Bilanz

Auf dem Winzerfest 2024 in Bensheim ist alles im Griff

Das zeigt die Biilanz nach dem ersten Winzerfest-Wochenende. Ein paar Ausreißer gab es trotzdem. Alles Infos zum Thema gibt's im Artikel.

Von 
Anna Meister
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Unser Bild entstand bei der Eröffnung des Winzerfestes. © Thomas Zelinger

Bensheim. Das Winzerfest ist absolut unspektakulär. Natürlich nur mit Blick auf die bisherigen Vorkommnisse, zu denen die Einsatzkräfte am ersten Wochenende der Großveranstaltung gerufen wurden. Die Stimmung ist durchweg gut, die Menschen feiern weitgehend friedlich und miteinander. Der Appell der Fraa vun Bensem bei der Eröffnungsfeier am Samstagabend scheint also den meisten Besucherinnen und Besuchern im Gedächtnis geblieben zu sein.

Ein paar Ausreißer gab es trotzdem: „Dabei handelte es sich um einige Taschendiebstähle und Körperverletzungen“, sagte Matthias Groh, stellvertretender Leiter der Polizeistation Bensheim, am Montag bei einer Pressekonferenz im Bensheimer Rathaus. Auf einem großen Fest, bei dem so mancher unter Umständen zu tief ins Glas blickt, könne nicht jede Konfliktsituation verhindert werden.

Friedlich, dafür aber bei großer Hitze, lief der Winzerfestumzug am Sonntag ab, erklärte er weiter. Bis auf ein paar Kinder, die kurzzeitig in der Menschenmenge verloren gingen und kurze Zeit später wieder auftauchen und einige Autos, die im Vorfeld abgeschleppt wurden, gab es seitens der Polizei erfreulich wenig zu berichten. Überhaupt scheinen sich in diesem Jahr auch die meisten Autofahrer an die Regeln zu halten: „Es gab Jahre, da mussten wir im zweistelligen Bereich Fahrzeuge abschleppen, die etwa Rettungswege oder einen Streckenteil des Festzuges blockiert haben. Dieses Jahr waren es keine zehn, alle Rettungswege waren frei“, ergänzte Jochen Scharschmidt, Leiter des städtischen Teams für Allgemeine Sicherheit und Ordnung.

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Etwas mehr zu tun hatte am Sonntagmittag das DRK: Wegen der Hitze und damit einhergehenden Kreislaufproblemen mussten die Rettungskräfte elf Mal ausrücken, vier Personen davon wurden ins Krankenhaus gebracht. „Wir sind allen Beteiligten sehr dankbar für ihren Einsatz und freuen uns, dass trotz der hohen Temperaturen so viel beim Festzug los war“, sagte Thomas Herborn, geschäftsführender Vorsitzender des Verkehrsvereins. Viele Menschen hatten sich im Schatten einen guten Platz gesucht, einige Stühle mitgebracht. Und so mancher Anwohner spendierte mit seinem Gartenschlauch eine wohltuende Abkühlung.

Im und um das Winzerdorf herum waren an den ersten beiden Festtagen 20 Behandlungen nötig. Versorgt wurden unter anderem Schnittwunden, verursacht durch kaputte Weingläser, bilanzierte Bereitschaftsleiter Sebastian Engelbrecht vom DRK Bensheim. Festgestellt hat er auch, dass es bisher auf dem Winzerfest erfreulich wenige „Alkoholleichen“ gab. Alles in allem ein typisches Winzerfest.

„Die Gäste sind dankbar, dass wir Präsenz zeigen“

Von vielen Menschen, die das Winzerfest besuchen, bekommt Markus Pabst vom gleichnamigen Sicherheitsdienst positive Rückmeldungen. „Wir werden gezielt angesprochen und bekommen bestätigt, dass sich die Menschen durch unsere Präsenz und die der Polizei sicher fühlen.“ Am Eingang zum Rummelplatz finden an den Wochenenden Zugangskontrollen statt, dabei haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sechs gewöhnliche Taschenmesser sichergestellt. Alles in allem sei das erste Wochenende für den Sicherheitsdienst sehr ruhig gewesen. „Ein paar Leute, die sich nicht einig werden können, wird es immer geben.“

Während die Belegschaftsstärke bei den anderen beteiligten Organisationen weitgehend gleichgeblieben ist, ist die Polizei mit deutlich mehr Einsatzkräften auf dem Winzerfest vertreten. Thomas Herborn und Bürgermeisterin Christine Klein halten das erhöhte Sicherheitsaufgebot für eine gute und wichtige Sache: Die Stadt hatte bereits vor Beginn der Großveranstaltung betont, dass das Sicherheitskonzept für das Bergsträßer Winzerfest über viele Jahre entwickelt wurde und regelmäßig vor dem Fest überprüft und angepasst wird. „Wir haben seit Jahren ein reibungsloses Zusammenspiel aller Einsatzkräfte mit kurzen Dienstwegen, wofür wir sehr dankbar sind“, unterstrichen Klein und Herborn.

„Die Einsatzmaßnahmen der Polizei zur Gewährleistung der inneren Sicherheit, auch vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts und den aktuellen Ereignissen der vergangenen Wochen, befinden sich bereits auf einem hohen Niveau“, bestätigte Matthias Groh. Man lege großen Wert darauf, dass die Polizei beim Winzerfest sichtbar in Erscheinung tritt, um die objektive Sicherheit, aber auch das subjektive Sicherheitsgefühl der vielen Besucherinnen und Besucher zu erhöhen.

Und das scheint zu funktionieren. Klein zufolge hat man für das Winzerfest das richtige Gleichgewicht gefunden. „Die Menschen sollen sich wohlfühlen und immer einen Ansprechpartner finden. Das Sicherheitsaufgebot sollte aber nicht überborden, so dass die Stimmung gedrückt wird.“

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Die Feuerwehr hat wie in den vergangenen Jahren einen Sonderalarmplan für den Bereich des Festgeländes erstellt. Im Notfall gewährleistet der Plan reibungslose Abläufe und ein koordiniertes Vorgehen aller Einsatzkräfte. Das Sicherheitskonzept insgesamt beinhaltet auch Maßnahmen bei größeren Schadenslagen.

Generell gibt es für das Festgelände des Bergsträßer Winzerfests eine Festordnung, die den Sicherheits- und Ordnungsdienst berechtigt, Personenkontrollen vorzunehmen. Auf dem Festgelände gilt ein Waffenverbot, auf das zusätzlich an den Eingängen hingewiesen wird. In der Innenstadt sind acht Rettungspunkte ausgeschildert, an denen man im Notfall auf Hilfe warten kann.

An der Ecke Hauptstraße/Lammertsgasse hat das DRK wieder sein Lager aufgeschlagen, dazu laufen die ehrenamtlichen Helfer im Winzerdorf Patrouille. An zentralen Zufahrtswegen sind wie schon in den vergangenen Jahren Lkw-Sperren aufgebaut. Im Winzerdorf haben Festleitung und Feuerwehr ihre zentrale Anlaufstelle. Die Feuerwehr übernimmt dort wie jedes Jahr täglich den Brandsicherheitsdienst.

Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn erläuterte abschließend einige Anpassungen, die die Feuerwehr vorgenommen hat: So gibt es statt einem Ablageplatz für Verletzte vor St. Georg nun fünf davon, was die Einsatzkräfte flexibler macht. „Wir haben alles im Vorfeld mehrfach durgespielt.“ Besonderes Geschick ist beim Umgang mit dem neuen Drehleiterfahrzeug der Feuerwehr gefragt: „Da kommt es auf wenige Zentimeter an.“ Aber die Feuerwehr Bensheim verfügt neben ihrem Equipment natürlich auch über Ehrenamtliche, die souverän damit umgehen können.

Redaktion

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