Traditionsverein

Bunter Abend im Sommer als Ersatz für Narrengiggelsitzungen in Einhausen

Von 
Jörg Keller
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Einhausen. Angesichts der Corona-Entwicklung hat jetzt auch der Einhäuser Traditionsverein (VzEdT) seine Fastnachtsveranstaltungen offiziell abgesagt. Damit wird es im zweiten Jahr in Folge keine Narrengiggelsitzungen geben. Noch im November hatte man fest damit gerechnet, am 25. und 26. Februar in der Mehrzweckhalle die Einhäuser Fastnacht wiederzubeleben. Doch daraus wird nichts. Das teilte jetzt die Vorsitzende Christiane Hiemenz mit. Am Mittwoch hatte sich der enge Vorstand zusammen mit dem Sitzungspräsidenten Kristof Glanzner zu einer abschließenden Besprechung getroffen. Dass die Narrengiggelsitzungen nicht werden stattfinden können, dürfte zu diesem Zeitpunkt schon jedem klar gewesen sein. Schließlich werden landauf, landab alle Fastnachtsveranstaltungen abgesagt.

Die Frage war jetzt jedoch, ob es Alternativen gibt. Im vergangenen Jahr hatte der Traditionsverein einen sehenswerten Zusammenschnitt von früheren Sitzungen und einigen wenigen aktuellen Beiträgen produziert und als Online-Narrengiggelsitzung ins Netz gestellt.

Keine Online-Fastnacht geplant

Ein solches virtuelles Angebot ist in diesem Jahr jedoch nicht geplant, erklärt Christiane Hiemenz. „Online zu feiern, macht keinen Spaß“, sagt sie.

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Andererseits seien jedoch alle Aktiven“ganz wild darauf“ aufzutreten. Schließlich hatten die Proben der meisten Tanz- und Sketch-Gruppen bereits im vergangenen Herbst begonnen. Und dass soll jetzt alles umsonst gewesen sein?

„Nein“, sagt die VzEdT-Vorsitzende. Als Alternative zu den abgesagten Narrengiggelsitzungen plant der Traditionsverein, zwei Bunte Abende im Sommer zu veranstalten. Die eigentliche Fastnacht will man natürlich nicht in die warme Jahreszeit verlegen. Einen Elferrat wird es daher ebenso wenig geben wie Helau-Rufe und den Narrhallamarsch. Tanz, Spaß und gute Laune hingegen schon, wenn die Aktiven aus den Reihen des VzEdT auf der Bühne stehen.

Konkrete Termine für die Bunten Abende kann Christiane Hiemenz derzeit noch nicht nennen. Mit Blick auf die Unabwägbarkeiten in Zeiten der Pandemie will man sich beim Traditionsverein nicht zu früh festlegen. „Mit mir wird es kein Risiko bei unseren Veranstaltungen geben“, sagt Christiane Hiemenz und weiß dabei ihre Mitstreiter im Vorstand hinter sich. Andererseits ist zu befürchten, dass bei einer verbesserten Corona-Lage schnell alle Wochenendtermine für Feste und Feiern belegt sind.

Und so muss man auch beim VzEdT auch in den kommenden Monaten auf Sicht fahren. Und das gilt längst nicht nur für die Narrengiggel. Im März lädt der Traditionsverein üblicherweise zu seiner Jahreshauptversammlung ein. Ob das möglich ist, werde man Ende Januar angesichts der Corona-Lage entscheiden. In diesem Jahr stehen Vorstandswahlen an. Christiane Hiemenz erwartet jedoch keine größeren Veränderungen. Die Mitglieder des engeren Vorstandes hätten signalisiert, weitermachen zu wollen – insbesondere auch mit Blick auf die ohnehin nicht einfache Situation in Zeiten der Pandemie.

Hoffen auf Theater und Kerwe

Den traditionellen Mai-Termin für die Theaterveranstaltungen der Laienspielschar hat man beim VzEdT-Vorstand „noch nicht ganz abgeschrieben“, auch wenn die Proben derzeit aus Infektionsschutzgründen auf Eis gelegt sind. Zwar seien die allermeisten Mitwirkenden geimpft. Dennoch wolle angesichts der hochansteckenden Omikron–Variante niemand ein Risiko eingehen. Im Zweifelsfall könnten die Aufführungen auch ins Spätjahr verschoben werden.

Bei der Wahl der Kerwekönigin ist das natürlich nicht möglich. Auch diese wird zumeist im Frühsommer bei einer öffentlichen Veranstaltung gekürt. Im vergangenen Jahr war das erstmals anders. Am 10. Juli waren die Bürger aufgerufen, auf dem Schulhof ihre Stimme für eine der Bewerberinnen abzugeben. Gekrönt wurde die Siegerin Lina Lulei dann abends bei einer geschlossenen Veranstaltung unter starken Infektionsschutzauflagen. Wie und wann in diesem Jahr eine neue Hoheit bestimmt werden kann, wird sich noch zeigen.

Noch neun Monate hin sind es bis zur Kerwe am 1. Oktoberwochenende. Beim VzEdT hofft man inständig, dass es endlich wieder einen richtigen Umzug und ein buntes Kerwetreiben geben kann. Nach der ausgefallenen Kerwe 2020 hatte man das Fest der Feste im vergangenen Oktober zumindest abgespeckt feiern können.

Außer Corona beobachtet man beim Traditionsverein hinsichtlich der Kerwe noch eine andere Entwicklung mit Sorge. Den geplanten Bau der zusammen mit der Gemeinde geplanten neuen Vereinshalle. Eigentlich sollte bereits noch im alten Jahr der zur VzEdT-Halle benachbarte Faulturm abgerissen sein. Dieser steht jedoch noch immer. Sollte sich das Bauvorhaben weiter verschieben, könnte es nach Einschätzung des Traditionsvereins eng werden mit der Fertigstellung. Und spätestens ab Anfang August muss die Halle fertig sein, wollen die Kerwegruppen pünktlich mit dem Bau der Motivwagen beginnen.

Trotz aller Schwierigkeiten sieht Christiane Hiemenz der Verein weiterhin gut aufgestellt. Ein Mitgliederschwund sei trotz der ausgefallenen Veranstaltungen nicht zu verzeichnen. „Von Resignation ist nichts zu spüren“, sagt sie auf Nachfrage dieser Zeitung.

Redaktion Redakteur, Ressorts Lorsch, Einhausen und Region

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