Einst in Einhausen

Als die Vorderfront von St. Michael fehlte

Mitte der 1950er Jahre wurde die Kirche Richtung Süden erweitert und renoviert

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red/kel
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Einhausen. Von der Mathildenstraße aus direkt in die Pfarrkirche St. Michael hineinblicken konnte man Mitte der 1950er Jahre bei der Erweiterung des katholischen Gotteshauses. Bis dahin war die 1872 geweihte Kirche deutlich kleiner, hatte jedoch einen weitläufigen Vorplatz, wie das vor dem Umbau aufgenommene Bild (rechts) zeigt.

Nach Süden erweitert, renoviert und neu bestuhlt wurde die Pfarrkirche, die in diesem Jahr 150 Jahre alt ist, in den Jahren 1953 bis 1957. 14 Stationen des Kreuzweges werden angebracht. Während des Karfreitagsgottesdienstes 1956 stürzte die große Rosette (Durchmesser 4,40 Meter) ein. Es kam aber niemand zu Schaden. Durch die Erweiterung trat der Basilika-Stil noch deutlicher hervor.

Der Verein für Heimatgeschichte (VfH) hat jede Menge ...

Der Verein für Heimatgeschichte (VfH) hat jede Menge interessante Fotografien aus alten Zeiten gesammelt und archiviert. In monatlicher Folge werden wir mit Unterstützung des VfH einige dieser Aufnahmen präsentieren

Zur Vorgeschichte: Bereits 1715 versuchte die 450Menschen zählende Gemeinde, zu einem eigenen Gotteshaus zu kommen. 1797 ersteigerte die Gemeinde Klein-Hausen die Lorscher Königshalle (Michaeliskapelle), um mit dem Material eine Kapelle zu bauen.

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Doch 1803 wird Klein-Hausen hessisch. Der neue Landherr, der Landgraf von Hessen-Darmstadt, verhinderte den Abbruch, zahlte der Gemeinde den Kaufpreis von 250 Gulden zurück, legte noch 250 Gulden dazu und spendierte das Bauholz.

Die Bevölkerung von Klein-Hausen war bis 1841 auf 1010 Einwohner gewachsen. Der Bau einer Kirche war Aufgabe der bürgerlichen Gemeinde. Das bischöfliche Ordinariat und die Kreisbehörde forderten die Gemeinde auf, zu handeln.

Erst am 18. September 1870 beschließen der Gemeinderat und der Kirchenvorstand, die Kirche nach dem Plan von Architekt Christian Horst aus Bensheim zu bauen. Im März 1871 wird mit den Arbeiten am Fundament begonnen.

Bischof Ketteler lässt am 16. März 1871 mitteilen, dass er zur Grundsteinlegung kommt. Die fand am 1. Juni 1871 statt.

Die Jahreszahl von 1871 ist am Kirchturm auf der Nordseite eingemeißelt. Dahinter liegt wahrscheinlich auch die Urkunde der Grundsteinlegung.

Am 5. November 1872, als die Kirche zum größten Teil fertiggestellt war, wurde das Gotteshaus von Bischof Ketteler zu Ehren des Erzengels Michael feierlich konsekriert. Das Geläute, besteht aus drei Glocken die zu Ehren Mariens, des heiligen Josef und des Erzengels Michaels von Dekan Sickinger aus Bensheim geweiht wurden. red/kel

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