Kerb in Fehlheim

Fröhliche Parade durchs „dolle Dorf“ Fehlheim bei der Kerwe

Der Höhepunkt der Traditionsveranstaltung am Sonntag waren der Kerweumzug und die Kerwered.

Von 
Christa Flasche
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Der VfR Fehlheim nahm mit einer stattlichen Zahl an Nachwuchs-Sportlern am Kerweumzug teil. © Jürgen Strieder

Fehlheim. Die „Fählemer Kerb“ wird traditionell, wie in vielen Gemeinden der Region, ausgiebig und fröhlich gefeiert. Das Kerwekomitee und alle beteiligten Vereine hatten auch in diesem Jahr im Vorfeld einiges zu tun, um das Fest auf die Beine zu stellen. Traditionell war das Kerwedorf, das Zentrum der Kerb, sehr gut besucht. Es herrschte dichtes Gedränge und auch für die Kinder wurde einiges geboten.

Gekühlte Getränke und viele andere kulinarische Genüsse gingen am Kerbwochenende gut über die Theke. Im Vorfeld hatten sich die Fehlheimer bereits bestens auf ihre Kerb eingestimmt und genossen das Fest. Auch den Kerweumzug haben die Fehlheimer zusammen mit ihren Gästen gefeiert.

Bronze statt Gold beim Wettbewerb ums „dolle Dorf“ – die Fehlheimer finden: Das war genau richtig so. © Jürgen Strieder

Das Wetter war bestens und pünktlich zum Umzug hatten sich am Sonntag viele am Straßenrand versammelt. Die Fußgruppen und Wagen setzten sich um kurz nach 14 Uhr in Bewegung – und die Kinder hielten schon einmal ihre Taschen bereit, um möglichst viele Süßigkeiten einsammeln zu können. Überall waren bunte Girlanden, Wimpel und Luftballons an den Häusern und Toren angebracht. Fehlheim hatte sich richtig schön rausgeputzt. Der Zug und die Kerweredd bildeten die Höhepunkte am Sonntag. Der Zug führte an der Waldstraße links um die Kurve und dort hatten besonders viele Schaulustige einen guten Platz ergattert.

Den Anfang machte die Feuerwehr, gefolgt vom Traktor, an dem der traditionelle prächtige Kranz hing. Herrlich geschmückt, mit vielen bunten Blumen, passend zur Jahreszeit. Viele Bonbons und sogar kleine verpackte Portionen an Süßem flogen Richtung Bürgersteige. Harmonie und KKMV sorgten gleich am Anfang des Zuges für Musik und Stimmung. Ein großes Thema war „Das dolle Dorf“ und der Bronzene Otto, der auch auf der Bühne auf dem Juxplatz präsent war.

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Die „Fählemer Doansjuwele“ kamen diesmal mit einer Rakete daher, hinter der sich die Musikbox befand. Mit ihrer Tanzeinlage sorgten sie ebenso für mächtig Stimmung und das Publikum fühlte sich schnell animiert. „Hurra, die VfR-Jugend ist wieder da“, verkündeten die Aktiven des VfR Fehlheim 1929. Zwischendurch hörte man „Saturday Night Fever“ und „Sweet Caroline“ durch die Lautsprecher. Ein toller Hingucker war auch der schöne alte Bully, der mitfuhr – ein echter Augenschmaus für jeden Oldtimerfan. Die Guggefetzband Roabdigalle durften im Zug ebenfalls nicht fehlen. Mit ihren orangefarbenen Shirts konnte man sie schon von weitem erkennen. Auch sie setzten einen besonderen Akzent mit ihrer rhythmischen Musik und nahmen die Gäste am Straßenrand mit.

Die jungen Löschfüchse der Fehlheimer Feuerwehr waren auch beim Kerweumzug mit dabei. © Jürgen Strieder

Auf einem anderen Wagen präsentierten sich die Löschfüchse der Feuerwehr. Sie wiesen bei dieser Gelegenheit gleich auf ihr regelmäßiges Treffen, montags von 18 bis 19 Uhr, hin. Musikalisch hatte der Kerweumzug einiges zu bieten. „20 Jahre Original Feierabend Musikanten“ stand auf einem anderen Wagen und natürlich wurde auch dort ein entsprechendes Liveprogramm geboten. Sogar ein Pannendienst beteiligte sich mit einem größeren Fahrzeug am Kerwezug. Die „Rorrer Symbolfiguren“ grüßten ebenfalls von ihrem Wagen aus die Gäste und warben gleich für ihre Kerb Ende Oktober. Wie gewohnt schloss ein Wagen der Freiwilligen Feuerwehr den Kerwezug ab.

Auch die Kerb braucht Menschen, die sie planen und am Ende auf die Beine stellen. Die Organisatoren sind deshalb immer froh, wenn sie viele helfende Hände haben, die eine Veranstaltung wie die Kerb tatkräftig unterstützen.

Im Anschluss an den Festzug folgte die Kerweredd, vorgetragen von Kerweparrer Marcel Benecke, der von seinem Mundschenk Lars Vonderheid unterstützt wurde. Besonders viele Lacher gibt es natürlich immer bei den zahlreichen Missgeschicken und Reinfällen, die die Fehlheimer in den vergangenen Monaten erlebt haben. Doch bevor die eigentliche Rede begann, wurde Birgit Heitland (MdL) begrüßt, die es sich nicht nehmen ließ, nach Fehlheim zu kommen.

Fehlheimer Pleiten, Pech und Pannen

Ein dummes Missgeschick passierte einer Dame, bekannt als Astrid Bildzeitung, als sie beim letzten Kerwezug eifrig Bilder machte, das Handy dann aber auf der Strecke verloren hatte. Auch das „Dolle Dorf“ fand in der Rede einen entsprechenden Platz und wurde gewürdigt. „Do brauche mer koa Hesse drei, es is gewiss, mer wisse all, dass Fähle doch es dollschde Dorf jo is“ – und daraufhin gab es natürlich den entsprechenden lauten Applaus vom Publikum.

Natürlich durfte auch der neue Kindergarten, den man ins Neckarbett bauen wollte, auf die Schippe genommen werden, und auch ein anderes Bauvorhaben schaffte es in die Rede. „Da will oaner groß baue un net kleggern“, hieß es. Genauso war das Thema Bundesbahn und damit die Strecke Frankfurt-Mannheim ein Aufreger und auch hier fand der Redner entsprechende Worte. Blöd, wenn nur ein Hausschlüssel vorhanden ist, man als Zweite nach Hause kommt und dann vor verschlossener Tür steht. Viele Lacher beim Publikum, als die Szene geschildert wurde, als die restliche Familie zu Hause eintrifft und erst einmal die Nachbarschaft mit ihren Rufen aus den Betten geholt hat. Auch bei der letzten Kerb dann noch einmal ein ähnliches Schicksal, nur dass der Familienvater damals auf der Bühne am Juxplatz genächtigt hat.

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Lacher gab es genauso rund um den Kauf eines E-Bikes. Zuerst landete der interessierte Käufer im Geschäft mitten in den anderen Rädern, die dort auf Kundschaft warteten und beim Probefahren draußen hatte er vergessen, den Motor einzuschalten. „Bevor de Weu und Bier in Ströme fließe, dun mer noch de Kerwekroanz begieße“, endete die Kerweredd und damit konnte der Kerwekranz begossen und nach oben gezogen werden.

Die Menschen, die hier wohnen wissen auch ohne Namensnennung sehr schnell, wer an der entsprechenden Stelle gemeint und wieder mal ins Fettnäpfchen getreten ist.

Freie Autorin

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