Langwaden. Auch wenn Langwaden der kleinste Bensheimer Stadtteil ist, bedeutet das nicht, dass die dortige Feuerwehr nichts zu tun hätte. Vor allem im vergangenen Jahr waren es deutlich mehr Einsätze als sonst, denn die Langwadener Einsatzkräfte wurden insgesamt achtmal alarmiert. Üblicherweise sind es im Schnitt drei bis fünf Einsätze im Jahr. Zeitweise, so war am Freitag bei der Jahreshauptversammlung von Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn zu hören, war die Langwadener Feuerwehr sogar die Stadtteilwehr mit den meisten Einsätzen.
Die Einsätze begannen am 1. Januar, als die Einsatzabteilung zur Unterstützung des Rettungsdienstes gerufen wurde, nachdem eine Person vom Balkon aus dem ersten Stock gefallen war. Der letzte Einsatz war am 15. Dezember. Hier war die Feuerwehr um eine Nachschau nach einem Kabelbrand gebeten worden. Da nicht sicher war, ob eventuell noch Glutnester vorhanden waren, hatte man die Wärmebildkamera aus Bensheim angefordert.
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Dazwischen lagen zwei Verkehrsunfälle, jeweils zwischen Hähnlein und Langwaden, drei kleinere Brandeinsätze und ein sogenannter „Weltalarm“, der am 3. Dezember nachts um 1.30 Uhr alle Bensheimer Feuerwehren alarmiert hatte. Zwar hatte man sich gewundert, dass die Einsatzstelle in der Bensheimer Fußgängerzone lag, wie Wehrführer Patrick Kleber in seinem Bericht bemerkte, aber dennoch verließen die Langwadener Brandschützer ihre Betten und kamen ins Gerätehaus. Hier stellte sich dann heraus, dass die Leitstelle den falschen Knopf gedrückt hatte.
Nach langer Coronapause gab es 2022 auch wieder Brandsicherheitsdienste im Parktheater. Die Leistungsstärke der Langwadener Feuerwehr wurde außerdem mit insgesamt 23 Übungseinheiten sichergestellt. Neben Theoriestunden waren das 15 aktive Übungen, eine Nachtalarmübung und eine Zusatzübung zusammen mit den Wehren aus Fehlheim und Schwanheim im Altenheim Darmstadt. Aufwärts ging es nach pandemiebedingten Einschränkungen wieder im geselligen Bereich der Feuerwehr. So konnte zum Grillfest eingeladen werden – und das wurde von der Bevölkerung dankbar und vor allem zahlreich angenommen, wie von Kassenwart Erwin Bischof zu hören war.
Kaum Veränderungen gab es im personellen Bereich. Lediglich die Zahl der Einsatzkräfte reduzierte sich um zwei auf jetzt 15 Aktive, darunter auch eine Frau. In der Jugendfeuerwehr sind derzeit drei Mitglieder und bei den Löschzwergen werden sieben Kinder (vier Jungen, drei Mädchen) mit der Feuerwehr vertraut gemacht. In der feuerwehrtechnischen „Rente“ sind die zwölf Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung. Unterstützt wird die Langwadener Feuerwehr von insgesamt 110 Mitgliedern.
Betreut werden die Nachwuchskräfte in der Jugendwehr und in der Kinderfeuerwehr derzeit kommissarisch von Florian Gärtner und Selina Öhlenschläger. Da beide am Freitag nicht anwesend sein konnten, verlas Luke Parusel ihren Jahresbericht. Das Jahr beinhaltete für den Feuerwehrnachwuchs eine Reihe von Übungen und Unterricht, aber auch die ersten Prüfungen mit dem Kinderfeuerwehrabzeichen „Die Tatze“. Sehr interessant war der Besuch des Tunnelsystems der Feuerwehr Pfungstadt-West und die spannenden Geschichten, die dort vom Brandamtmann der Darmstädter Berufsfeuerwehr zu hören waren. Besuch hatte die Jugend- und Kinderfeuerwehr außerdem von der Berufsfeuerwehr Frankfurt.
Auch in diesem Jahr will man bei den Unterrichtseinheiten wieder auf externe Referenten zurückgreifen, außerdem ist wieder ein Zeltlager in Langwaden sowie die Teilnahme am Kreisfeuerwehrzeltlager geplant.
Vorstand im Amt bestätigt
Die von Kreisbrandinspektor Jens-Peter Karn und Bürgermeisterin Christine Klein geleiteten Wahlen brachten keine Neuerungen, sondern die einstimmige Bestätigung der bewährten Kräfte. An der Spitze der Feuerwehr stehen nach wie vor Wehrführer Patrick Kleber und sein Stellvertreter Jörn Kleber. Die Alters- und Ehrenabteilung wird von Ludwig Ahlheim geleitet und ergänzt wird der Wehrausschuss von den Beisitzern Thomas Ahlheim, Mirko Breuer, Christian Ahlheim, Marvin Breuer und Luke Parusel.
Im Amt bestätigt wurde ebenso der Vorstand des Feuerwehrvereins mit Vorsitzendem Patrick Kleber, dem zweiten Vorsitzenden Philipp Ahlheim, Kassenwart Erwin Bischof und Schriftführer Jörn Kleber. Beisitzer sind hier Willi Kleber, Hermann Münster und Mirko Breuer. Zum Jahresende werden Thomas Ahlheim und Hubert Kraft die Kasse prüfen, Ersatzkandidat ist Ingo Weg.
Im Rahmen der Versammlung wurde Marvin Breuer zum Hauptfeuerwehrmann befördert, und für seinen 25-jährigen aktiven Dienst wurde Jörn Kleber von Kreisbrandmeister Klaus Reiber mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen ausgezeichnet.
Ausbau des Katastrophenschutzes
Mit ihrem Dank für die geleistete Arbeit und die zuverlässige Bereitschaft, immer parat zu sein, wenn sie gebraucht werden, verbanden Stadtbrandinspektor Karn und Bürgermeistern Klein ihren Hinweis auf die von der Politik bereitgestellten erheblichen Finanzmittel. Rund 3,3 Millionen Euro stehen in diesem Jahr im Haushalt und dienen nicht nur der Ausstattung und Unterhaltung der insgesamt zehn Feuerwehren, sondern insbesondere dem Ausbau des Katastrophenschutzes.
In diesem Zusammenhang werde derzeit geprüft, die unmittelbare Nachbarschaft von Feuerwehr und Dorfgemeinschaftshaus in Langwaden zu nutzen, um bei einem Energieausfall das Dorfgemeinschaftshaus als „Wärmeinsel“ vorzuhalten.
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Jahreshauptversammlung überbrachte Wehrführer Sascha Klein die Grüße der Fehlheimer Feuerwehr und dankte für die gute Zusammenarbeit. In den drei westlichen Stadtteilen Schwanheim, Fehlheim und Langwaden gibt es seit einiger Zeit eine gemeinsame Alarmierungsgemeinschaft, die sich gut bewährt hat.
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