Bensheim. 5911 - eine Zahl für die Maiway-Geschichtsbücher. Noch nie zuvor haben sich so viele Besucher ein Eintrittsbändchen für das Musik- und Kneipenfestival gekauft. „Ich hatte schon gehofft, dass wir nach Corona zu alter Stärke zurückfinden können. Aber das toppt alles“, meinte Harry Hegenbarth, der mit seinen Showmaker-Team die Massenbewegung ausgelöst hat. Der bisherige Rekord datierte aus 2018, damals waren es 5753 zahlende Gäste, ein Jahr später kamen 5752.
Nachdem die Pandemie die Kultur- und Veranstaltungsbranche mit heftigen Symptomen durchgeschüttelt zurückließ, lieferte der „roure Schdrisch“ den Beweis, dass kollektives Kuscheln zu mehr oder weniger eingängiger Musik in engen, aber auch weitläufigeren Räumen virusbedingt nicht aus der Mode gekommen ist.
Aufwendige Installationen
Traditionell am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt verwandelten Hegenbarth und seine Mannschaft die Innenstadt in ein großes Open-Air-Gelände mit wundervoll illuminierten Spielstätten und aufwendigen Installationen – umgesetzt von seinen Kooperationspartnern Tobias Rohatsch und Flashlines –, einer durchaus abwechslungsreichen Musikauswahl sowie gut gelaunten Besuchern, die bis nach Mitternacht friedlich für Stimmung sorgten. Die Projektleitung hatte auf Showmaker-Seite in diesem Jahr Adriana Filippone, die zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Machleid große Teile der Organisation gestemmt hat.
Wer den Bensheimer Agenturinhaber kennt, weiß, dass der Rekord eine nette Sache für ihn ist. Entscheidender ist allerdings, dass wie seit den Anfängen 2003 ein Euro pro Bändchen für einen guten Zweck verwendet wird.
Zum wiederholten Mal unterstützt „Showmaker“ mit dem Benefiz-Euro die Deutsche Muskelstiftung, die insbesondere Menschen hilft, die an der seltenen Krankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) erkrankt sind. In Deutschland gibt es rund 5000 Betroffene. Durch einen Gendefekt kommt es zu fortschreitendem Muskelschwund, Kleinkinder sterben meist vor dem zweiten Lebensjahr. Die Deutsche Muskelstiftung hilft Betroffenen von SMA und deren Familien und möchte die Forschung nach Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet weiter voranbringen.
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Außerdem fördert man über den Erlös eine Gruppe von Jugendlichen, die zum zweiten Mal in Bensheim das „Sundaze Open Air“ aus dem Verkehrsübungsplatz ausrichten. „Tolle Kollegen, erstklassiges Festival“, lobt Harry Hegenbarth. Und wenn das in der größten Stadt des Kreises einer beurteilen kann, dann der 43-Jährige. Die aktuelle, immerhin schon 21. Ausgabe zeigte erneut, welche Bedeutung Maiway über die Stadtgrenzen hinaus hat, wie sie nebenbei das Image der Innenstadt aufpoliert und dass mit einem kreativen Konzept sowie einer enormen Teamleistung wundervolle Ereignisse kreiert werden können. Kurzum: Das Festival ist ein Gewinn für Bensheim, Bensheim mit all seinem Potenzial aber auch eine passende Heimat für Maiway.
Wobei Harry Hegenbarth und seine Showmaker auch jenseits des Stammsitzes Großes auf die Beine stellen können. Das lässt sich seit Freitag beim Hessentag in Pfungstadt bewundern. In der Phungo-Welt auf dem Landesfest, das bis zum 11. Juni gefeiert wird, verwandeln die Bensheimer die gesamte Fläche der Akazienanlage in eine verwunschene, magische und kunterbunte Welt, die zum Verweilen, Staunen und Wohlfühlen einladen soll.
Bei freiem Eintritt ist das Programm vollgepackt mit Live-Musik, Unterhaltung für Kinder, Artistik, Comedy oder Open-Air-Kino. Spektakuläre Illuminationen gehören ebenfalls dazu wie eine Chillout-Oase, wenn man sich vom Spektakel des Hessentags ein wenig erholen möchte. Hungrig und durstig muss die Phungo-Welt niemand verlassen, an Food Trucks können sich die Besucher verköstigen.
In den Abendstunden transformieren professionelle Lichtdesigner das Areal in ein bezauberndes Lichtermeer, so Hegenbarth. „Aufwendige Lichtinstallationen, außergewöhnliche Deko-Elemente, Solar-Lampions in den Bäumen sorgen für eine verwunschene Atmosphäre auf unserer grünen Insel inmitten des Hessentags.“
Zudem setze man alle Aspekte und Bestandteile der Phungo-Welt unter den Aspekten der Nachhaltigkeit um. Ein großer Teil der Beleuchtung werde mit Solarenergie betrieben, der Schwerpunkt auf veganes und vegetarisches Essen gelegt. Großen Wert legt der Unternehmer darüber hinaus auf die Zusammenarbeit mit Dienstleistern aus der Region.
Alles in allem setzt somit ein Bensheimer auf dem Landesfest kurz hinter der Landkreisgrenze ein deutliches Ausrufezeichen für sich und eine Branche, die in den vergangenen Jahren ums Überleben kämpfen musste.
Ein Abstecher in die Hessentags-Oase made in Bensheim lohnt sich daher aus vielen Gründen.
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