Feuerwehr Hochstädten

Hochstädter Feuerwehr rückte 16 Mal aus

Von 
Jeanette Spielmann
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Bei der Mitgliederversammlung der Feuerwehr Hochstädten standen Beförderungen und Ehrungen an. Florian Schneider (4.v.l.) erhielt das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande. Wehrführer Michael Henkes (4.v.re.) wurde zum Brandmeister befördert und bekam ebenfalls das Brandschutzehrenzeichen. © Thorsten Gutschalk

Hochstädten. „Es klappt nicht immer“, stellte Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn fest, aber in Hochstädten hatte es am Freitagabend wieder einmal geklappt. In weniger als einer Stunde konnte Wehrführer Michael Henkes die Hauptversammlung der Hochstädter Feuerwehr offiziell beenden und den gemütlichen Teil des Abends einläuten.

Zwar standen keine Wahlen an, aber bei der Hochstädter Feuerwehr geht es immer sehr schnell, wusste auch Bürgermeisterin Christine Klein. Zusammen mit Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert schaffte sie daher auch noch relativ frühzeitig den Anschlusstermin bei der Zeller SKG-Fastnacht.

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Die Freiwillige Feuerwehr Hochstädten hatte nach Corona fast wieder einen normalen Jahresablauf, wie den Berichten von Henkes als Wehrführer und Vorsitzender und Jugendwart Lukas Link zu entnehmen war. Dass aber zumindest in den ersten Monaten des Jahres noch Einschränkungen gab, belegte der Kassenbericht von Kryspin Cebulla.

Denn während der Verein dank der Mitgliedsbeiträge, Zuschüsse der Stadt und Spenden bei eher geringen Ausgaben („die Weihnachtsfeier war der größte Posten“) ein kleines Plus erzielen konnte, fiel die Bilanz bei der Jugend- und der Kinderfeuerwehr negativ aus. Durch den Ausfall der Weihnachtsbaumsammlung konnten keine Einnahmen verbucht werden.

Aktuell 183 Mitglieder

So standen bei den sieben Mitgliedern der Jugendwehr, darunter vier Mädchen, vorwiegend die Vermittlung des theoretischen und praktischen Wissens im Vordergrund. Für die Kindergruppe Feuersalamander, die nach den Sommerferien gestartet war, äußerte Torsten März die Hoffnung, durch die Zusammenarbeit mit der Schlossbergschule in Auerbach, die aus dem Stand heraus gebildete feste Gruppe festigen zu können.

Aktuell verfügt die Hochstädter Feuerwehr über 183 Mitglieder und wird selbst von den allerjüngsten Bürgern unterstützt. So konnte laut Henkes beispielsweise Clara Cebulla im Alter von fünf Tagen als zweitjüngstes Mitglied aufgenommen werden.

25 Jahre bei der Feuerwehr aktiv

Die Einsatzabteilung musste allerdings eine Reduzierung um vier Mitglieder hinnehmen, zwei wegen Wegzugs, einer ging aus beruflichen Gründen und eine Person hat während der Pandemie das Interesse verloren. Wie vom Wehrführer zu hören war, handelt es sich bei einem Großteil der aktuell 19 Aktiven um zugezogene Quereinsteiger im mittleren Alter.

Auch Wehrführer Henkes war so zu der Hochstädter Feuerwehr gekommen und auch immer bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen, wie Stadtbrandinspektor Karn aus gegebenem Anlass feststellte. Denn er konnte Henkes am Freitagabend nicht nur zum Brandmeister befördern, sondern zusammen mit Kreisbrandmeister Karl-Heinz Zecher (Zwingenberg) auch für sein 25-jähriges aktives Engagement in der Feuerwehr mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande ehren. Auch Florian Schneider erhielt diese Auszeichnung, die mit einem Blumenbouquet für die Ehefrauen verbunden war.

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Abgesehen vom ersten Quartal des Jahres verlief das Jahr bei der Einsatzabteilung mit 25 Ausbildungsabenden wieder normal, auch wenn sich der Wehrführer eine höhere Beteiligung wünschen würde. Hervorgehoben wurden die nicht angekündigte Brandangriffsübung am neuen Containerkindergarten und die Inspektionsübung.

Zum Ernstfall ausrücken mussten die Hochstädter Brandschützer insgesamt 16 Mal, davon war neunmal der Einsatzort in Auerbach, darunter vier vermeintliche Gebäudebrände, die sich nicht bestätigten, zweimal Gefahrgutaustritt am Bahnhof, zweimal „Person unter Zug“ und ein kleiner Flächenbrand im Gleisbereich.

Ölgeruch im Bach

In Hochstädten gab es einen Flächenbrand an der Balkhäuser Brücke, bei dem sich laut Stadtbrandinspektor das wasserführende Fahrzeug bewährt hatte, ohne das der Schaden wegen des nahen Funkmastes deutlich größer hätte ausfallen können. Türöffnung, Wasserrohrbruch, umgestürzter Baum, gestürzte Mountainbikefahrer sowie Ölgeruch im Bach vervollständigten in Hochstädten das Einsatzszenario im vergangenen Jahr.

Auch Brandsicherheitsdienste im Parktheater wurden wieder geleistet, die Ehrenwache zur Gedenkfeier am Volkstrauertag wurde übernommen und wie jedes Jahr wurden der Löschwasserteich und die Zisterne gereinigt und gepflegt.

Vorsorge für den Notfall

Für die Alters- und Ehrenabteilung erinnerte Wehrführer Henkes an die beiden verstorbenen Kameraden, denen zu Beginn der Versammlung gedacht worden war. Die sieben verbliebenen Mitglieder, darunter eine Frau, machte er darauf aufmerksam, dass sie in wenigen Jahren Verstärkung bekommen.

Neben Wehrführer Henkes war auch Sebastian Härtel befördert worden, der zum Feuerwehrmann aufgestiegen ist. Karn hatte die Beförderung dazu genutzt, auf die getätigten Investitionen in den Katastrophenschutz hinzuweisen. So sei es das Ziel, dass jeder Feuerwehrstandort im Falle eines Netzausfalls autark sein soll. Dazu reiche es aber nicht, die dafür benötigte Ausstattung anzuschaffen, man müsse damit umgehen können. Das soll künftig einmal im Jahr im Rahmen eines Katastrophenschutztages geübt werden.

Tag der offenen Tür im Juni

Ihren Dank für das ehrenamtliche Engagement, das keine Selbstverständlichkeit sei, brachten auch Bürgermeisterin Christine Klein und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert zum Ausdruck. Sie habe sich bei der Inspektionsübung selbst ein Bild von der Qualifikation der Hochstädter Feuerwehr machen können, so Klein. Sie dankte allen, die sich in vielfältiger Weise dabei engagierten, die Sicherheitsarchitektur der Stadt für den Katastrophenfall zu festigen. Die Hochstädter Feuerwehr sei dabei ein „großes Pfund“.

Beim beliebten Tag der offenen Tür, den die Feuerwehr für den 18. Juni plant, kann sich die Bevölkerung ein Bild von der Leistungsstärke der Hochstädter Stadtteilwehr machen.

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