Lorsch. Bei Veronika Rosenberger hat halb Lorsch das Tanzen gelernt. 1996 eröffnete die tanzbegeisterte Lorscherin ihre erste Ballettschule in der Bahnhofstraße, 2014 folgte ein großes Tanzstudio an der Justus-Liebig-Straße. Ob Jazz Dance oder Spitzentanz, Hip Hop, Tape-Dance oder Kinderballett – bei Vronis Tanzstudio gibt es seitdem ein umfangreiches Kursprogramm und selbstverständlich auch ein Angebot „Tanzen für Jungs“. Rosenberger, selbst Mutter von drei Söhnen, hat ihre Tanzleidenschaft auch an ihren eigenen Nachwuchs vererbt.
Der Lorscher Treffpunkt für alle, die leidenschaftlich gerne tanzen, eine Institution in Lorsch, wird bleiben. Die Chefin, 62 Jahre alt, will sich aber jetzt aus der ersten Reihe zurückziehen. In diesem Jahr hat sie begonnen, die Verantwortung für das Studio nach und nach an ihren jüngsten Sohn Robin Rosenberger zu übergeben. Die offizielle Übergabe an die nächste Generation wurde nun im festlichen Rahmen mit der großen Familie und zahlreichen geladenen Gästen gefeiert. Zum Programm gehörten neben mehreren Reden natürlich auch eindrucksvolle Showblöcke mit stimmungsvollen Tänzen.
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Einige ihrer insgesamt mehr als 2500 Schüler, denen sie im Laufe der Jahre die richtigen Schritte und Bewegungen beibrachte, hatten besondere Auftritte einstudiert. Zu den Höhepunkten gehörte eine artistische Vorstellung am Vertikaltuch, dargeboten von Sunisa Rauch. Die junge Lorscherin ist einem großen Publikum wegen ihrer herausragenden tänzerischen Erfolge auch deshalb bekannt, weil sie vor einigen Jahren zur „Sportlerin des Jahres“ der Stadt gewählt wurde und weitere Male für den Titel nominiert war.
Stolz auf das Lebenswerk der Mutter
Viel Applaus gab es auch für die Frauengruppe, die vor 28 Jahren die ersten Kinderballettstunden bei Veronika Rosenberger besuchte und jetzt bewies, dass Tanzen jung hält. Veronika Rosenberger, die am Festabend in dieser Gruppe selbst mittanzte, mit viel Herzblut mittendrin, ist auch persönlich das beste Beispiel dafür.
Er sei stolz darauf, das Lebenswerk seiner Mutter fortführen zu dürfen, sagte Robin Rosenberger in seiner Rede. Der 29-Jährige ist ausgebildeter Tanzpädagoge, Tänzer und Choreograf. Unterricht in Hip Hop hat er bereits im Alter von sechs Jahren genossen.
Ihre Hochachtung vor der Leistung ihrer Mutter erklärten auch seine beiden älteren Brüder in Ansprachen. Einer von ihnen, Kai Rosenberger, hat gleichfalls ihre Passion geerbt und zum Beruf gemacht. Er betreibt seit einigen Jahren gemeinsam mit Ehefrau Sabrina, ebenfalls eine examinierte Tänzerin, das Tanzstudio „Center of Moving Arts“ in Bensheim, inzwischen gibt es zudem eine Filiale in Heppenheim.
Vronis Mann stets nur auf "Platz drei"
Was es bedeutet, jahrzehntelang mit einer „tanzbesessenen“ Partnerin zusammenzuleben, schilderte in einer sehr amüsanten und liebevollen Rede Volker Wachtel. Er erinnerte an die vielen Veranstaltungen, an denen sich Vroni und ihre Schüler beteiligten – den Lorscher Fastnachtsumzug und den Weihnachtsmarkt beispielsweise, an Turniere und „Riesenerfolge“ wie etwa die Aufführung von „Atlantis“ und andere große Tanzgeschichten.
Als ihr Mann habe er sich bei Vroni stets mit „Platz drei“ zufriedengeben müssen, nach den Kindern und dem Studio. Große Hoffnung, nun nach vorne zu rücken, mache er sich jetzt trotzdem nicht, witzelte Wachtel, der für seine humorvollen Ausführungen kräftigen Applaus erhielt. Seine wundervolle Frau schließlich widme sich bereits mit großer Freude neuen Aufgaben, stellte Wachtel mit Blick auf die übernächste Generation der Rosenbergers fest, die auch beim Fest zur Studio-Übergabe schon ein wenig mitfeiern durfte.
Im Januar wächst die Familie um ein weiteres Mitglied: „Vroni“ wird dann zum dritten Mal Großmutter. Ballett will sie im Studio ihres Sohnes auch künftig noch unterrichten, sich um Aufgaben wie Buchhaltung aber bestimmt nicht mehr kümmern. Für die dauerhaft starke Unterstützung bedankte sich die langjährige Chefin ihrerseits herzlich bei ihrem Mann und den Söhnen.
Heute Tanz zur Markt-Eröffnung
Der nächste öffentliche Auftritt von Tanzstudio-Schülern ist heute (1.) beim Lorscher Weihnachtsmarkt zu erleben. Auf der Festbühne am Karolingerplatz tanzen sie um 17.30 Uhr los.
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