Auerbach. Nach fünf Jahren Stillstand ist vor zwei Monaten wieder Leben ins Herrenhaus eingezogen. Mitte Mai hat Dominik Stenger das „Fürstenlager Restaurant“ eröffnet und bietet dort Besuchern des Staatsparks nach eigenen Worten „eine qualitativ gute Wanderküche an, die durchaus noch ausbaufähig ist. Fast Food gibt’s bei uns allerdings nicht.“ Die gehobene Gastronomie passe ebenfalls nicht ins Konzept, „aber wir können durchaus auch gehoben mit Champagner und Kaviar“. Etwa bei Jubiläen, Hochzeiten oder anderen Feierlichkeiten.
Klassiker aus dem Odenwald dürfen auf der Karte des "Fürstenlager Restaurants" nicht fehlen
Am Kiosk gleich nebenan – der drei Jahre mit viel Erfolg von Sebastian von Engelmann betrieben wurde – gibt’s vom jungen Team Flaschenbier, Eis am Stil, Wein, Limonaden und kleine Snacks. Auch hier sind die bisher nur knapp kalkulierten Öffnungszeiten nicht in Stein gemeißelt. „Wir wollen sie ausdehnen“, so Stenger und setzt auf zwei engagierte Aushilfen.
Das Restaurant hat derzeit an fünf Tagen der Woche von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 12 bis 20 Uhr offen und serviert den Gästen Wirtshaus-Klassiker aus dem Odenwald sowie regionale und kalte Gerichte wie „Ebbes Schnelles“ oder Vesperbretter „Ideal zum Teilen“. Dass die Öffnungszeiten gerade während der Sommermonate noch nicht ideal sind, weiß auch der Pächter und sagt: „Es liegt an der Küche. Sobald unser erfahrener Küchenmeister Andreas Ohlmüller Verstärkung durch unseren jetzigen Auszubildenden bekommen hat, werden wir unsere Restaurantzeiten anpassen.“ Ohlmüller hat zuletzt bei der BASF gearbeitet, zuvor hat er auf einem Schiff und in der Schweiz gekocht.
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Um einen ersten Eindruck vom neuen „Fürstenlager Restaurant“ zu gewinnen, um zu erfahren „wie’s denn so läuft“ und mit dem Pächter ins Gespräch zu kommen, machte Landrat Christian Engelhardt im Rahmen seiner Sommertour „Wirtschaft und Tourismus im Kreis Bergstraße“ Station im denkmalgeschützten Gebäude. Bürgermeisterin Christine Klein nutzte ebenfalls die Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu bekommen. „Das Fürstenlager steht gemeinsam mit dem Felsenmeer auf der Top-Liste im Kreis ganz weit oben“, bestätigte Engelhardt „und ein Gastronomiebetrieb für die Tausenden von Besuchern jährlich ist eine Notwendigkeit und wichtig für die Lebensqualität.“
„In den ersten beiden Wochen nach der Eröffnung wurden wir komplett überrannt. Danach wurde es während der regenreichen Wochen allerdings wesentlich ruhiger“, berichtete Stenger, der nicht nur Wert auf eine saisonale, ehrliche Küche legt, sondern auch auf einen fixen, freundlichen Service.
Für Schnelligkeit sorgen zudem digitale Abläufe und ein mobiles Bestellterminal. Brot und Kuchen kommen unter anderem von einer Bensheimer Bäckerei und einer Konditorei. „Aber wir haben auch eine Bäckerin bei uns im Team, die vegane Kuchen backt, und unsere Grundsoßen sind komplett vegan.“ Zum besucherfreundlichen Service zählt zudem, dass Restaurant und Terrasse nicht vollständig von einer geschlossenen Gesellschaft belegt werden können. „Es muss Platz für alle geben.“
Beim Betreten des Foyers („unser Willkommensbereich“) fallen die hellen Möbel ins Auge, die nach und nach die dunklen Stühle und Tische in den verschiedenen Salons des Restaurants ersetzen sollen: „Wir wollen noch mehr Gemütlichkeit und Leichtigkeit schaffen und haben weitere Investitionen vor.“ Schon vorhanden ist ein Wickeltisch vor den Toiletten, der für Mütter und Väter erreichbar ist und eine Hundestation für Vierbeiner.
Sonntagsbrunch und Shuttle-Service in der Planung
„Wir müssen unsere Sichtbarkeit erhöhen und unsere Präsenz steigern“ hat sich Dominik Stenger vorgenommen. Bürgermeisterin Klein („ich bin eine Freundin von Papier“) regte an, Flyer und Infobroschüren beispielsweise in Tourismus-Büros und anderweitig auszulegen. Der 38 Jahre junge Pächter, der im Schlosshotel Bühlerhöhe zum Hotelfachmann ausgebildet wurde und sich an der Hotelfachschule in Heidelberg zum Hotelbetriebswirt weitergebildet hat, hat selbst auch eine Reihe von Ideen für die erfahrungsgemäß „schwächeren Monate, für die es aber schon etliche Anfragen für diverse Feierlichkeiten gibt“.
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Der Weihnachtsmarkt wird auf alle Fälle beibehalten, geplant ist eventuell ein Sonntagsbrunch und in den Abendstunden sollen Taxen oder ein Shuttle die Möglichkeit haben, bis zum Restaurant zu fahren, um dort die Gäste abzuholen. Gesellschaften, die das Glashaus (ausgebucht bis Ende 2025) oder den Küchentrakt buchen, haben zwar freie Auswahl beim Catering, sollte aber Stenger den Zuschlag erhalten, will er die Speisen mit einem Elektrocar samt Thermoboxen zu den Gästen fahren. Vorgesehen ist auch, den Gesundbrunnen, etwa für freie Trauungen, zu vermieten.
Landrat Engelhardt und Bürgermeisterin Klein zeigten sich nach dem Rundgang durch Restaurant und Küche beeindruckt von den Räumlichkeiten, dem Konzept und dem gesamten Team mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter zehn Festangestellte. Dem Hinweis von Klein, neben dem Gastrobetrieb, der fraglos im Fokus der Pächter-Kalkulation steht, die „Laufkundschaft“, die sich gerade in der kalten Jahreszeit gerne mal mit einem Glühwein vom Fürstenlager-Kiosk wärmt, nicht außer Acht zu lassen, stimmte Dominik Stenger ohne Wenn und Aber zu.
Auf der Restaurant-Terrasse, die eingerahmt von Zitronen- und Apfelsinenbäumchen ein geradezu mediterranes Ambiente versprüht, haben maximal hundert Personen Platz. In den verschiedenen Räumen können 120 Personen bewirtet werden.
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