Bauprojekt

Der Einhäuser Schulsteg schwebte davon

Die alte Fußgänger- und Radfahrerbrücke im Einhäuser Ortskern wurde am heutigen Dienstag demontiert. Zwei zehn Tonnen schwere Stahlbetonträger wurden dazu abgesägt und per Kran in die Höhe gehoben.

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Der Steg schwebte in der Luft. © Jörg Keller

Einhausen. Schätzungsweise einen Meter Durchmesser hat das Kreissägeblatt, das die Arbeiter der aus dem Saarland stammenden Baufirma am Dienstag gegen kurz nach zehn Uhr in Bewegung setzen. Noch ein letzter Schnitt in den Stahlbeton, dann baumelt der erste der beiden rund zehn Tonnen schweren Träger in der Luft. Er ist an zwei Metallketten befestigt, die ein am Nordufer aufgestellter Kran langsam nach oben zieht.

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Der alte Schulsteg in Einhausen

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Bis vor wenigen Tagen hatte die über 20 Meter lange Konstruktion noch den Boden des Schulstegs gehalten, über den jahrzehntelang Schulkinder, Passanten und Radfahrer in der Einhäuser Ortsmitte die Weschnitz gequert hatten. Jetzt wird die kleine Brücke aus dem 1950er Jahren nicht mehr gebraucht. 25 Meter weiter westlich bietet der vier Meter breite neue Steg eine bequeme Möglichkeit für Passanten und Radfahrer, das Flüsschen zu queren.

Einige Schaulustige waren in Einhausen vor Ort

Am Vormittag hatten sich einige Bürger am Südufer eingefunden, um einen letzten Blick auf den alten Schulsteg zu werfen und die Demontage zu verfolgen. „Da bräuchte es jetzt schon den neuen Kiosk“, wünschte sich einer der Schaulustigen einen Kaffee zum Bauspektakel - wahrscheinlich mit Blick auf die neben dem Hallenbad geplante Weschnitzrast. Doch nicht jeder kann der innerörtlichen Veränderung etwas abgewinnen.

Die beiden Stahlbetonträger des alten Schulstegs wurden im Laufe des gestrigen Tages abgesägt und per Kran ausgehoben. © Thomas Neu/Jörg Keller

„Der alte Steg hätte noch 50 Jahre gehalten“, war sich ein Zuschauer beim Anblick der für Laien noch stabil anmutenden Stahlbetonträger sicher. Andere Einhäuser freuen sich über die neue Brücke. „Da müsste am Ufer aber noch ein Geländer hin, damit niemand runterfällt“, bemängelte eine Passantin.

Der Bauleiter ist zufrieden mit dem Ergebnis

Zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten zeigte sich heute Vormittag Bauleiter Michael Pachmann vom Darmstädter Ingenieurbüro CSZ Ingenieurconsult, das sowohl für das Aufstellen der neuen Brücke als auch für die Demontage des alten Stegs zuständig ist.

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Um den Krach bei den Abrissarbeiten in Grenzen zu halten, habe man versucht, weitgehend auf Stemmarbeiten vor Ort zu verzichten. Die Betonteile wurden zersägt, damit sie in Containern abtransportiert werden können. Dann wird das Material zerkleinert und beispielsweise für Straßenunterbau wiederverwertet, erläutert Pachmann. Und so werden auch künftig Fahrzeuge auf dem alten Schulsteg unterwegs sein.

Noch nicht sicher war sich der Bauleiter am Vormittag, wie die im Weschnitzdamm eingelassenen Fundamente am besten zurückgebaut werden können. „Da gibt es keine Aufzeichnungen dazu“, erläutert er. Im Zweifelsfall bleibe nichts anderes übrig, als die Betonteile herauszustemmen.

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