Filiale

Sparkasse Bensheim öffnet Fehlheimer Filiale nach fünf Jahren

Die Sparkasse Bensheim öffnet ihre Filiale in Fehlheim wieder mit persönlicher Beratung - einmal in der Woche, immer mittwochs. 2017 hatte das Geldinstitut im Zuge einer neuen Vertriebsstrategie die Zweigestelle geschlossen.

Von 
Dirk Rosenberger
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Die Sparkasse öffnet ihre Filiale in Fehlheim wieder – einmal in der Woche. Ab heute stehen die Mitarbeiter für persönliche Beratungsgespräche bereit. Am Dienstag gab es dazu eine kleine „Wiedereröffnungsfeier“. © Thomas Neu

Fehlheim. Die „Vertriebsstrategie der Zukunft“ stieß bei ihrer Präsentation 2017 nicht durchgängig auf Begeisterung und Zustimmung. Damals verkündete die Sparkasse Bensheim zwar, dass der Digitalisierung und dem Online-Banking eine höhere Priorität zugeordnet und für qualifizierte Beratungen die Kapazitäten verstärkt werden. Allerdings ging dies einher mit der Schließung von Filialen und der Herabstufung zu Selbstbedienungs-Zweigstellen.

Auf Bensheim bezogen bedeutete das: Die Anlaufstellen in Schwanheim und Gronau machten daraufhin vor fünf Jahren komplett dicht, in Fehlheim und Schönberg konnte man sich immerhin noch an den Automaten bedienen. Kunden und auch Kommunalpolitik mochten sich nicht durchweg mit diesem neuen Weg anfreunden.

Ortsbeirat blieb am Thema dran

In Fehlheim blieb der Ortsbeirat um Ortsvorsteher Stefan Stötzel hartnäckig am Thema dran, vor allem hinsichtlich des Neubaugebiets und dem damit verbundenen Einwohnerzuwachs. Als im Spätsommer 2022 die Sparkasse die ursprünglich ebenfalls geschlossene Filiale in Gadernheim wieder für einen Tag in der Woche öffnete, sah Stötzel einen neuen Anknüpfungspunkt. Er setzte sich mit Bürgermeisterin Christine Klein in Verbindung, die wiederum den Vorstandsvorsitzenden des Geldinstituts, Johannes Erich Schulz, vorschlug, das „Gadernheimer Modell“ auf Fehlheim anzuwenden.

Bei Schulz „rannten wir damit offene Türen ein“, erklärte die Rathauschefin am Dienstag. Bei einem Ortstermin in der Alten Schule in Fehlheim, wo im Erdgeschoss die Sparkasse untergebracht ist, stießen die Verantwortlichen und Mitarbeiter auf die Rückkehr des Personals in die Räumlichkeiten an.

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Jeden Mittwoch, zum ersten Mal damit heute (18.), werden die Mitarbeiter Jennifer Rogers und Rico Tomini von 9.30 bis 12.30 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr für persönliche Service- und Beratungsleistungen zur Verfügung stehen. „Wir freuen uns riesig“, erklärte Johannes Erich Schulz.

Die Wiederbelebung der Schalter konnte dabei mit verhältnismäßig geringem Aufwand umgesetzt werden. Nach dem Auszug 2017 standen die Räume leer, größere Sanierungs- oder Umbauarbeiten waren nicht erforderlich. Zumal die Zweigstelle auch vor fünf Jahren schon gut in Schuss war. „Wir sind vor Ort, wir sind nah dran an den Menschen“, fasste der Sparkassen-Chef zusammen. Man habe einen öffentlichen Auftrag, den erfülle man auch hiermit. „Wir gehen unseren Weg.“ Schulz sieht darin auch eine Abgrenzung zu anderen Regionalbanken, die sich immer weiter aus der Fläche zurückziehen würden – so wie die Sparkasse es ab 2017 auch getan hat.

Keine weiteren Zweigstellen mehr

„Wir verfolgen eine andere Philosophie“, so Schulz nun, der seit 1. Juli 2021 offiziell als Nachfolger von Eric Tjarks im Amt ist. Der Diplom-Kaufmann war zuvor Vorstand der Städtischen Sparkasse zu Schwelm. Er beendete mit seiner Einstellung eine einjährige Vakanz, nachdem das Dienstverhältnis seines Vorgängers vorzeitig beendet wurde.

Nach Gadernheim und Fehlheim werden seinen Angaben zufolge aber keine weiteren Zweigstellen mehr geöffnet, was auch damit zusammenhängt, dass keine Immobilien mehr im Bestand sind, die man wie im Bensheimer Stadtteil ohne riesigen Aufwand erneut an den Start bringen könnte.

Im sommer soll die Zentrale eröffnen

Im Bestand modernisiert wird bekanntlich die Hauptstelle in der Bensheimer Bahnhofstraße. „Wir liegen bei der Revitalisierung des Kundenberatungszentrums im Plan“, erklärte Schulz am Dienstag auf Nachfrage. Das erste, zweite und dritte Obergeschoss sei bis auf die Bestandteile, die erhalten bleiben entkernt.

Anfang November hatten die Sanierungsarbeiten begonnen. Im Sommer 2024 soll die runderneuerte Zentrale mit Platz für 165 Mitarbeiter und einer 400 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage eröffnen. Die Investitionskosten sollen sich früheren Aussagen zufolge um die 24 Millionen Euro bewegen.

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Bürgermeisterin Klein, zugleich Verwaltungsratsvorsitzende, freute sich über das Angebot und das Engagement des Ortsbeirats, bei der Feierstunde vertreten durch Marion Lambert, in Fehlheim. Das decke sich mit ihrem eigenen Konzepzt im Rathaus: Trotz einem notwendigen Voranschreiten der Digitalisierung brauche es den direkten Kontakt mit den Menschen. Den wird es in der Fehlheimer Sparkassen-Filiale nun wieder zumindest einmal in der Woche geben.

Wobei Geldautomat und Überweisungsterminal wie seither auch rund um die Uhr genutzt werden können.

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