsch gefordert.
Dabei handelt es sich jedoch nur um eine von zahlreichen Forderungen, die in das Verfahren einfließen. Eine andere ist, den Lärmschutz auch an den beiden westlich und östlich verlaufenden Bestandsstrecken Riedbahn und Rhein-Neckar-Bahn zu verbessern. Wenn eine solche Investition jedoch bereits im Rahmen einer anderen Baumaßnahme – etwa der Riedbahnsanierung – getätigt werde, könne sie bei den schwierigen Verhandlungen zur Neubautrasse wegfallen.
Der Vorteil wäre, so Meister, dass man im Planungsverfahren für die Neubaustrecke nicht zu viele Forderungen stelle. Dies könnte die Chancen für den erhofften Tunnel erhöhen. kel
Die Fraktion hatte in den zurückliegenden Monaten einige Aktivitäten umsetzen können. Uwe Stellmann verwies auf die Blühwiesensamen-Aktion, zu der Florian Schumacher und Stefanie Seitz maßgeblichen beigetragen hätten. Es gab zwei kommunalpolitische Radtouren mit Bürgermeister Helmut Glanzner durch den Ort. Und bei den Ferienspielen organisierten die Christdemokraten eine Radtour zum Bauernhof Schweickert in Schwanheim.
Angesichts fehlender Wahlen, des übersichtlichen Veranstaltungsprogramms und den damit verbundenden geringen Ausgaben in den vergangenen Monaten konnte in der Kasse des Ortsverbandes ein Plus verbucht werden. Nach Einschätzung von Matthias Utermann kann man das Geld aber gut gebrauchen. „Wir müssen Rücklagen für die nächsten Wahlen bilden“, sagte der Vorsitzende. Im kommenden Herbst wird schließlich der Hessische Landtag gewählt.
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