Handball

Wie ein Titelgewinn

Beim 29:29-Unentschieden gegen Bietigheim bricht Bensheim/Auerbach nicht ein und feiert den Punkt ausgelassen

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Grenzenloser Jubel: Die Flames-Spielerinnen feierten nach dem Spiel mit ihren Fans das 29:29-Remis gegen Bietigheim ausgelassen. © Andrea Müller

Bensheim. Als das gute Schiedsrichterduo Hofmann/Horath am Mittwochabend kurz nach 21 Uhr das Spitzenspiel der Frauenhandball-Bundesliga zwischen den Flames und der SG BBM Bietigheim abgepfiffen hatte, hatte man den Eindruck, die Gastgeberinnen hätten eine Meisterschaft oder einen wichtigen Titel gewonnen. Bei den Spielerinnen, Verantwortlichen und Fans der HSG Bensheim/Auerbach gab es kein Halten mehr und die mit über 1500 Zuschauern voll besetzte Weststadthalle, die zuvor schon über 60 Minuten ein echter Hexenkessel war, verwandelte sich in ein Tollhaus. Die Mannschaft von Heike Ahlgrimm lieferten gegen die Übermannschaft der vergangenen Jahre aus Schwaben eine leidenschaftliche Vorstellung ab und belohnten sich dafür mit einem 29:29-Unentschieden.

„Wir wissen dieses Ergebnis, das sich wie ein Sieg anfühlt, aber auch richtig einzuschätzen, werden heute feiern, aber dennoch auf dem Boden bleiben, denn wir wissen, wo wir herkommen. Großen Dank gilt es dem Publikum zu sagen. Ich bin ja jetzt schon lange in Bensheim, das heute war aber überragend“, sagte Ahlgrimm.

Schon beim Warmmachen hatte man den Eindruck, dass sich die Flames für das Duell gegen den Deutschen Meister der vergangenen zwei Jahre sehr viel vorgenommen hatten – man musste nur in die Gesichter der Spielerinnen blicken. Alle voran in das von Kim Naidzinavicius und Vanessa Fehr. Letztere wirkte höchst konzentriert, als sollte die Torhüterin der Flames schon im Vorfeld wissen, dass sie zur überragenden Akteurin ihrer Mannschaft avancieren und mit ihren Paraden und sogar einem erzielten Treffer maßgeblichen Anteil am Punktgewinn haben sollte.

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Fehr stand von Beginn an im Mittelpunkt, wehrte einen Angriff nach dem anderen ab, holte sich dadurch die nötige Sicherheit und so kam es, dass die SG BBM zunächst zwar immer knapp in Führung lag, sich aber nie absetzen konnte. Naidzinavicius tat sich in der Anfangsphase zunächst noch schwer gegen ihr Ex-Team, dieses wusste aber auch um die Stärken der Rückraumspielerin und störte „Kimmi“ wenn möglich schon bei der Ballannahme.

Das schaffte wiederum Freiräume für Lucie Kretzschmar, die trotz dick bandagiertem Knie ihre Wurfgewalt unter Beweis stellte und die Flames mit zwei Toren zum zwischenzeitlichen 4:4 im Spiel hielt (Eine treffsichere Ndidi Agwunedu (Quote 100 Prozent) brachte die Gastgeberinnen in der 19. Minute erstmals mit 11:10 in Führung. Die Linksaußen der Flames war es dann auch, die einen Angriff bei acht verbleibenden Sekunden zum vielumjubelten 15:15-Halbzeitstand abschloss.

Spannung bis zum letzten Wurf

Nach der Pause kamen die Ahlgrimm-Schützlinge frisch und motiviert aus der Kabine. Naidzinavicius, die nun als Spielgestalterin und Torschützin restlos zu überzeugen wusste, brachte die Flames mit 16:15 in Front. Die Bensheimerinnen konnten den Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf zwei Tore ausbauen, nach einer 21:19-Führung (39.) kam es aber zum von vielen erwarteten Bruch im Spiel der Flames. Bietigheim führte plötzlich 23:21.

Doch die Benheimerinnen kämpften sich zurück. Mit 29:29 ging es in die Schlussminute und Fehr konnte den letzten Wurf von Bietigheim abwehren – danach gab es kein Halten mehr für die Spielerinnen und Fans der Flames. net

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