ÖPNV

FDP legt beim Bensheimer Stadtbus nach

Kritik an der Anschaffung eines Fahrzeugs mit Dieselmotor

Von 
red
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Seit Mitte Juni ist die neue Stadtbuslinie in Bensheim in Betrieb. © Thomas Zelinger

Bensheim. Die FDP Fraktion besichtigte kürzlich den Bensheimer Busbahnhof infolge der geplanten Schnellladestation für Elektrobusse sowie um sich ein Bild von der derzeitigen Lage der bestehenden ÖPNV-Verbindungen zu machen.

Durch die neue Schnellladestation soll eine sicherer, flexibler und wirtschaftlicher Einsatz von E-Bussen in Bensheim ermöglicht werden. Gebaut soll die Schnellladestation unter anderem von der Verkehrsgesellschaft Gersprenztal werden, die die Stadtbuslinien für die Stadt Bensheim betreibt. „Durch die Schnellladestation können in Bensheim die dieselbetriebenen Stadtbusse durch moderne und klimaneutrale E-Busse ersetzt werden“, freut sich Lisa-Marie Blumenschein für das Modellprojekt.

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„Den ersten Schritt zur Einrichtung klimaneutraler E-Busse haben wir in Bensheim trotzdem verpasst“, meint Tobias Fischer. In der Stadtverordnetenversammlung am 31. März hatte die Mehrheit der Fraktionen – mit Ausnahme der FDP und der Fraktion „Vernunft und Augenmaß“ der Verwaltungsvorlage der Stadt Bensheim zugestimmt, die neue Buslinie 672 mit einem Bus mit Verbrennungsmotor auszustatten. Die Kosten für die Anschaffung des neuen Stadtbusses belaufen sich jährlich auf 220 000, so die Liberalen.

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Die neue Stadtbuslinie war ein Herzensprojekt des Koalitionspartners SPD und wurde entsprechend in der Vereinbarung des Dreierbündnisses zwischen Sozialdemokraten, CDU und FDP verankert.

Im Rahmen der von der Landesregierung geplanten Verkehrswende „Mobiles Hessen 2030“ soll der ÖPNV mit Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor ausgestattet werden. Das Land Hessen fördere seit 2021 die Anschaffung von E-Bussen mit 40 Prozent der Kosten. Zusätzlich seien Förderungen durch den Bund möglich.

„Hätte man bis zur Installation der Schnellladestation abgewartet, hätten die Kosten der neuen Buslinie durch einen E-Bus erheblich reduziert werden können. Wir kaufen einen Bus mit Verbrennungsmotor, um im Jahr 2028, möglicherweise ohne Förderung, einen E-Bus kaufen zu müssen. Intelligenter Verkehr sieht anders aus“, gibt Thorsten Eschborn zu bedenken.

Die FDP-Fraktion hofft nach eigenem Bekunden weiterhin auf eine zeitnahe und für die Bensheimer Stadtteile emissionsarme Umsetzung der Zug-Neubaustrecke von Mannheim nach Frankfurt. Damit könne eine echte Alternative zu den bestehenden Autobahnen A 5 und A 67 geschaffen werden, ist sich die Fraktion einig. red

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