Haupt- und Finanzausschuss

Gebühren der Musikschule Bensheim werden erhöht

Die Beiträge sollen um zehn Prozent steigen, was für die Stadt Mehreinnahmen in Höhe von jährlich 41.500 Euro bedeutet

Von 
Anna Meister
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Zum Sommersemester 2025 sollen die Gebühren für die Musikschule Bensheim um zehn Prozent angehoben werden. © Thomas Neu

Bensheim. Die Gebühren der Musikschule Bensheim werden regelmäßig erhöht. Zuletzt erfolgte eine Satzungsänderung zum Sommersemester 2022, daher soll zum Sommersemester 2025 turnusgemäß eine Anpassung stattfinden. Allerdings etwas höher, als ursprünglich von der Betriebskommission des Eigenbetriebes Stadtkultur gewünscht. Diese hatte eine Anpassung vorgeschlagen, die der Magistrat allerdings zurückgewiesen hat. Zusammen mit der Aufforderung, die Gebühren aufgrund der desolaten Haushaltslage der Stadt Bensheim stärker zu erhöhen. Vorgeschlagen wurde eine Steigerung der Gebührenbeträge um 10 Prozent. Der Sozialausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss stimmten nun mehrheitlich dafür.

Neue Gebührenstruktur der Musikschule Bensheim

Die monatliche Gebühr für den Eltern-Kind-Kurs sowie die Musikalische Früherziehung soll laut Beschlussempfehlung der beiden Ausschüsse von 25 auf 27,50 Euro, die Semestergebühr von 150 auf 165 Euro steigen. Die Musikalische Grundausbildung, verteuert sich von 30 auf 33 Euro monatlich, von 162 auf 180 Euro pro Semester.

Beim Gruppenunterricht soll die monatliche Gebühr von 38 auf 42 Euro und die Semestergebühr von 228 auf 252 Euro angehoben werden. Für den Partnerunterricht mit zwei Teilnehmern sollen künftig statt 53 Euro monatlich 58,50 fällig werden, für die Semestergebühr statt 318 Euro 351.

Beim Einzelunterricht erhöhen sich die Gebühren gestaffelt nach Unterrichtsdauer: Beispielsweise sollen 30 Minuten künftig 70 statt 63,50 Euro monatlich kosten, während die Semestergebühr von 380 auf 420 Euro steigt.

Zudem soll die Miete für ein Leihinstrument von 5 auf 10 Euro angehoben werden, die Aufnahmegebühr bei Eintritt in die Musikschule künftig 7 Euro kosten. Durch diese Anpassungen würde die Musikschule bei gleichbleibender Schülerzahl Mehreinnahmen von etwa 41.500 Euro pro Jahr generieren.

„An vielen Stellschrauben drehen“

Nur Hanns-Christian Wüstner (Grüne) stimmte im HFA gegen den Beschlussvorschlag. „Das ist nicht der richtige Weg, um die finanziellen Probleme der Stadt zu lösen. Die musikalische Früherziehung ist ein elementarer Baustein für die Entwicklung von Kindern.“ Der Eigenbetrieb habe eine Erhöhung vorgeschlagen, das sei dem Magistrat aber nicht genug gewesen. „Vor allem für Familien mit mehreren Kindern ist die Erhöhung eine Belastung.“

Irgendwo muss man allerdings anfangen, argumentierte Franz Apfel (BfB): „Wir müssen an viele Stellschrauben drehen, um den neuen Grundsteuerhebesatz so verringern.“ Die Diskussion hierzu dürfte Gegenstand der kommenden Sitzungsrunde sein. Auch der Rest des Gremiums sieht das so: „Die Erhöhung ist moderat und vernünftig“, so Rolf Kahnt (VuA). Er hätte sich durchaus eine Erhöhung der Aufnahmegebühren auf glatte zehn Euro vorstellen können. Eine Summe, die für die Eltern wohl vertretbar wäre.

Für die Menschen, die etwa Sozialleistungen beziehen, gebe es Unterstützungsangebote, ergänzte Rolf Tiemann (FWG). Eines hiervon ist die Stadt-Bensheim-Karte: Die Stadt Bensheim gewährt Sozialleistungsempfängern einige Ermäßigungen als freiwillige Leistung. Für Berechtigte stellt die Stadt auf Antrag eine Stadt Bensheim-Karte im Scheckkartenformat aus. Die „Stadt-Bensheim-Karte“ soll den Inhaberinnen und Inhabern Zugang und die Chance geben, kulturelle und sportliche Angebote in Bensheim wahrnehmen zu können.

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Dabei gibt es aktuell allerdings ein Problem: Wegen der desolaten Haushaltslage und des bisher nicht beschlossenen und genehmigten Haushaltes der Stadt für 2025 musste das Angebot vorerst eingestellt werden. In der vorläufigen Haushaltsführung darf die Stadt nur ihre Pflichtaufgaben weiter finanzieren - alles andere muss warten, bis das Zahlenwerk genehmigt ist. Bürgermeisterin Christine Klein erklärte, dass das Angebot dann weiterlaufen soll.

Tobias Heinz (CDU) schlug vor, man könne die Instrumentennutzung in der Musikschule mit einer anderen Kostenstruktur abbilden. Für teure Instrumente, etwa Schlagzeug oder Klavier, könnten höhere Kosten berechnet werden. Verliehen werden bei der Musikschule unter anderem Geigen und Blasinstrumente für einen Zeitraum von maximal vier Wochen. In dieser Zeit können die Schülerinnen und Schüler testen, ob das Instrument zu ihnen passt, danach beschaffen sie sich eigene. Die Einrichtung hat nicht die Kapazitäten, jedem Kind ein Instrument bereitzustellen.

Doris Sterzelmaier (Grüne) erklärte, es tue natürlich weh, auch in diesem Bereich höhere Gebühren verlangen zu müssen. „Die Anpassung ist dennoch richtig und in unserem Konsolidierungskonzept vorgesehen.“

Redaktion

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