Bensheim. Da die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach weder Wahlen noch Ehrungen und Beförderungen vorsah, waren auch die aktiven Mitglieder der Wehr am Samstagabend in Zivilkleidung, aber dennoch zahlreich erschienen, denn der Versammlungsraum im Obergeschoss des Feuerwehrhauses war voll besetzt.
Während die politische Führungsspitze der Stadt entschuldigt war, konnte Wehrführer und Vereinsvorsitzender Eugen Sponagel aber die komplette Führungsspitze der Bensheimer Feuerwehr mit Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn und seinen Stellvertretern Thomas Strößinger und Jürgen Ritz sowie Jugendfeuerwehrwart Andreas Ehrhardt mit seiner Stellvertreterin Selina Öhlenschläger begrüßen.
Standort der Feuerwehr in der Bachgasse ist nicht optimal
Bis Karn, Ritz und Öhlenschläger sich wegen der am gleichen Abend stattfindenden Jahreshauptversammlung der Zeller Wehr verabschieden mussten, konnten sie anhand der vorgetragenen Berichte von einer personell und finanziell gut aufgestellten Wehr erfahren. Auch hinsichtlich der technischen Ausstattung steht die Auerbacher Wehr gut da, zumal in diesem Jahr ein neues Mehrzweckfahrzeug erwartet wird.
Lediglich der Standort in der Bachgasse ist nicht optimal, weswegen ein Neubau im Bedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt oberste Priorität hat. Der aktuelle Standort ist nicht erweiterbar und somit nicht zukunftsfähig. Schon seit einiger Zeit wird nach einem strategisch günstig gelegenen Grundstück gesucht, dass eine Größe von mindestens 2100 Quadratmeter haben muss.
Stadtbrandinspektor warnt vor dem Sparen an den Blaulicht-Organisationen
Mit seinem Dank für die geleistete Arbeit verband Stadtbrandinspektor Karn auch den Hinweis auf die positive Entwicklung der im März 2023 gegründeten Kinderfeuerwehr „Schlossdrachen“, die sich laut dem Bericht von John Przysambor mit aktuell 19 Kindern gut etabliert hat. Gerne nahm Karn auch die von Ralph Stühling geäußerte Idee auf, gemeinsame Treffen aller im Stadtgebiet vorhandenen Alters- und Ehrenabteilungen ins Auge zu fassen. Stühling hatte in seinem Bericht von den Altgedienten der Auerbacher Wehr als einer „großen Familie aller Generationen“ gesprochen. Der Austausch bei gemeinsamen Treffen der Feuerwehr-Pensionäre aus den Stadtteilen wäre sicher interessant. „Eine gute Idee“, so Karn, der diese Initiative auch in die anderen Wehren einspeisen will.
Angesichts der zu erwartenden Aufgaben insbesondere im Zivil- und Katastrophenschutz, warnte der Stadtbrandinspektor davor, an den sogenannten Blaulicht-Organisationen sparen zu wollen. Es sei nicht hilfreich, Feuerwehr-Standorte zusammenzulegen, denn da seien auch immer die jeweiligen Vereine mit im Boot, die ihre Wehren auch finanziell unterstützen. So würden beispielsweise die Mannschaftstransport-Fahrzeuge vorwiegend aus Vereinsmitteln finanziert und das sind pro Wehr immerhin rund 80.000 Euro.
Auerbacher Atemschutzträger waren im Brandcontainer unterwegs
Wie dem Bericht von Wehrführer Sponagel zu entnehmen war, waren die 60 Einsatzkräfte der Auerbacher Wehr – darunter neun Frauen – nicht ganz so stark gefordert wie im Vorjahr. Insgesamt 48 Mal wurde ihre Hilfe benötigt, dazu kamen fünf Fehlalarme, 18 Übungen, Brandsicherheitsdienste und anderes mehr.
Bei den 15 Brandeinsätzen ging es unter anderem um einen Einsatz am Marktplatz in Bensheim, wo im Keller einer Kaffeerösterei ein Brand ausgebrochen war und um eine brennende Gartenhütte im Bereich Wolfsschlucht. Generell sprach Sponagel von einer guten Zusammenarbeit der Wehren im Stadtgebiet.
Auch am Training in dem auf dem ADAC-Gelände in Bensheim zur Verfügung gestellten Brandcontainer hatten Auerbacher Atemschutzträger teilgenommen, außerdem engagieren sich Auerbacher Feuerwehr-Sanitäter in der First Responder-Einheit. Die speziellen Helfer vor Ort sind seit dem vergangenen Jahr auch in Auerbach im Einsatz und wurde dort zu insgesamt 22 Notfällen gerufen.
15-köpfige Oldtimergruppe kümmert sich um historische Fahrzeuge
Die von Pascal Strößinger geleitete Jugendfeuerwehr hat sich im vergangenen Jahr um drei Personen auf 18 Nachwuchskräfte verstärkt und sich neben der Ausbildung,einer gemeinsamen Großübung der Bensheimer Jugendwehren bei der Firma Sanner und der Abschlussübung auch an verschiedenen Veranstaltungen wie Christbaumsammlung, Tag der offenen Tür, Kreiszeltlager Winzerfestumzug oder Auerbacher Kerb beteiligt.
Mit insgesamt neun Spielleuten stellt der Spielmannszug der Auerbacher Feuerwehr den einzigen Musikzug der Bensheimer Wehren. An der Kopfstärke hat sich laut John Przysamber nichts verändert.
Um die ausgedienten „Schätzchen“ der Feuerwehr kümmert sich in Auerbach eine 15-köpfige Oldtimergruppe, deren Kopfzahl ebenfalls unverändert geblieben ist. Neben der Teilnahme an Oldtimertreffen oder an der Kerb werden die historischen Fahrzeuge auch gerne für Hochzeitsfahrten eingesetzt.
Für den Verein berichtete Vorsitzender Eugen Sponagel von 558 passiven Mitgliedern, die mit ihrem finanziellen Beitrag die Arbeit der Hilfsorganisation unterstützen. Zusammen mit den Aktiven hat die Auerbacher Wehr insgesamt 679 Mitglieder.
Beteiligt hat sich die Feuerwehr auch am gesellschaftlichen Leben im größten Bensheimer Stadtteil. Sei es beim Bachgassenfest, der Kerb und dem Weihnachtsmarkt oder beim Familientag auf dem Sterntaler-Gelände am Berliner Ring.
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