Schönberg. Empörung und Ärger in Schönberg: Dort ist nun schon zum dritten Mal der öffentliche Bücherschrank am Haus am Dorfplatz verwüstet worden. „Es sind Bücher entwendet und vor dem Haus verbrannt worden“, erklärte Ulrike Klöble im Gespräch mit dieser Zeitung.
Sie kümmert sich ehrenamtlich um die öffentliche Literatur-Auswahl. Die Regale seien immer voll, es werde sehr gut angenommen, lautet ihr Zwischenfazit nach einem guten Vierteljahr. Im Dezember wurde der Schrank bestückt, Anfang Januar schließlich eingeweiht (wir haben berichtet).
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Der Vandalismus macht sie fassungslos. Bei der Polizei in Bensheim habe sie Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. In der Nacht des jüngsten Zwischenfalls hätten Nachbarn drei Personen beobachtet, die sich im Bereich des Gebäudes zwei Stunden aufgehalten hätten. Abgesehen von den verkohlten Buchresten fand man an Ort und Stelle auch einiges an Müll, der beseitigt werden musste.
„Nebenan ist ein Kinderspielplatz. Und die Kinder müssen dann morgens an dem ganzen Dreck vorbei“, so Ulrike Klöble.
Zumal nicht nur die Bücher leicht brennbar sind. Der Schrank selbst besteht aus hartem und witterungsbeständigem Sheesham-Holz, das Haus am Dorfplatz ist in Holzständerbauweise errichtet. Ein Holztisch samt Bank befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.
„Warum macht man so was – aus Langeweile?“, fragt sich nicht nur Ulrike Klöble. Zwar hätten viele im Stadtteil ein Auge auf die Neuanschaffung, angefangen von den Anwohnern über den Verschönerungsverein bis hin zu Helfern und Bücherfreunden. Aber „die sind ja nicht rund um die Uhr oder mitten in der Nacht da“, so Klöble.
Der Ortsbeirat hatte das Projekt vor eineinhalb Jahren angeregt. Standorte wurden einige vorgeschlagen, die Wahl fiel auf das Haus am Dorfplatz. Nachdem der Verschönerungsverein der überdachten Fläche am denkmalgeschützten Gebäude in zentraler Lage zugestimmt hatte, konnte man einen Schreiner mit der Konstruktion beauftragen.
In der Bensheimer Schreinerei Hirnholz fand man schließlich einen Spezialisten, der den Auftrag im Rahmen des verfügbaren Budgets ausführen konnte. Der Ortsbeirat hatte dafür die von der Stadt zur Verfügung gestellte 1000-Euro-Zahlung aus dem Jahr 2021 angezapft.
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