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Alle Infos rund ums Winzerfest 2024

In einer Woche, am 31. August, wird das 86. Bergsträßer Winzerfest eröffnet. Das steht auf dem Programm.

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Anna Meister
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Buntes Treiben auf dem Winzerfest-Rummel. © Thomas Neu

Bensheim. Wenn sich der Sommer dem Ende neigt, ist das für die Bensheimerinnen und Bensheimer nicht weiter schlimm. Das bedeutet nämlich auch, dass sich die Gassen der Innenstadt bald wieder mit insgesamt mehr als 100 000 Genießern, Weinliebhabern und Traditionsfreunden füllen. Ab kommenden Samstag, 31. August, und bis zum 10. September heißt die Stadt sie alle zum 86. Bergsträßer Winzerfest willkommen.

Vergangenen Donnerstag gaben Thomas Herborn, geschäftsführender Vorsitzender des ausrichtenden Verkehrsvereins, und sein Team den obligatorischen Überblick bei einem Pressegespräch im Rathaus. Das Fest trumpft mit seiner Gebietsweinprobe, dem Festzug, Rummelplatz, Tag der Betriebe und Tag der Jugend und viel Live-Musik wieder mit allem auf, was das größte Weinfest in der Region ausmacht.

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Oder fast allem: Ein Wermutstropfen ist das abgesagte Feuerwerk. Das hätte aber auch ohne Haushaltsdefizit in diesem Jahr ausfallen müssen, erklärte Herborn. Grund: die Afrikanische Schweinepest.

Das Datum kommt jenen, die schon ganz ungeduldig auf das Fest hinfiebern, gelegen: Der 31. August ist der frühestmögliche Beginn. An den Grundfesten hat sich nichts geändert, nur hier und dort wurden kleine Verbessrungen vorgenommen: Zum Beispiel hat der Container der Festleitung einen etwas prominenteren Platz auf einem Plateau im Winzerdorf erhalten.

Eine Brauerei mit Bucht auf dem Marktplatz

Damit ist die Zentrale für alle Besucherinnen und Besucher noch besser zu finden. Verlorene Brieftaschen, – „oder Ehemänner“, schob Heinz Walter von der Heimatvereinigung Oald Benshem lachend ein – können dort abgegeben werden, die Einsatzkräfte stehen für alle Fälle parat. Nicht nur ohne Feuerwehr, THW, Polizei, Rotes Kreuz und Co geht auf dem Winzerfest gar nichts, sondern auch ohne die Sponsoren. Präsentiert wird das Winzerfest von der Sparkasse Bensheim mit Unterstützung der GGEW, der MEGB, dem Stadtmarketing, der Stadt selbst und 1000 Satellites Bensheim.

Im Bensheimer Rathaus stellte der Verkehrsverein das Programm zum diesjährigen WInzerfest offiziell vor. © Thomas Zelinger

Der Aufbau ist in vollem Gang und alle Arbeiten liegen im Zeitplan. Im oberen Teil des Winzerdorfs gibt es eine weitere Änderung: Die Brauerei Gude, die den „Schorschblick-Biergarten“ auf dem Marktplatz betreibt, bekommt eine Bucht. Wem sich bei dem Gedanken daran, dass auf einem Weinfest Bier ausgeschenkt werden könnte, die Haare sträuben, den kann man schnell beruhigen: „Bedingung war, dass auch dort nur Wein, Sekt und Alkoholfreies verkauft wird“, so Herborn.

Beibehalten wird wie im vergangenen Jahr auch der Besuch der Stadtkapelle in den Bensheimer Seniorenheimen, Auch die Bürgerwehr kommt auf ihrem Traditionsmarsch bei den Seniorinnen und Senioren vorbei. „Das ist eine tolle Art, wie alle Menschen am Winzerfest teilhaben können – auch wenn sie nicht mehr mobil sind“, findet Herborn.

Oald Benshem bietet „Bürgerwehrschoppen“ an

Die Heimatvereinigung Oald Bensem hat sich unterdessen etwas einfallen lassen, das zwar noch keine Tradition ist, nach Heinz Walter aber gerne zu einer werden kann: Erstmals bietet der Verein einen „Bürgerwehrschoppen“ an. Die Weine sind mit einem eigens für den Anlass gestalteten Etikett versehen und können in der Bucht der Vereinigung im Winzerdorf „zu bürgerlichen Preisen“ erworben werden. Für 2025 macht der Vorsitzende von Oald Bensheim schon einmal eine Ankündigung: dann steht das 95-jährige Bestehen an, das mit einem großen Zapfenstreich gefeiert werden soll.

Bargeldlos bezahlen auf dem größten südhessischen Weinfest



Mit der Karte, dem Handy oder der Smartwatch: Inzwischen laufen die viele Bezahlvorgänge ohne Scheine und Münzen ab. Der Aufwärtstrend beim bargeldlosen Bezahlen mit der Girocard hält an. Seit der Pandemie haben auch viele kleine Geschäfte die digitale Option im Angebot. Selbst niedrige Beträge lassen sich elektronisch problemlos abrechnen.

Auf traditionellen Volksfesten hat sich das Bargeld bislang standhaft behauptet. Aber auch zwischen Bratwurstbude, Bierzelt und Autoscooter wird das Leben langsam moderner. Beim diesjährigen Winzerfest werden mobile Bezahlterminals eine Premiere feiern.

Die Sparkasse Bensheim unterstützt gemeinsam mit der Stadt und dem Verkehrsverein das bargeldlose Bezahlen auf dem größten Weinfest in Südhessen. Dadurch soll der Besuch noch bequemer und attraktiver werden. Kunden haben die Wahl: bar oder Karte. Wie beim Bäcker oder an der Tankstelle. Wenn der Standbetreiber mitmacht. Es wird ein Testlauf unter besonderen Bedingungen: Die Sparkasse bietet den Winzerfest-Akteuren die Möglichkeit, ein zeitgemäßes Bezahlsystem in Echtzeit auszuprobieren. Das Institut übernimmt die Kosten für die kabellosen Terminals und die technische Einrichtung. Kooperationspartner ist die Firma REA Card aus Mühltal, die auch einen Support-Service zur Verfügung stellt. Ebenfalls gratis.

Für die Standbetreiber fallen Transaktionsgebühren in Höhe von jeweils 12 Cent an – aber nur, wenn der Kartenleser zum Einsatz kommt. Kein Umsatz, keine Kosten. Nach dem Fest wird das Lesegerät wieder zurückgegeben.

Schnelle und sichere Transaktionen am Weinstand

Seit Corona habe sich die Anzahl der Kartenzahlungen in etwa verdreifacht, hatte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Johannes Erich Schulz bei der Vorstellung des Bezahlsystems erklärt. Er sieht das Angebot als Chance, um das Terminal im Winzerfest-Nahkampf unter realen Bedingungen zu testen und danach zu entscheiden, ob dieser allgemeine Trend im eigenen Verkaufsgeschäft künftig eine Rolle spielen soll oder (noch) nicht. Denn gerade auf Märkten und Festen würden diese Systeme oft noch skeptisch betrachtet.

Die Sparkasse ist einer der großen Sponsoren des Winzerfestes. Die gewachsene Nachfrage – nicht nur bei der jungen Kundschaft – zeigt Schulz zufolge, dass man mittel- bis langfristig in keinem Segment und in kaum einer Branche um die Kartenleser herumkommen werde. Eine digitale Bezahloption könnte einen positiven Effekt auf den Umsatz der Weinfestbuden haben.

Möglich sind dadurch schnelle, sichere und unkomplizierte Transaktionen am Stand, wo Betreiber mit Terminal mehr Flexibilität im Zahlungsverkehr ermöglichen, während der Festbesucher mit Plastik statt Bargeld ein großes Stück unabhängiger würde. Die PIN genügt, und der Wein kann fließen.

Kartenzahlung in Bensheim vorerst auf eine Karte beschränkt

Bürgermeisterin Christine Klein hatte bei dieser Veranstaltung betont, dass das Winzerfest eine große Rolle für den Bensheimer Einzelhandel und den Fremdenverkehr spielt. Auch aus touristischer Perspektive sei das lokale Veranstaltungs-Highlight eine wichtige Größe. Alles, was einen Besuch angenehmer mache, steigere die Qualität und trage letztlich auch zu einer lebendigen und gesunden Innenstadt bei. Die Hybridlösung (bar und Karte) sei in jedem Fall ein Gewinn für Standbetreiber.

„Wir haben in Bensheim noch keine Erfahrungswerte“, hatte Roger Kneppeck von REA Card angefügt. Man könne daher kaum prognostizieren, wie gut die digitale Pay-Variante bei ihrer Premiere vom 31. August bis 8. September von den Festbesuchern angenommen werde. Auf dem Winzerfest in Groß-Umstadt habe dies im vergangenen Jahr recht gut funktioniert, sagt er. Die teilnehmenden Stände waren entsprechend gekennzeichnet – das wird auch der Fall in Bensheim sein. Das Angebot ist zunächst auf die Girocard beschränkt: ein gemeinsames System der deutschen Kreditwirtschaft für Debitzahlungs- und Geldautomatensysteme. red

Und so verspricht das Bergsträßer Winzerfest auch beim Genuss eines trockenen Tropfens wieder feuchtfröhlich zu werden. Die Rahmenbedingungen zumindest sind optimal. Ein Überblick über das Programm:

  • Samstag, 31. August: Nicht nur auf das Feuerwerk, auch auf den Empfang für die Ehrengäste wurde in diesem Jahr aus Kostengründen verzichtet. Dafür wird an diesem Tag bereits morgens um 11 Uhr eine kostenlose Führung im historischen Gewand durch die Altstadt mit anschließendem Besuch im Museum der Stadt Bensheim angeboten. Treffpunkt hierfür ist der Lammertsbrunnen an der Tourist-Information. Um 18 Uhr dann wird mit Salutschüssen das Winzerfest offiziell auf der großen Bühne im Winzerdorf eröffnet. Mit dabei sind natürlich die Historische Bürgerwehr und die Biedermeiergruppe der Heimatvereinigung Oald Bensem, Fahnenabordnungen der anwesenden Bürgerwehren und Milizen. Danach sorgen „Die Gallier“ mit handgemachter Musik für ausgelassene Stimmung in den Buchten und auf der Tanzfläche.
  • Sonntag, 1. September: Um 9.30 Uhr findet in St. Georg eine ökumenische Morgenfeier statt, danach spielen ab 11 Uhr die Spielmannszüge zum Platzkonzert im Winzerdorf auf. Einer der absoluten Höhepunkte ist der traditionelle Festumzug durch die Innenstadt, bei dem sich wieder zahlreiche Hoheiten angekündigt haben. An der Streckenführung hat sich nichts geändert. Losmarschiert wird an der Carl-Orff-Straße, über die Darmstädter Straße geht es ins Zentrum. 92 Zugnummern sind gelistet, ein paar mehr als 2023, aber immer noch spürbar weniger als in früheren Zeiten. Organisator Matthias Wehmeyer rät allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Blick darauf, dass es über das Winzerfest sehr heiß werden soll, sich mit genügend Getränken und Sonnenschutz einzudecken. Ganz besonders dankt er allen Einsatzkräften, die für Sicherheit und einen geregelten Ablauf sorgen.Im Anschluss verlagert sich das Geschehen bei böhmischer Blasmusik von der Trachtenkapelle Lindenfels und Rock- und Partyhymnen mit „Legends of Life“ wieder ins Winzerdorf.

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    Wie in jedem Jahr ist über das Win zerfest wieder die "Nachteule" unterwegs. Zusätzlich zum Linien verkehr ist der besondere Service für Nachtschwärmer zum normalen VRN-Tarif im Einsatz. Die Fahrtzeiten können unter ande
  • Montag, 2. September: Der Tag der Betriebe am Winzerfest-Montag ist ein Klassiker, der ab 11 Uhr die Innenstadt und die Gläser in den Buchten und Wirtschaften füllt. Daran dürfte sich dieses Jahr nichts ändern.
  • Dienstag, 3. September: Den Ägidimarkt gibt es seit 1619. Er ist und bleibt eine beliebte Anlaufstelle für alle, die in den Auslagen der Händler stöbern wollen.
  • Mittwoch, 4. September: Ab 14.30 spielen die „Zwoa Spitzbuam“ Unterhaltungsmusik für Seniorinnen und Senioren am Lammertsbrunnen in der unteren Fußgängerzone. Abends ab 20 Uhr nimmt das Rico Bravo Trio das Winzerdorf dann mit zurück in die 70er: Es gibt – wie gewohnt – Schlager vom Feinsten.
  • Donnerstag, 5. September: Tag der Jahrgänge und Vereine und Familientag auf dem Rummelplatz: Eine Idee aus der Pandemiezeit kam vergangenes Jahr so gut an, dass sie weitergeführt wird: Die Stadtkapelle wird in den Seniorenheimen vorbeischauen und jeweils ein Platzkonzert spielen, begleitet von den Honoratioren der Stadt. Zum Tag der Jahrgänge und Vereine wird es von 14 bis 17 Uhr außerdem ein Kinderprogramm mit dem Marionetten-Theater Tri Tra Trulalla geben. Abends sind dann im Winzerdorf die „Pink Panthers“ am Start.
  • Freitag, 6. September: Die traditionelle Gebietsweinprobe ab 19 Uhr im Bürgerhaus wird präsentiert von den Weinhoheiten Charlotte Freiberger-Rabold und Katja Simon sowie Winzer Jan Faber. Es sind noch Karten bei der Tourist-Info erhältlich: Telefon 06251/8696101.Beim Tag der Jugend organisiert das Team der Stadtmühle Live-Musik von 20 Uhr bis Mitternacht vor der eigenen Haustür. Im Winzerdorf geben unterdessen für alle „Junggebliebenen“ die „Small Town Maniax“ ihr Winzerfest-Debüt.

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  • Samstag, 7. September: Am zweiten Samstag bricht die Bürgerwehr Oald Bensem ab 12.30 Uhr zu ihrem Traditionsmarsch durch die Innenstadt auf, musikalisch begleitet vom Spielmannszug. Flüssiger und fester Nahrung als Wegzehrung sind die Männer und Frauen nicht abgeneigt. Und die Trauer über das abgesagte Feuerwerk verfliegt spätestens dann, wenn ab 19 Uhr „DNS“ ihre musikalischen Kracher auf den Bühne zünden.
  • Sonntag, 8. September: Zum krönenden Abschluss des Winzerfests haben die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem werden die schönsten Festwagen und Fußgruppen des Festzugs ab 15.30 Uhr auf dem Marktplatz prämiert, danach noch einmal mit der „Twins Band“ das Tanzbein geschwungen. Mit der Einholung der Fahne um 22 Uhr ist dann alles auch schon wieder vorbei und das 86. Winzerfest Geschichte.

Info: Das gesamte Programm gibt es online unter: www. bergstraesser-winzerfest.de

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