Bensheim. Traditionell steht das erste Winzerfest-Wochenende in Bensheim unter einem europäischen Aspekt. Denn die Eröffnung am Samstagabend erfolgt alljährlich im Beisein der Delegationen aus den europäischen Partnerstädten, die für das Wochenende Gäste der Stadt sind. Daran wird auch in Zeiten finanzieller Herausforderungen festgehalten, allerdings mit einer Begrenzung der Teilnehmerzahl, um notwendige Kosteneinsparungen zu erreichen.
Auf die freundschaftlichen Beziehungen und das Wohlbefinden der Gäste aus Beaune, Amersham, Mohács, Riva del Garda, Klodzko und Hostinné hatte das keinen Einfluss. Das wurde von allen Beteiligten beim gemeinsamen Abschiedsessen bekräftigt. Alle dankten für die tolle Gastfreundschaft und die schöne Zeit in Bensheim. Bürgermeister Dominic Pinkney ließ sich sogar zu der Feststellung hinreißen: „Ich bin ein Bensheimer“.
Zuvor zog er einen interessanten Vergleich zwischen den beiden Partnerstädten und dem Film „Twins“, wobei er Bensheim aufgrund der jeweiligen Aktivitäten den Part von Arnold Schwarzenegger und Amersham die Rolle des kleineren Dany de Vito zuordnete. Ganz groß waren die Engländer aber am Abend des Ankunftsabends. Beim Gemeinschaftskonzert der Amersham Brass Band und dem KKMV aus Fehlheim flogen insbesondere den englischen Musikern die Begeisterungsstürme des Publikums zu.
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Für den dreitägigen Aufenthalt der europäischen Gäste war seitens der Verwaltung ein kleines Besuchsprogramm ausgearbeitet worden, dass Raum für individuelle Aktivitäten der von jeweiligen Freundschaftskreisen betreuten Delegationen ließ.
Auf großes Interesse war am Samstagvormittag der Besuch des Naturschutzzentrums gestoßen. Für die Informationen, die in der jeweiligen Landessprache aus den Reihen der Freundschaftskreise übersetzt wurden, sorgten Gerhard Eppler, Vorsitzender des Zentrumsbeirats, und Veronika Lindmayer, die aktuell wieder die Bildungseinrichtung leitet. Mit Interesse verfolgten die Gäste vor allem die Ausführungen über die Entstehung des Naturschutzzentrums und die praktizierte intensive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zur Stärkung des Verständnisses für die Natur.
Auch wenn die hochsommerlichen Temperaturen am Sonntag eine Herausforderung waren, ließen sich die Gäste den bunten Winzerfestumzug nicht entgehen. Von dem abgesperrten Bereich an der Brüstung im Stadtpark wurde den Zugteilnehmern und insbesondere Bürgermeisterin Christine Klein und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, die gemeinsam einen mit Sonnenblumen gefüllten Bollerwagen zogen, mit viel Begeisterung zugewinkt. Mit erfrischenden Getränken wurden die Ehrengäste während des zweieinhalbstündigen Defilees von Vanessa Schwöbel und Alexsandra Radosavljevic vom Eigenbetrieb Stadtkultur versorgt.
Während des Wochenendes hatten die Gäste auch die Möglichkeit, im Rathaus die Ausstellung mit Keramiken der Künstlerin Etelka Muk aus Mohács sowie am Sonntagmorgen die ökumenische Morgenfeier in der Stadtkirche Sankt Georg zu besuchen.
Deppert: Eine große Freude, die Partnerschaften weiter zu pflegen
Beim abschließenden gemeinsamen Abendessen im Hotel Felix nutzen die Gäste die Gelegenheit, sich mit Gastgeschenken für das schöne Wochenende zu bedanken. Bürgermeisterin Christine Klein sowie Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert wiesen auf die Bedeutung der Städtepartnerschaften hin, die in Bensheim sowohl seitens des Parlaments als auch der Verwaltung unterstützt werden. Es sei wieder eine große Freude gewesen, die Gäste hier zu haben und die Partnerschaften weiter zu pflegen. Dank sagte Deppert insbesondere dem Verkehrsverein für die Organisation. Die Vertreterin aus Mohács, die zum ersten Mal in Bensheim war, zeigte sich erfreut darüber, dass der Schüleraustausch neu aufgelebt sei und wies auf die guten sportlichen und kulturellen Beziehungen hin.
Auch für den polnischen Stadtverordnetenvorsteher Piotr Bryla war es eine Premiere in Bensheim. Um so erfreuter zeigte er sich darüber, dass er diese Aufgabe übernehmen konnte, weil Bürgermeister Piszko nach Warschau musste und verhindert war. Er dankte für die herzliche Gastfreundschaft mit einem polnischen Spruch: „Freundschaft dauert bis ans Ende der Welt und einen Tag darüber hinaus“.
Aus der tschechischen Partnerstadt Hostinné wies Bürgermeisterin Dagmar Sahánkova darauf hin, die Verbindungen zwischen den Schulen zu vertiefen, und freute sich über den im kommenden Jahr geplanten Besuch einer Musikgruppe in Hostinné.
Für die Franzosen aus Beaune, die wie die Rivaner bereits nach dem Festzug abgereist waren, dankte Nicole Rußmann vom deutsch-französischen Freundeskreis und übergab die Gastgeschenke. js
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