Märkerwaldschule

Gronauer Grundschule mit Vorbildcharakter

Von 
Gerlinde Scharf
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In der Märkerwaldschule beschäftigen sich die Schüler intensiv mit Umweltthemen. Dafür gab es jetzt eine Auszeichnung des Umweltministeriums. © Neu

Gronau. Die Schülerinnen und Schüler der Märkerwaldschule haben es drauf! Sie sind nicht nur Experten und Forscher in Sachen Klima und Natur, sie wissen auch genau, warum es richtig und wichtig ist, schonend mit der Umwelt umzugehen und sie zu schützen – und was jeder Einzelne für eine nachhaltige Welt tun kann.

Im Jahr 2013 wurde die Märkerwaldschule zum ersten Mal – und seitdem alle zwei Jahre wieder – als Umweltschule belobigt. Unterstützt wird sie bei ihren Projekten vom Naturschutzzentrum Bergstraße (NZB). Im Januar 2022 rechnet die Schule mit einer erneuten Zertifizierung.

Vor wenigen Wochen erst zeichnete das Hessische Umweltministerium 17 Grundschulen für die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen aus. Darunter ist als einzige Schule aus dem Kreis Bergstraße die Märkerwaldschule. Und das nicht zum ersten Mal.

Wald und Natur vor der Haustür

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Die Urkunde „für ein besonderes Engagement, für Bildung und für nachhaltige Entwicklung in der Schule“ trägt die Unterschrift von Staatsministerin Priska Hinz. Das Zertifikat als „Schule der Nachhaltigkeit“ haben sich die Gronauer übrigens bereits zum zweiten Mal verdient (wir haben berichtet).

Zu Recht ist Schulleiterin Dagmar Hirschberg stolz auf die Grundschülerinnen und -schüler, auf Lehrerschaft und Schulelternbeirat, die seit Jahren gemeinsam an einem Strang ziehen. Die zahlreichen und unterschiedlichen, im Schulprogramm fortlaufend verankerten Projekte und Exkursion werden begleitet und gefördert von Hessen Forst, dem Kreis Bergstraße, dem Gewässerverband Bergstraße und dem NZB. Obendrein gehört die Fortbildung der Lehrkräfte zu den Bewerbungskriterien.

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Nachhaltigkeit durch den Gronauer Schulalltag. Dazu zählt beispielsweise die Lernwerkstatt – von den Kids liebevoll Lena genannt –, in der sich jeweils eine Klasse einmal im Monat mit dem Begriff Biodiversität auseinandersetzt und in der Praxis lernt und forscht, welche Funktion der Wald hat, welche Tiere dort leben, ob und eventuell warum Abholzungen erforderlich sind und vieles andere mehr. „Der Vorteil unserer Schule ist, dass wir Wald und Natur vor unserer Haustür haben“, erklärt Hirschberg.

Bachpatenschaften sind ein weiteres Vorzeigemodell. Die Schülerinnen und Schüler sammeln Müll am Meerbach, bestimmen die Wasserqualität, beschäftigen sich mit den Kleinsttieren und befreien die Uferbereiche vom wild wuchernden Japanischen Springkraut – um nur einige von vielen Beschäftigungen aufzuzählen. Das Klimafrühstück musste wegen Corona in diesem Jahr erstmals digital im Elternhaus stattfinden, „was prima gelungen ist“, freut sich die Schulleiterin.

Beim Energiesparprojekt achten die Energiedetektive von der ersten bis zur vierten Klasse darauf, dass das Wasser beim Händewaschen nicht zu lange aus dem Hahn tropft, dass das Licht beim Verlassen der Klassenzimmer ausgeschaltet ist und die Heizung nicht unbedingt auf Hochtouren läuft. Außerdem machen die Kinder immer wieder neue Einsparungsvorschläge – und klären zudem die eigenen Eltern auf.

Ausdauer und Ehrgeiz sind auch beim „Grüne Meilen sammeln“ gefragt. Ziel ist es, sich nicht von Papa oder Mama mit dem Auto zur Schule fahren zu lassen – und wenn dann in Fahrgemeinschaften (für die Zeller und Bensheimer Schüler), sondern stattdessen Bus oder Fahrrad zu benutzen. Die beste Lösung: zu Fuß zur Schule gehen. Beim „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ handelt es sich um ein weiteres Projekt, das jeweils den Viertklässlern vorbehalten ist.

Selbst der Lockdown konnte die eifrigen Energiedetektive nicht ausbremsen. So bauten die Kinder in der Notbetreuung ein Bienenhotel für die Rote Mauerbiene, das jetzt im Schulgarten steht. Die Kinder im Homeschooling fotografierten und beschrieben Pflanzen und Tieren, die sie ihren Mitschülern anschließend auf der digitalen Unterrichtspinnwand vorstellten.

Die Preisverleihung der 17 zertifizierten „Schulen der Nachhaltigkeit“ fand in diesem Jahr erstmals digital statt.

Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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