Offene Kirche

Glücksmomente in St. Nazarius in Lorsch

Mehr als 1000 Kerzen hüllten den Kirchensaal, untermalt mit meditativer Musik, in ein buntes Lichtermeer.

Von 
Marvin Zubrod
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Dieter Kordes (links) konzertierte gemeinsam mit Chiara Metzner, Patrick Schilling, Lara Freisens und Franziska Ahnert in St. Nazarius. © Neu

Lorsch. Die „Offene Kirche“ in Lorsch gibt es seit nunmehr zwei Jahrzehnten und sie hat sich in der Region einen Namen gemacht. Als kulturelles Highlight zieht sie Besucher bis über die Landesgrenzen hinaus an. Unter dem Motto „Ein Klavier, eine Violine und drei Stimmen“ luden die Veranstalter nun zum letzten Konzert der Saison 2022/2023 ein. Von 19 bis 21 Uhr konnten sich die Gäste im Gotteshaus Sankt Nazarius einfinden.

Mehr als 1000 Kerzen hüllten den Kirchensaal, untermalt mit meditativer Musik, in ein buntes Lichtermeer. Dadurch hatte jeder Besucher die Möglichkeit, die besinnliche Atmosphäre des Gotteshauses individuell auf sich wirken zu lassen. Mit der „Offenen Kirche“ möchten die Organisatoren allen Bürgern die Möglichkeit geben, die Seele baumeln zu lassen, über Gott und die Welt zu meditieren, und Zeit für das Wesentliche zu finden.

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Bereits seit 2003 lädt die katholische Gemeinde zu entspannter Musik in stilvollem Ambiente ein – und das ausdrücklich über alle Konfessionsgrenzen hinweg. Ein Eintritt wird nicht erhoben, sodass die Kirche auch an diesem Montagabend wieder gut besucht war. Es seien die kleinen Glücksmomente, die das Alltagsleben bereicherten, betonte Christian Walter in seinen einführenden Worten.

Zauber des Augenblicks genießen

„Was gibt es Schöneres, als den Zauber des Augenblicks zu genießen?“, fragte er als Mitglied des Organisatorenteams der „Offenen Kirche“ die Gäste. Viel zu oft hetze man gestresst von Termin zu Termin und vergesse dabei, das Schöne auf sich wirken zu lassen.

Walter bedankte sich vor dem letzten Konzert der Saison bei „allen Freunden und Förderern“, die genau das mit der Veranstaltungsreihe ermöglichen: das Schöne im Leben auf sich wirken zu lassen.

Und so war es die Musik, die an diesem Abend für die kleinen Glücksmomente sorgte. Begleitet von Pädagoge Dieter Kordes und Chiara Metzner an Klavier und Violine entführte das Gesangstrio um Franziska Ahnert, Lara Freisens und Patrick Schilling die Zuschauer auf eine musikalische Erlebnisreise.

Der ehemalige Lehrer des Goethe-Gymnasiums Bensheim tritt seit vielen Jahren an der Bergstraße auf und wusste auch an diesem Abend, das Publikum mit einer Mischung aus Klassik, zeitgenössischem Pop und Piano-Solos zu begeistern. Beginnend mit der dritten Orchestersuite von Johann Sebastian Bach erfüllten die Künstler den Saal mit einer tiefsinnigen und besinnlichen Atmosphäre.

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Es folgte ein breites Repertoire, darunter „Easy“ von Adele, „Tears in Heaven“ von Eric Clapton und „Sway“ von Dean Martin. Obwohl zwischen Bachs Komposition und Adeles Ballade rund drei Jahrhunderte liegen, gelang es den Künstlern in dieser Stunde, die Grenzen zwischen Klassik und zeitgenössischem Pop miteinander verfließen zu lassen.

Es war vor allem die Fusion aus Violine und Klavier, die an diesem Abend für die außergewöhnlichen Momente sorgte. Besonders deutlich wurde das bei dem Medley zu „The Greatest Showman“ von Lindsey Stirling, welches die Zuschauer ebenso bezauberte wie der Klassiker „Halleluja“.

Für die Veranstalter in Lorsch geht es nun in eine kreative Pause, wie Christian Walter berichtete. Man wolle die letzten Monate Revue passieren lassen und ein Fazit ziehen, das definitiv positiv ausfallen werde – „so viel „können wir jetzt schon sagen“.

Bis zum Oktober müssen sich die Fans der „Offenen Kirche“ in St. Nazarius noch gedulden. Dann startet die nächste Saison der beliebten Veranstaltungsreihe im katholischen Gotteshaus.

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