Hospiz-Verein

Mehr Trauerbegleiter beim Bensheimer Hospiz-Verein

Nach der einjährigen Qualifizierung sind die neuen Ehrenamtlichen nun bereit, Trauernde in Einzelgesprächen und in Gruppenangeboten zu begleiten.

Von 
red
Lesedauer: 
Beim Hospiz-Verein haben weitere Ehrenamtliche ihre Qualifizierung zur Trauerbegleitung abgeschlossen. © Hospiz-Verein

Bensheim. Wenn mit einem Glas Sekt angestoßen wird, dann entweder, weil es etwas zu feiern gibt oder weil voller Vorfreude und Hoffnung auf Neues geblickt wird. Im Hospiz-Verein kam nun beides zusammen. Acht Frauen und drei Männer haben ihre Qualifizierung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt abgeschlossen.

Von Januar bis Dezember 2022 haben sie sich 95 Unterrichtseinheiten lang auf ihre neue Tätigkeit vorbereitet. Zwei hauptamtliche Koordinatorinnen vermittelten ihnen nicht nur Fachwissen zum Thema Trauer, auch Kommunikationsmethoden und Gesprächsführung standen auf dem Stundenplan. Einen wichtigen Platz nahmen Selbsterfahrung und die Entwicklung einer inneren Haltung ein.

Von der Theorie zur Praxis

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten im Rahmen von Hospitationen zudem die Möglichkeit, Erlerntes in der Praxis anzuwenden und zu überprüfen. Auch konnten sie erste Kontakte mit Ehrenamtlichen knüpfen, die bereits über langjährige Erfahrung in der Begleitung Trauernder verfügen. Eine gemeinsame Kunstaktion diente am Ende des Kurses dazu, die Beziehung zwischen erfahrenen und neuen Ehrenamtlichen weiter zu festigen.

Erstmals wurde die Qualifizierung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt von Koordinatorinnen des Hospiz-Verein Bergstraße selbst konzipiert und durchgeführt. In der Feedbackrunde zum Kursabschluss wurde die Qualität von allen Teilnehmenden gelobt. Sie fühlen sich gut versorgt mit Wissen und aktuellen Erkenntnissen aus der Trauerforschung, einer Fülle von Handwerkszeug und praktischen Methoden, die in der Begegnung mit Trauernden hilfreich sind.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Alle waren begeistert von abwechslungsreichem Unterricht und der liebevollen, aufmerksamen Kursleitung. Die jüngste Teilnehmerin fasste ihre Begeisterung so zusammen: „Ihr habt es geschafft, dass ich mich in aller Frühe von einem Festival abholen ließ, um pünktlich beim Vorbereitungskurs zu sein.“

Nach der einjährigen Qualifizierung sind die neuen Ehrenamtlichen nun bereit, Trauernde in Einzelgesprächen und in Gruppenangeboten zu begleiten. Sie können sich zum Beispiel in der monatlich stattfindenden Wandergruppe sowie im Gesprächscafé für trauernde Menschen einbringen, das je nach Bedarf stattfindet.

Claudia Mayer, Vorsitzende des Hospiz-Vereins, freute sich bei der Verleihung der Zertifikate, dass die Absolventinnen und Absolventen nun gut auf ihr Ehrenamt vorbereitet sind: „Sie haben gelernt, mit den Trauernden so umzugehen, wie es jedem Einzelnen guttut und ihnen Halt zu geben auf ihrem Weg in ein Leben ohne den Verstorbenen.“

Externe Weiterbildung möglich

Rückblickend auf den Kurs sieht die hauptamtliche Koordinatorin Anja Gondolph große Vorteile im selbstkonzipierten Kurs: „Wir können die Ehrenamtlichen genau so schulen, wie sich die Bedarfe im Verein darstellen.“ Überhaupt spielt eine kontinuierliche Qualifizierung der ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter im Hospiz-Verein Bergstraße eine wichtige Rolle.

Neben regelmäßigen Gruppenabenden, in denen entweder praxisbegleitend geschult wird oder eine Supervision stattfindet, gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit, sich entsprechend der individuellen Interessen extern weiterzubilden. So befähigt die „Große Basisqualifikation“ des Bundesverbandes Trauerbegleitung Ehrenamtliche dazu, eigenständig Gesprächskreise zu leiten.

Im Verein verfügen neben den hauptamtlichen auch zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen über diese Qualifikation, zurzeit läuft ein Gesprächskreis für trauernde Eltern. Das Team Trauerbegleitung im Bensheimer Verein ist nun auf 27 Personen angewachsen.

Mehr zum Thema

Bensheim

Kurs in Bensheim: Fotobearbeitung mit iPhone und iPad

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Sterbebegleitung

Für Hospizbegleiter ist Zuhören alles

Veröffentlicht
Von
Lena Spilger
Mehr erfahren
Engagement

Ehrenämter sind bei der Jugend beliebt

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Zwei hauptamtliche Koordinatorinnen und 25 Ehrenamtliche stehen bereit für Menschen aus Bensheim, Einhausen, Heppenheim, Lautertal, Lorsch und Zwingenberg, die unter dem Verlust einer vertrauten Person leiden oder Anleitung bei der Unterstützung von trauernden Kindern suchen.

Im vergangenen Jahr haben mehr als 130 Menschen vom Beratungsangebot Gebrauch gemacht. Die Nachfrage steigt, so dass sich die Verantwortlichen über die Vergrößerung des Teams freuen. Die Angebote sind kostenfrei und werden durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.

Spendenkonten: Sparkasse Bensheim, IBAN: DE89 50950068 000 5000054, Volksbank Darmstadt-Südhessen eG, IBAN DE69 5089 0000 000 4870204.

Weitere Informationen gibt es über die Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins Bergstraße, Am Wambolterhof 4-6, Bensheim, Telefon 06251/989450, per Mail an: verein@hospiz-bergstrasse.de oder www.hospiz-bergstrasse.de red

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

  • Winzerfest Bensheim