Berliner Ring

Bensheimer Grüne testeten den neuen Stadtbus

Von 
red
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Die Grünen waren im Rahmen ihres Sommerprogramms mit dem neuen Stadtbus entlang des Berliner Rings unterwegs. © Grüne

Bensheim. „Es ist gut, dass es diese neue Stadtbuslinie endlich gibt und der Berliner Ring bis Auerbach im Taktverkehr angefahren wird“, darüber waren sich die Grünen einig, als die Fraktion im Rahmen ihres Sommerprogrammes mit der neuen Linie 672 nach Auerbach fuhr.

Schon lange war es für die Grünen der Wunsch, dass auf dem Berliner Ring ein regulärer Stadtbus fährt. Im März 2022 gab es dann die entscheidende Vorlage mit Ausführungen vom VRN und es fand sich im Parlament eine Mehrheit dafür.

Bei der Probefahrt der Grünen war auch Verkehrsplaner Peter Castellanos vom Netzwerk bergstraße.mobil dabei und konnte viele Fragen beantworten und Hinweise geben. „Es war eine gute Fahrt und der Bus wurde gut genutzt, obwohl die Linie erst seit fünf Wochen besteht“, sagt Doris Sterzelmaier, Fraktionsvorsitzende.

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„Wir haben auf vieles geachtet, und konnten noch Verbesserungsbedarf feststellen: So ist der Einstieg bei der immer noch provisorischen Haltestelle am Bahnhof nicht barrierefrei. Durch die Rundung der Haltekante gibt es eine zu große Lücke zwischen Fahrzeug und Bordsteinkante. Dies kann kein Dauerzustand bleiben,“ stellt Kira Knapp, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, fest.

Auch wollen die Grünen bei Stadt und VRN nachfragen, warum auf manchen Haltestellenschildern falsche Angaben zu finden sind. Beispielsweise wird an der Haltestelle Vogelherd noch die 671 dargestellt und am Awo-Wohnheim die 673. Beide Linien halten dort seit Mitte Juni nicht mehr. Gleichzeitig fehlt jeweils die 672.

Auch sind viele Haltestellenschilder nur provisorisch, obwohl die neuen Schilder schon vorhanden seien. Nicht optimal und schon mehrfach diskutiert sei die richtungsabhängig unterschiedliche Linienführung in Höhe des Ärztezentrums. „Wir konnten uns davon überzeugen, dass der Umweg über die Straßen Zwischen den Bächen und Heimrodstraße kein Mehrgewinn für die Fahrgäste ist und der Bahnhof Auerbach auf der Ostseite mit der Buslinie 671 in beide Richtungen schon angeschlossen ist“, sagt Stadtverordneter Hanns-Christian Wüstner.

Peter Castellanos erklärte, dass es besser sei, die Linie in beiden Fahrtrichtungen auf dem Berliner Ring zu führen. Dies würde vor allem für weniger Ortskundige eine bessere Orientierung schaffen. Die Richtungshaltestellen sollten optimalerweise direkt gegenüber liegen und nicht in verschiedenen Straßen, wie aktuell. „Um das zu erreichen, wird eine Querungshilfe in Höhe Ärztezentrum benötigt. Beides dürfte ohne großen Aufwand umsetzbar sein, schließlich ist dort auf der Sperrfläche in der Straßenmitte bereits ausreichend Platz vorhanden. Der Zeitgewinn durch die direktere Linienführung, könnte einen wichtigen Beitrag für eine zusätzliche Haltestelle beim Obi/Rewe leisten“, ist sich Castellanos sicher. Dort könne der Bus im Kreisverkehr wenden und zur Geschwister-Scholl-Schule zurückkehren.

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„Die Querungshilfe am Berliner Ring wäre auch für Radfahrer und Spaziergänger von Vorteil und der neue Zebrastreifen bei der Kita zeigt, dass so etwas auch möglich ist“, sagt Stadtverordnete Birgit Rinke.

Im Anschluss an die Busfahrt wurden die Eindrücke besprochen und überlegt, wie der ÖPNV weiterhin gestärkt werden kann. „Klar ist für uns Grüne, dass mit dieser neuen Linie das Potenzial für einen guten ÖPNV in Bensheim noch nicht ausgeschöpft ist, damit die Verkehrswende gelingt“, stellt Sterzelmaier fest. Von Liniendurchbindungen bei den Stadtbussen über eine Wiederherstellung der damaligen Linie 669, deren Spaltung aus heutiger Sicht sinnlos sei, eine konsequente Stärkung der Altstadt durch bessere, barrierefreie Erreichbarkeit bis hin zu günstigen Kurzstreckentarifen mittels der sogenannten Nullwabe wurden konkrete Projekte besprochen, für die sich die Grünen weiterhin einsetzen werden. red

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