Bensheim. Der 27. November ist der frühestmögliche Termin für den ersten Advent – dementsprechend frühzeitig werden in diesem Jahr auch die Weihnachtsmärkte eröffnet. Weihnachtslieder, Lichterglanz und Glühwein-Duft, all das erscheint momentan jedoch ein wenig surreal. Auch, weil wir vor wenigen Wochen bei fast sommerlichen Temperaturen noch in der Sonne saßen. Der Winter war da gedanklich ganz weit weg.
Aber es lässt sich nun mal nicht leugnen: In vier Wochen ist Weihnachten – und auch in Bensheim fiel am Donnerstagabend der Startschuss für den 21. Bensheimer Weihnachtsmarkt. Dass der wieder durchaus Potenzial hat, zahlreiche Besucher in die Stadt zu locken, zeigte sich bereits vor der offiziellen Eröffnung. Zwischen Marktplatz und Hospitalbrunnen – in diesem Bereich erstreckt sich wie gewohnt die Weihnachtsmeile – war schon ordentlich Betrieb. Und die bekannte Duftmischung aus Bratwurst, Glühwein und gebrannten Mandeln wehte durch die Fußgängerzone.
Zwei Jahre lang mussten die Bensheimer auf ihren liebgewonnenen Budenzauber pandemiebedingt verzichten. So war die Eröffnungszeremonie für Christine Klein auch eine Premiere – erstmals in ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin durfte sie das Startsignal für den Bensheimer Weihnachtsmarkt geben. „Es sieht wunderschön aus“, befand die Rathauschefin bei ihrer kurzen Rede auf dem Marktplatz, die von zwei Weihnachtsliedern der Horn-Klasse der Bensheimer Musikschule umrahmt wurde.
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32 Stände und drei Karussells verteilen sich in der Altstadt. Herzstück ist wie gewohnt der Marktplatz, wo auch die neun Künstlerbuden stehen – sie sind zum Markenzeichen des Bensheimer Weihnachtsmarktes geworden. Hier präsentieren im Laufe der kommenden vier Wochen insgesamt 80 Künstler, Kunsthandwerker und lokale Einrichtungen ein wechselndes Angebot an dekorativen und praktischen Dingen. „Das ist etwas ganz Besonderes“, betonte die Bürgermeisterin.
Ein schönes Fleckchen ist auch der hübsch dekorierte Bürgerwehrbrunnen, wo in einem Pavillon unter anderem der Lions Club sowie die Freundeskreise der Partnerstädte Beaune, Amersham und Riva im Wechsel die Besucher mit landestypischen Speisen und Getränken und einem vielfältigen Angebot versorgen.
Christine Klein bedankte sich bei den Organisatoren von Stadtmarketing, MEGB und Stadtkultur: „Da steckt sehr viel Arbeit und Gehirnschmalz drin.“ Denn auch wenn die Corona-Krise weitgehend überwunden scheint, tauchte mit der Energiekrise die nächste große Herausforderung für die Verantwortlichen auf: Einerseits wollte man in der Stadt durch Lichterglanz wie gewohnt weihnachtliche Stimmung verbreiten, andererseits aber auch dem Gebot zum Energiesparen nachkommen.
Man habe die Beleuchtung in der Innenstadt um 50 Prozent reduziert, machte Christine Klein deutlich – was den meisten Besuchern beim Bummel am Donnerstabend aber kaum aufgefallen sein dürfte. Illuminierte Bäume und Lichtergirlanden in den Gassen gibt es immer noch. Allerdings habe man auf zusätzliche Illuminationen wie am Rinnentor und am Platz der Fraa vun Bensem verzichtet, so Klein. Und auch die Dauer der Beleuchtung wird heruntergefahren: Zwischen 16.30 und 23 Uhr werden die Lichter täglich angeknipst – was ja auch durchaus ausreichend erscheint.
„Ohs“ und „Ahs“ für die Tanne
Und natürlich steht auch wieder ein strahlender Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, den die Bürgermeisterin mit den Worten „Licht geh an“ zum Leuchten bringen durfte – was von Seiten der Zaungäste mit Applaus und vielen „Ohs“ und „Ahs“ begleitet wurde. Kleiner als in den vergangenen Jahren scheint die stattliche Nordmanntanne nicht zu sein, jedoch hat sie eine etwas schmalere Statur als sonst – und trägt deshalb auch weniger LED-Lichter. „Es ist ein schmaler, schöner Baum“, befand die Bürgermeisterin. Sie dankte allen, die beim Aufstellen des Baumes geholfen hatten und die im Vorfeld für den Aufbau des Weihnachtsmarktes im Einsatz waren – und in den kommenden Wochen sein werden: vom Bauhof über THW und Feuerwehr bis DRK und Polizei. Die GEEW wiederum hat die Stadt beim Beleuchtungskonzept unterstützt.
Die Bürgermeisterin wies abschließend auf einige besondere Programmpunkte im Rahmen des Weihnachtsmarktes hin – etwa der große Stollenverkauf von „Bensheim hilft“ am Samstag (26.) oder die Geschenke-Versteigerung von Showmaker am 10. Dezember. Bei beiden Aktionen sind die Erlöse für den guten Zweck bestimmt.
Der Bensheimer Weihnachtsmarkt hat täglich bis Mittwoch, 21. Dezember, geöffnet, jeweils von 11.30 bis 20 Uhr. Freitags und samstags können die Besucher noch eine Stunde länger über den Markt bummeln, dann haben die Buden bis 21 Uhr offen.
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