Winzerfest

Einsatzkräfte ziehen in Bensheim erste Winzerfest-Bilanz

In Bensheim haben am Montag der ausrichtende Verkehrsverein und Einsatzkräfte eine Bilanz des ersten Winzerfest-Wochenendes gezogen. Zu größeren Zwischenfällen kam es nach bisherigen Erkenntnissen dabei nicht.

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Dirk Rosenberger
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Am ersten Winzerfest-Wochenende herrscht in Bensheim Hochbetrieb. Verkehrsverein und Einsatzkräfte zogen am Montag eine erste Bilanz. © Thomas Zelinger

Bensheim. Es ist noch früh am Montag, die Stadt erwacht erst langsam aus dem Tiefschlaf. Im Winzerdorf wird erst in ein paar Stunden Hochbetrieb herrschen, wenn beim Tag der Betriebe Weinflaschen in rauen Mengen zu Leergut werden.

Auf dem Rummelplatz, der neuerdings Funpark heißt, beseitigt der Bauhof die Hinterlassenschaften des Sonntags. Ohnehin sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewohnt zeitig, zahlreich und zackig unterwegs, um einmal quer durch die Innenstadt frisch durchzuwischen – bei einer Großveranstaltung wie dem Bergsträßer Winzerfest eine Notwendigkeit.

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Der ausrichtende Verkehrsverein blickte am Montagvormittag zufrieden auf das Auftakt-Wochenende. Auch Bürgermeisterin Christine Klein zog eine positive Bilanz. „Wir hatten tolles Wetter, es war viel los, die Stimmung gut. Und ist es alles in allem ruhig verlaufen.“ Auch der Festzug am Sonntag mit Tausenden von Besuchern sei unkompliziert gewesen aus Sicht der Einsatzkräfte.

Kleinere Auseinandersetzungen

Thomas Herborn, geschäftsführender Vorsitzender des Verkehrsvereins, sprach beim Pressetermin ebenfalls von einem „normalen Winzerfest-Wochenende“. Wobei normal in diesem Fall nicht bedeutet, dass sich alle Besucher entspannt wie Buddha in den Armen lagen. Herborn war es wichtig zu betonen, dass es an beiden Tagen zu Rangeleien und kleineren Auseinandersetzungen gekommen sei. „Das konnte vom Sicherheitsdienst aber geregelt werden.“ Wenn so viele Personen aufeinandertreffen und Alkohol im Spiel ist, bleibe das leider nicht aus.

Zu gravierenden Problemen oder größeren Schlägereien – die es in der Vergangenheit auch schon mal gab – kam es nach ersten Erkenntnissen nicht. Polizeihauptkommissar Matthias Groh von der Polizeistation Bensheim berichtete ebenfalls von wenigen Zwischenfällen, „die wir an einem Wochenende ohne Winzerfest bei sommerlichen Temperaturen auch haben“.

Mit einer Angelegenheit müssen sich die Beamten allerdings befassen, die jedoch nur bedingt mit dem Festbetrieb in Verbindung gebracht werden kann. In einer Gaststätte kam es nach Auskunft von Bürgermeisterin Christine Klein zu einer versuchten sexuellen Nötigung im Bereich der Toiletten. Das Opfer konnte sich erfolgreich wehren, der mutmaßliche Täter habe die Flucht ergriffen. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen, Anzeige sei erstattet worden, so Klein.

Mehrere Personen mit Kreislaufproblemen

Abgesehen davon verzeichneten die Einsatz- und Ordnungskräfte aber keine weiteren Auffälligkeiten im Vergleich zu den Vorjahren. Im Gegenteil: Laut DRK-Bereitschaftsleiter Sebastian Engelbrecht schlugen beim Rettungsdienst weniger Patienten auf, die viel zu tief ins Glas geschaut hatten. Allerdings mussten mehr (nüchterne) Gäste mit Kreislaufproblemen behandelt werden.

Engelbrecht führte dies auf den Temperaturanstieg zum Wochenende zurück, in Kombination mit einem leeren Magen und überschaubarer Flüssigkeitszufuhr, was es beim Winzerfest auch geben soll. „Das kann dann schnell gehen.“ Wer Hilfe benötigte, konnte sich in der neuen Mobilen Sanitätsstation in der Nähe des Lammertsbrunnen versorgen lassen. Dort wurden am Wochenende auch Schnitt- und sonstige Wunden behandelt. Einen Patienten habe man allerdings mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus fahren müssen, so Engelbrecht.

Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn lobte am Montag vor allem die gute Vernetzung und Kommunikation der Helfer vor allem während des Festzugs. Da habe man im Vorfeld nachgesteuert und optimiert, „das hat sich ausgezahlt“. Unangenehm aufgefallen sind Feuerwehr wie Stadtpolizei Falschparker während des Festbetriebs, die teilweise auch Rettungswege blockierten.

„Dann wird abgeschleppt“

„Das haben wir im Blick, das wird kontrolliert. Und wenn es sein muss, wird abgeschleppt“, bemerkten Bürgermeisterin Christine Klein und Stadträtin Nicole Rauber-Jung als zuständige Dezernentin.

Ein Dankeschön gab es wie immer für die ehrenamtlichen Helfer, die nicht nur, aber rund um den Festzug aktiv sind. Feuerwehr, Rettungsdienst und Technisches Hilfswerk sicherten die Strecke. Die Feuerwehr stellte durch entsprechende Positionierung ihrer Fahrzeuge sicher, im Notfall trotz Umzug und Straßensperrungen schnell zum Einsatzort gelangen zu können.

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Unterm Strich bilanzierten die Beteiligten einen guten Start ins Winzerfest. „Unter der Woche wird es erfahrungsgemäß ein bisschen ruhiger, bevor es ab Freitag dann wieder mehr anzieht“, blickte Thomas Herborn voraus. Gute Nachrichten für die Freundes Feuerwerks hatten die Verantwortlichen am Montagvormittag auch. „Wir sehen da keine Probleme“, antwortete Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn auf die Frage nach einer möglichen Waldbrandgefahr.

Und wer spontan Lust hat, der Gebietsweinprobe am Freitag (8.) um 19 Uhr im Bürgerhaus beizuwohnen, sollte sich beeilen. In der Tourist-Information, Telefon 06251/8696101 sind noch wenige Restkarten erhältlich. Eine Abendkasse wird es nicht geben.

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