Vom Saulus zum Paulus

Bensheim. Die Gestalt des Paulus, die Felix Mendelssohn in seinem Oratorium vertont, fasziniert schon seit vielen Jahrhunderten: Sein Erlebnis der Steinigung des Stephanus, die dreitägige Blindheit, seine Bekehrung vom Saulus zum Paulus, seine wortgewaltigen Briefe und sein nicht zu überschätzender Einfluss auf die Verbreitung des Christentums machen ihn zu einer zentralen Figur der abendländischen Geschichte.

In der Spannung zwischen Judentum und Christentum stand auch Felix Mendelssohn, konvertierter Christ mit jüdischen Wurzeln, und das war sicher auch eine Inspirationsquelle für die intensive musikalische Beschäftigung mit der historischen Figur des Paulus.

Dessen Lebensgeschichte, seine Reisen und seine innere Wandlung stehen im Mittelpunkt eines Informations- und Gesprächsabends, der im Vorfeld der Aufführung des Oratoriums durch den Kammerchor Sankt Georg (15. Oktober, 17 Uhr in Sankt Georg) am Mittwoch (4.) um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum von Sankt Georg stattfindet.

Theologie und Musik werden betrachtet durch die Theologen Frank Meessen und Hans-Peter Kohl, Musik und Architektur durch Regionalkantor Gregor Knop. Das Oratorium „Paulus“ entstand zur selben Zeit wie die von Georg Moller erbaute Pfarrkirche Sankt Georg, in den 1830er Jahren, und anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Wiederaufbau Sankt Georg“ wurde dieses Werk für das Festkonzert ausgewählt, das auch innerhalb der Bensheimer Musiktage stattfindet.

Am Ende des Vortragsabends soll die Frage stehen, welche Bedeutung die Figur des Paulus für die heutige Situation von Kirche und Glauben haben kann, und die Teilnehmer sind zu Gespräch und Austausch eingeladen. Der Eintritt ist frei. red