Einhausen. Bereits um 20.30 Uhr waren die Wahlergebnisse gestern Abend für Einhausen ausgezählt und das Ergebnis stand fest. Dieses liegt im Trend des Ergebnisses für das Land Hessen. Auch in Einhausen ist die CDU stärkste Kraft mit 41,4 Prozent, gefolgt von der AfD mit 17,9 Prozent, den Grünen mit 14,5, der SPD mit 12,1, der FDP mit 4,4 und den Linken mit 1,4 Prozent. Die sonstigen Parteien kommen in Einhausen auf 8,3 Prozent.
CDU ist größte Gewinnerin
Die CDU verzeichnet somit die größten Gewinne mit einem Plus von 10,2 Prozent. Zweite Gewinnerin ist die AfD mit einem Plus von 6,2 Prozent. Bein den sonstigen Parteien gibt es ebenfalls ein leichtes Plus von 1,5 Prozent. Alle anderen Parteien müssen kräftige Verluste einstecken – allen voran die Grünen mit einem Minus von 7,9 Prozent. Weitere Verlierer sind die FDP mit einem Minus von 4,0 Prozent, die SPD mit einem Minus von 3,5 Prozent und die Linke, die 2,5 Prozent verliert.
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Nur die CDU schneidet in Einhausen mit 41,4 Prozent wesentlich besser ab als im Landesdurchschnitt, wo sie gestern Abend im vorläufigen Ergebnis auf 34,2 Prozent kommt. Die SPD und die Linken schneiden in Einhausen dagegen merklich schlechter ab als im Landesdurchschnitt: Während die SPD im Land auf 15,2 Prozent kommt, erreicht sie in Einhausen nur 12,1 Prozent. Ähnlich ist es bei der Linken: Im Land Hessen erreicht sie 3,1 Prozent, in Einhausen nur noch 1,4 Prozent.
Ein genauerer Blick auf die sonstigen Parteien in Einhausen zeigt, dass die Freien Wähler mit 123 Stimmen hier stärkste Kraft geworden sind. Zweitstärkste Kraft innerhalb der sonstigen Parteien ist die Tierschutzpartei mit 65 Stimmen.
71,3 Prozent Wahlbeteiligung
Von den 5028 Wahlberechtigten in Einhausen haben 3583 Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Wahlbeteiligung lag also bei 71,3 Prozent. Im Jahr 2018 lag sie noch bei glatt 73 Prozent, was ein Minus von 1,7 Prozent bedeutet.
Per Briefwahl haben 1665 Einhäuser gewählt. Davon waren jedoch 39 Stimmen ungültig, wesentlich mehr als in den einzelnen Wahlbezirken, wo sich die ungültigen Stimmen jeweils im einstelligen Bereich bewegen. Wahlleiter Andreas Derst, der das Haupt- und Ordnungsamt bei der Gemeinde Einhausen leitet, hatte schon in der vergangenen Woche berichtet, dass die Bürger seit der Corona-Pandemie die Möglichkeit zur Briefwahl verstärkt nutzen: „Da haben viele gemerkt: Das ist ein einfacher und bequemer Weg, seine Stimme abzugeben.“ Im Austausch mit umliegenden Städten und Gemeinden werde diese Tendenz auch von dort bestätigt. Es ist also ein Phänomen, das nicht nur Einhausen betrifft. Trotzdem besteht offensichtlich noch mehr Aufklärungsbedarf im Vorfeld einer Wahl, wie die Briefwahl-Stimmen korrekt abzugeben sind.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte man sich im Einhäuser Rathaus intensiv auf den Wahltag vorbereitet. In der Mehrzweckhalle waren sechs Wahlbüros für die sechs verschiedenen Wahlbezirke eingerichtet. Die Briefwahl wurde hingegen in drei Wahlbezirken im Rathaus selbst ausgezählt.
Parteien feierten und litten privat
Vor Corona hatte es im Rathaus eine Leinwand gegeben, auf der die Hochrechnungen erschienen, so dass jedermann sie vor Ort und in Gemeinschaft verfolgen konnte. Während der Pandemie war man dann dazu übergegangen, die jeweils aktuelle Hochrechnung auf der Homepage der Gemeinde Einhausen unter www.einhausen.de zu veröffentlichen, so dass die Bürger sie bequem von zu Hause aus verfolgen konnten. So wurde es auch bei dieser Wahl beibehalten. Die Einhäuser Ortsverbände der Parteien feierten oder litten im privaten Rahmen.
Der Einhäuser SPD-Vorsitzende Reimund Strauch zeigte sich am gestrigen Abend auf Nachfrage enttäuscht: Es seien bundespolitische Themen auf den Landtagswahlkampf übertragen worden, allen voran das Thema Migration. Mit der fatalen Auswirkung, dass die AfD zweitstärkste Kraft geworden sei. „Ich frage mich immer: Wie denken die Leute, die die AfD wählen?“, so Strauch. Aus Protest die AfD zu wählen ist seiner Meinung nach nicht ganz so schlimm, wie wenn es aus Überzeugung geschieht. Die SPD habe es auf bundespolitischer Ebene in der Ampel-Koalition nicht einfach. Diese habe sich nach der Wahl mit neuen großen Krisen, wie etwa dem Ukraine-Krieg, konfrontiert gesehen. Das alles sei nicht einfach, zu bewältigen. „Aber dass wir bei der Landtagswahl dafür abgestraft werden, ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagte Strauch.
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