Ortsbeirat

Lkw-Verbot bleibt Thema in Schwanheim

Das Thema Verkehrsberuhigung begleitet die Schwanheimer schon seit Jahren.

Von 
Thomas Tritsch
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Die Verkehrssituation in der Weyrichstraße in Schwanheim war am Mittwochabend Thema im Ortsbeirat. © Thomas Zelinger

Schwanheim. Auch der Schwanheimer Ortsbeirat begrüßt die Wiedereinführung des 1000-Euro-Budgets für die Stadtteile, das 2021 im Zuge der Sparmaßnahmen bei der Haushaltsberatung gestrichen worden war. Für das laufende Jahr steht der Betrag wieder zur Verfügung. Bei der Sitzung am Mittwoch im Dorfgemeinschaftshaus wurde diskutiert, für welche Maßnahme man das Geld nutzen könnte.

Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger schlug ein weiteres Geschwindigkeits-Display an der Einmündung der grundsanierten Straße Am Falltor vor. Denn auf der Rohrheimer Straße, von Bensheim kommend, ist der Verkehr weiterhin recht flott unterwegs. Eine digitale Tempoanzeige könnte zur Sensibilisierung der Fahrer beitragen.

Das Thema Verkehrsberuhigung begleitet die Schwanheimer schon seit Jahren. Auch weitere Maßnahmen an anderen Stellen wie beispielsweise reflektierende Warnfiguren sind ein Thema im Gremium, das seine finale Entscheidung über die Verwendung der 1000 Euro aber erst bei der Sitzung im Juli treffen will.

Positiv kommentierte Klapfenberger die Aufbringung einer Tempo 30-Markierung im Bereich Am Falltor auf Höhe der Tankstelle. Die Maßnahme erfolgte am Dienstag und sei von der Stadt Bensheim in Kooperation mit dem KMB recht flott realisiert worden, so der Ortsvorsteher. Dort hatten sich zuletzt Hinweise der Anwohner auf überhöhte Geschwindigkeit in der inzwischen gut ausgebauten Einbahnstraße gehäuft.

Gibt es einen Bedarf für Rasenbestattungen?

Auf dem Bensheimer Waldfriedhof stand bereits eine Fläche für begrünte Urnenerdgräber bereit – und wurde wieder aus dem Angebot herausgenommen, weil es keine Nachfrage gab.

Doch der allgemeine Trend spricht eine andere Sprache: Der Wandel hin zu kleineren, oft auch pflegefreien Gräbern mit kürzeren Nutzungsdauern wird sich fortsetzen. Die Friedhofskultur der Zukunft werde eine andere sein, heißt es aus Expertenkreisen. Die traditionelle Bestattung ist auf dem Rückzug. Viele Friedhöfe sind als Grünanlagen längst auch Orte der Ruhe und Entspannung – nicht nur des stillen Gedenkens.

In Bensheim hatte der KMB, der für die Friedhofsverwaltung zuständig ist, im Zuge der Fortschreibung der Neukonzeption des Bestattungswesens vor vier Jahren auch naturnahe Bestattungen ins Visier genommen. Jetzt stellt man sich im Ortsbeirat die Frage, ob ein solches Angebot auch auf dem Schwanheimer Friedhof auf Interesse stoßen könnte. Theoretisch sei eine Grünfläche für Urnengräber dort denkbar, so Konrad Klapfenberger. Laut Stadt Bensheim sei dies momentan nicht vorgesehen, zitierte er ein Schreiben aus dem Rathaus. Doch auch hier regele die Nachfrage das Angebot.

Bei einer Urnenbeiseisetzung in einem Rasengrab handelt es sich um eine einfache, sehr naturverbundene Form der Bestattung. Nach der Beerdigung wird das Grab abgedeckt und mit Rasen bepflanzt. Eine individuelle Bepflanzung und Gestaltung durch die Angehörigen ist dabei weder nötig noch möglich. Die Grabpflege entfällt somit.

Ein anonymes Urnengrab auf dem Rasen gilt heute als kostengünstigste Form der Bestattung. Denn im Preis für das Grab sind in der Regel alle Kosten für die Urnenbeisetzung, die Friedhofsgebühren sowie die Grabpflege für die gesamte Grablaufzeit enthalten, wie die Deutsche Friedhofsgesellschaft mitteilt.

Dies könnte auch für manchen Schwanheimer eine interessante Alternative sein, glaubt man im Ortsbeirat, der sich am Mittwoch zu seiner Sitzung traf. tr

Der Wunsch des Ortsbeirats, die im Zusammenhang mit den Straßenbauarbeiten aufgestellten Schilder, die das Einfahren in die Weyrichstraße für Lkw verbieten, auch künftig beizubehalten, ist bislang noch nicht erfüllt. Laut Straßenverkehrsbehörde sei ein solches Durchfahrtsverbot in diesem Bereich rechtlich nicht problemlos möglich, sagte Klapfenberger. Durch die Widmung der Straße werde ihre öffentliche Nutzung über eine Allgemeinverfügung zunächst jedermann gestattet. Der Ortsvorsteher möchte aber nicht resignieren und will das Thema weiter bespielen: „Steter Tropfen höhlt den Stein!“

Die Küche im Gemeinschaftshaus wurde Anfang April nach einem Hinweis des Ortsbeirats grundlegend gereinigt. Demnächst will die Stadt entscheiden, ob und in welchem Umfang neues Geschirr anzuschaffen ist. Dafür will man den Bedarf in den anderen Stadtteil-Gebäuden erfassen und gegebenenfalls eine größere Order aufgeben.

Auch die anstehenden Sanierungsmaßnahmen an der evangelischen Kirche wurden in der Sitzung angesprochen. Der 1821 im klassizistischen Stil errichtete Bau an der Rohrheimer Straße weist einige Mängel auf. Neben dem zum Teil undichten Dach und der Erneuerung des Regenablaufs geht es unter anderem um Schäden an Kirchentüren und die Sanierung des Treppenaufgangs zum Glockenturm, der aktuell nicht begehbar ist.

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Laut Ortsvorsteher belaufen sich die Kosten auf rund 22 000 Euro, von denen etwa die Hälfte die Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) übernehmen soll. Der Rest wird über Spenden und andere Zuwendungen finanziert. Eine Anfrage des Gremiums bezüglich einer potenziellen Förderung der Kirchensanierung aus öffentlichen Töpfen sei bislang noch nicht erschöpfend geklärt, so Konrad Klapfenberger.

Keine neuen Informationen gab es am Mittwoch bezüglich der Kita-Neubaumaßnahme zu vermelden, nachdem die ursprüngliche Planung einer gemeinsamen siebenzügigen Einrichtung für Schwanheim und Fehlheim schon länger vom Tisch ist.

Einen Überblick über die aktuellen „Baustellen“ in Schwanheim wird beim nächsten großen Grenzgang vermittelt, der sich am Sonntag, 21. Mai, ab dem Vormittag in südöstlicher Richtung durch den Ortsteil bewegen und am Segelflugplatz enden wird.

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