Bensheim. Seit den Sommerferien wurde viel geprobt und vorbereitet, um ein gigantisch anmutendes Vorhaben zu verwirklichen: Mit mehr als 200 Tänzerinnen brachte das Ballettstudio Leonor das Märchen-Ballett „Dornröschen“ auf die Bühne des Bensheimer Parktheaters.
Inszenierung und Gesamtleitung oblagen der Schulleiterin Anne Jagoda, für die Choreographie und Einstudierung zeichneten daneben auch Mona Eknayan, Christine Wippler, Katharina Schubert, Nadia Schubert-Bremicker, Felicitas Wimmer, Giulia Marth und Laura Laurendi verantwortlich.
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Bei der Premiere am Sonntagnachmittag vor ausverkauftem Haus wurden auch mehrere Auszeichnungen für langjährige Zugehörigkeit zum Ballettstudio verliehen. Neben der Silbernen Ballerina für zehnjährige Mitgliedschaft (Christine Pfeifer, Vanessa, Müller, Leni Bitsch und Alena Machleid) erhielt Mareike Hamel eine Goldene Ballerina für zwanzigjähriges Dabeisein. Die große Treue, die die Ballettschülerinnen dem Studio erweisen, äußert sich bei „Dornröschen“ auf besondere Weise.
Vor zehn Jahren nämlich wurde dieses Ballett schon einmal aufgeführt, und so manches Mädchen, das damals in der Vorballettklasse oder als Sechsjährige als Blume oder Hase in der Gruppe aufgetreten war, konnte diesmal eine tragende Rolle übernehmen – wie etwa auch Mareike Hamel, die als böse Fee Carabosse mit einem expressiven Solopart beeindruckte.
Weltmeisterinnen und professionelle Tänzerinnen gingen aus dem Studio hervor
Das Ballettstudio Leonor wurde 1949 in Bensheim gegründet und ist seitdem aus dem Kulturleben der Stadt nicht wegzudenken. Aktuell besuchen rund 250 Schülerinnen wöchentlich mindestens einmal den Unterricht. Auch Schulleiterin Anne Jagoda hatte hier einst mit drei Jahren ihre ersten Ballettschritte geübt. Das hohe tänzerische Niveau der Schule brachte nicht nur Weltmeisterinnen im Showformationstanz hervor, sondern auch mehrere professionelle Tänzerinnen.
Vom großen Können der derzeitigen Schülerinnen zeigte sich das Premierenpublikum hörbar beeindruckt. Zu Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Musik erzählten die Tänzerinnen mit perfekt eingehaltenen Positionen und überzeugend ausgeführten Figuren und Formationen das Märchen von Dornröschen in der Fassung nach dem französischen Schriftsteller Charles Perrault.
Die Solistinnen wussten das Publikum zu beeindrucken
Besonders beeindruckend waren die Leistungen der Solistinnen: Das Dornröschen tanzte Felicitas Wimmer, den Prinzen Desiré Clara Hofmann. Die guten Feen (Sofie Rössling, Giulia Marth, Helen Chiang, Alea Kulick Nicolle Weber und Benita Doroch) bildeten den anmutigen Gegenpart zur bösen Carabosse. Der Schatten (Katharina Schubert) wurde von einem effektvollen Auftritt der Schattengestalten (Klasse Modern) begleitet.
In weiteren Soloparts waren die Prinzen (Marieke Brüns, Katharina Jakob, Laura Stahl) und die Hofdamen zu sehen (V. Auer, B. Hälbig , A. Maier, J. Lustig, F. Müller, K. Müller) sowie Laura Laurendi als Wind und Melanie Eknayan und Nastassja Hanisch als Wolken.
Alle Altersklassen konnten ihr Können zeigen
Neben der hohen Qualität ein Verdienst der Aufführung ist es, dass alle Altersklassen Gelegenheit bekommen, ihr Können zu zeigen – von den Allerjüngsten, die dem Publikum als Zauberglitzer ein kollektives, entzücktes Raunen entlockten, bis zu den Dreizehn- bis Sechzehnjährigen, die als Jäger oder Rosenhecke in der Gruppe tanzten. Auch die Ballett-Klasse der Erwachsenen hatte als Hofgesellschaft einen Auftritt.
Als Auftakt des Nachmittags hatten die Jazz-Kids und die Jazz-Teens Kostproben ihres Könnens gezeigt. Mit silbernen Röcken und leuchtend farbigen Tüchern tanzten die Jüngeren eine schlüssige Pop-Choreografie. Låpsleys Elektropop-Titel „Hurt Me“ setzten dann die Jazz-Teens, von aufsteigendem Maschinen-Nebel unterstützt, stimmungsvoll um.
Alle Leistungen wurden vom Publikum angemessen gefeiert. Nach viel Zwischenapplaus blieb der ganz große Jubel dem Großen Finale vorbehalten, als Dank für einen märchenhaften Ballett-Nachmittag.
Weitere Aufführungen des gut zweistündigen Programms gibt es am Samstag, 16. Dezember, Beginn 18 Uhr, und am Sonntag, 17. Dezember, um 16 Uhr.
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