Langwaden. Zusammen mit dem Umweltverband Mensch vor Verkehr (MvV) hat der Ortsbeirat Langwaden eine weitere Infotafel zur geplanten Neubaustrecke der Deuteschen Bahn (DB) gestaltet. Dargestellt sind die Inanspruchnahme und Zerstörung der Natur, schreib das Gremium in einer Pressemitteilung.
Auf einer Karte ist die Strecke markiert, wie sie durch den Gernsheimer Wald und den Jägersburger Wald führen soll. Dabei führt sie durch Naturschutzgebiete. Zu rund zwei Drittel durch ein Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet (FFH) und im restlichen Bereich durch ein Vogelschutzgebiet. Zusammen sind diese Waldflächen als „Natura 2000“-Schutzgebiet ausgewiesen.
„Zerstörung wäre erheblich“
Fotos zeigen beispielhaft die zu erwartende Größenordnung der Baumaßnahmen. „Eine Führung der Trasse durch das Schutzgebiet ist für uns ebenso wenig vorstellbar wie der Bau eines Tunnels in offener Bauweise, wie er zwischen Lorsch und Mannheim vorgesehen ist. Der Eingriff in die Natur, ihre Zerstörung wären erheblich und irreparabel“, erklärt Ortsvorsteher Robert Loreth.
Für die gesamte Strecke von Frankfurt bis Mannheim werden rund 400 Hektar Wald verschwinden oder in Mitleidenschaft gezogen, so der Ortsvorsteher.
Für das hier dargestellte Schutzgebiet zwischen Allmendfeld im Norden und Einhausen im Süden gibt die DB die Inanspruchnahme von 90 Hektar Wald auf acht Kilometern Länge an. Zum Vergleich: Beim Bau der A 49 durch den Dannenröder Forst ging es um 27 Hektar. Im Einklang mit dem so genannten Bergsträßer Konsens fordert der Ortsbeirat, dass eine alternative Trassenführung zum Schutz der Natur zum Zuge kommt. Denn Alternativen gebe es, die habe selbst die DB in ihren Vorprüfungen dargelegt. Eine davon ist ein Tunnel unter dem Schutzgebiet, gebaut in bergmännischer Weise.
Service für Radfahrer
Selbstverständlich sei es nötig, dass diese Strecke gebaut wird, um Verkehrslasten zum Schutz der Natur besser zu verteilen, Jedoch dürfe solch eine Trasse keinen gewachsenen und schützenswerten Naturraum zerstören, der mindestens genauso wichtig für das Ökosystem ist. Als kleinen Service für die vielen Radfahrer, die in diesem Gebiet unterwegs sind, wurden in dem Plan auf der Info-Tafel die wichtigsten Radwegverbindungen skizziert. Dieses Naturschutz- und Naherholungsgebiet müsse erhalten bleiben. Nicht nur das, es müsse das Anliegen aller Verantwortlichen sein, es zu entwickeln, es auszubauen und auszuweiten.
Die Info-Tafel wurde, da die dazu gehörende Befestigung derzeit nicht lieferbar ist, provisorisch mit einer Holzkonstruktion aufgestellt, so der Ortsbeirat in seiner Pressemitteilung. Sie befindet sich am westlich Ortsrand von Langwaden, am Begin des Wirtschaftsweges, der in den besagten Wald führt. red
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