Stadtpark

Vogel der Nacht im Bensheimer Stadtpark

Das Stadtpark-Festival Vogel der Nacht erlebte am Dienstabend in Bensheim einen Auftakt wie aus dem Festival-Bilderbuch. Bei milden Temperaturen strömten die Besucher auf die Wiese und genossen coole Sounds vor schöner Kulisse.

Von 
Thomas Tritsch
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Die Band Superfro spielte am Dienstagabend zum Auftakt des Stadtpark-Festivals Vogel der Nacht. © Thomas Neu

Bensheim. Einen solchen Auftakt können sich Festivalmacher nur wünschen: milde Temperaturen bis in den späten Abend, zahlreiche Besucher und der coole Sound der Band Superfro als feinen Ausklang. Der erste Tag beim Vogel der Nacht war die perfekte Ouvertüre für ein Musikprogramm, das den Bensheimer Stadtpark bis Sonntagabend in eine große Bühne verwandelt.

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Die Gäste erlebten die Fortsetzung eines Klassikers mit kleinen, aber wirklich feinen Neuerungen. So hat das Showmaker-Team beispielsweise weiter am kulinarischen Angebot gefeilt und den regionalen Bezug stärker in den Vordergrund gestellt. Das gilt auch für den Wein von der Hessischen Bergstraße, der jetzt in größerer Auswahl in schönen Stielgläsern serviert wird.

Musikalische Eröffnung mit frischen Impulsen

Insgesamt wirkt der Vogel 2023 erwachsener und ein wenig feiner als früher. Am typischen Ambiente auf der schrägen Wiese, wo Picknickdecken und eine vergrößerte Möblierung zum Open-Air-Genuss beitragen, hat sich allerdings nichts verändert. Die Gäste sitzen (oder liegen) zwischen illuminierten Bäumen, die von gespeicherter Sonnenenergie nachhaltig bestrahlt werden. Auch wer auf zwei Rädern auf das Festivalgelände zurollt, hat reichlich Platz zum Parken.

Jeder Tag im Stadtpark hat einen eigenen Charakter und ist Teil eines stimmigen Gesamtkonzepts, das wie in den Jahren zuvor von Kontrasten und frischen Impulsen angereichert wird. Musikalisch war der Eröffnungstag in dieser Hinsicht beispielhaft. Nicht nur wegen der Besucherflut am Abend. Auch künstlerisch erlebte das Publikum starke Kontraste.

Acoustic-Rave und Acid-Jazz

Das Duo Reymann mit Sänger und Flötist Sven Sander und Gitarrist Jens Reyer servierten - gemeinsam mit Gästen - eigene Arrangements von bekannten Songs der der Rock- und Pop-Historie. Danach hatte die Band Jackaroos einen großen Auftritt: Sieben Musiker bringen sehr verschiedene Einflüsse ein in ein klangvolles Kollektiv, das mit einer facettenreichen Setlist und musikalisch sehr eigenem Profil die Zuhörer bei Laune gehalten hat.

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Mit der Formation Superfro ging es dann mit instrumentalen Acoustic-Rave und coolem Acid-Jazz in den späten Abend. Der Bensheimer Lokalmatador, Bassist, Vollblutmusiker und Yogalehrer Frowin Ickler servierte mit seinen Bandkollegen Simon Höneß am Piano, Jan Beiling am Saxophon und Percussionist David Tröscher malerische Klanggemälde und zauberhafte Soundcollagen, die dem tropischen Abend im Grünen einen perfekten Soundtrack geschenkt haben. Weltmusik, House, Blues und Jazz fließen ineinander und entfachen innere Bilder für das ganz persönliche Kopfkino im sensitiven Epizentrum zwischen den Ohren.

Akustische Trips in fremde Gebiete

Die Arrangements leben von atmosphärischen Motiven, die Emotionen auslösen. Der Sound variiert zwischen improvisatorisch ausgarnierten Uptempo-Stücken und sensiblen, sentimental angehauchten Clubjazz-Nummern. Das fehlende Schlagzeug verleiht der Band einen etwas leiseren, insgesamt lyrischen Charakter. Die rhythmischen Sidekicks von David Tröscher reichen allemal aus, um den markanten Sound zwischen sprühender Vitalität und verträumter Kontemplation - und weit abseits von verkniffenem Perfektionismus - auf die Festivalwiese auszugießen.

Akustische Trips in fremde Gebiete, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Und das alles angekündigt von einem neuen Moderator, der am Dienstag jede Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: Philip Hügel war für Showmaker bereits beim Hessentag in Pfungstadt und beim Lorscher Birkengarten Festival im Einsatz. Ein vielseitiger Medienprofi mit dem richtigen Mundwerk für die große Bühne.

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