Zell. Schon im Juli 2016 hatte der Ortsbeirat Zell im Rahmen der Beratung für die Verwendung der 1000 Euro für die Stadtteile das alte Glockentürmchen ins Spiel gebracht. Im Zuge des Neubaus der Aussegnungshalle ist der Glockenturm übriggeblieben und sollte einen würdigen Platz auf dem Friedhof bekommen.
Fast sieben Jahre später ist der Ortsbeirat mit diesem Projekt noch kein Stück weitergekommen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde das Thema – wieder im Rahmen des 1000-Euro-Budget – erneut angesprochen und einmal mehr blieben viele Fragen offen.
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Dazu gehören die bereits im April 2017 vom städtischen Baudezernat vorgelegte Kostenschätzung. Danach war von einer seitlich der neuen Aussegnungshalle aufgestellten Stahlkonstruktion, an der die Glocke befestigt werden soll, die Rede. Für die erforderliche statische Berechnung und Planung wurden Kosten in Höhe von 3000 Euro geschätzt, die von der Verwaltung zur Verfügung gestellt würden.
Kosten, die darüber hinaus gingen, seien vom Ortsbeirat zu tragen. Diesen Persilschein auf unklare Finanzmittel wollte der Ortsbeirat aber nicht ausstellen, sondern stattdessen nochmals Rücksprache mit der Verwaltung halten. Dabei ist es im Prinzip geblieben, denn bis heute gibt es keinen neuen Sachstand. Immer wieder hatte der Ortsbeirat in den Haushaltsberatungen darauf aufmerksam gemacht und immer wieder kam von der Verwaltung die Auskunft, dass über die 3000 Euro keine weiteren Mittel zur Verfügung gestellt werden könnten.
In der Sitzung in der vergangenen Woche beschäftigte sich der Ortsbeirat intensiv mit der Thematik, wobei die Diskussion auch deutlich machte, dass man über den aktuellen Sachstand nicht wirklich informiert ist. Klar war lediglich, dass mit den 1000 Euro in diesem Jahr nichts möglich sein wird, da noch viele Fragen offen sind.
Dennoch will der Ortsbeirat das Projekt Glockenturm weiterverfolgen. Dafür soll erst einmal geprüft werden, ob im Haushalt die 3000 Euro noch zur Verfügung stehen, bevor die Statik und Planung für den Glockenturm in die Wege geleitet werden. Sollten sie inzwischen verfallen sein, wären sie für den Haushalt 2024 einzuplanen.
Noch völlig offen bleibt aber nach wie vor, was mit den eventuell anstehenden Folgekosten passiert. Denn wie die Diskussion ebenfalls ergab, ist der aktuelle Zustand des alten und seit vielen Jahren relativ versteckt gelagerten Glockentürmchens völlig unklar. Außerdem gibt es auch keine Glocke, deren Größe aber für die statische Berechnung der Stahlkonstruktion bekannt sein müsste.
Bezüglich des aktuellen 1000-Euro-Budgets will der Ortsbeirat noch einen Vorschlag erarbeiten, denkbar wären zusätzliche Stehtische für das Dorfgemeinschaftshaus.
Auf der Tagesordnung der vergangenen Sitzung stand auch die Konzeptstudie für einen möglichen Geh- und Radweg zwischen Zell und Gronau, der bereits in einer gemeinsamen Sitzung der beiden Ortsbeiräte vorgestellt wurde. Unter Leitung des stellvertretenden Ortsvorstehers Jens Gehron sprach sich das Gremium einstimmig gegen die Weiterverfolgung des vorgestellten großen Projektes aus, das auch den Zellern als „eine Nummer zu groß“ erschien.
Bedenken äußerte Gehron auch hinsichtlich des erforderlichen massiven Eingriffs in den natürlichen Bachlauf und der vermutlich geringen Nutzung aufgrund der Lage unterhalb des Straßenniveaus.
„Männergrippe“ am Wochenende
Bezüglich der Parksituation am Hambacher Weg appellierte der Ortsbeirat an die Autofahrer, rücksichtsvoller und nicht in unmittelbarer Nähe des Einmündungsbereichs zur Märkerwaldstraße zu parken, da insbesondere landwirtschaftlichen Fahrzeugen das Abbiegen erheblich erschwert würde.
Hingewiesen wurde auf die Heizung im Dorfgemeinschaftshaus, die wieder defekt sei. Insbesondere für die aktuellen Proben der Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Zell und die Vorstellungen des Stückes „Männergrippe“ am Wochenende (28. bis 30. April) sei das problematisch.
Für den Friedhof in Zell bittet der Ortsbeirat darum, den Zugang zu den unteren Grabfeldern auf dem abschüssigen Gelände etwas sicherer zu machen.
Erfreulich zur Kenntnis genommen wurde die Information, dass der Spielplatz komplett mit neuen Spielgeräten ausgestattet werden soll und daher die Schaukel auch nicht mehr repariert wird. In diesem Zusammenhang bat Ortsbeirat Volker Rettig darum, den Ortsbeirat bezüglich des Bedarfs in die Planung einzubeziehen.
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