Bensheim. Zwei Stunden Emotionen pur! Zwei Stunden wie im Rausch! Gänsehaut und Glücksmomente im Publikum, Leidenschaft auf der Bühne! Was für ein unvergesslicher Abend: Atemlos, voller Gefühle und zauberhafter Momente ohne jedwedes Pathos und ohne Hektik – einzigartig und überwältigend, authentisch, individuell und doch ein Gesamtkunstwerk im Gleichklang und in Harmonie von Musik, Tanz und Lichtzauberei.
Jubel, Bravo-Rufe, Begeisterung und immer wieder Zugabe-Forderungen nach einem großen, wunderbaren Finale mit dem fulminanten Song von Keala Settle „This is me“ aus dem Film „The Greatest Showmann“.
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Die singenden „Nowak Sisters“ Ramona Schmöker, Ronja Flohr, Riana und Regina Nowak und die Tanzformation „Invisible“ vom VfL Bensheim nahmen am Samstag die Zuschauer bei der Premiere ihrer gemeinsamen Show „Dance Sing“ im fast restlos ausverkauften Parktheater mit auf eine unvergessliche Reise voller berührender Momente und einem Bündel von Geschichten von Liebe, Eifersucht, Verlust, Trauer, Schmerz und überschäumender Freude.
Manches Mal reichte eine einzige Handbewegung, ein Fingerschnipsen, ein Schulterzucken oder eine Kopfbewegung, ein paar bedächtige, aber ganz bewusst gesetzte Schritte aus, um den scheinbar zufälligen Bewegungen, den Gedanken hinter dem Tanz Ausdruck zu verleihen.
Von der ersten Minute an, vom ersten Song „Halleluja“ und dem ersten Tanz aller Mitwirkenden war das Publikum hingerissen von der Intensität, der leidenschaftlichen Hingabe und dem Stimmvolumen und der -stärke der vier Nowak-Schwestern und den modernen, ausdrucksstarken, exzessiven wie außergewöhnlichen und hinreißend schönen Choreografien von „Invisible“ mit wechselnder Beteiligung.
Es brauchte nur eine Handvoll Requisiten wie ein Bett, ein paar Luftballons und einen Tisch. Es brauchte keine pompösen Kostüme, um den internationalen Balladen und Rocksongs, gesungen von Regina, Riana, Ronja und Ramona, und dem Tanzensemble auf dem Parkett Leben einzuhauchen. Es brauchte aber sehr wohl eine ausgezeichnete Band mit Triana Abdel-Karim (Violine), Marcel Bieniek (Girarre), Klaus Fehlicka (Klavier), Gudrun und Werner Nowak (Klavier und Bass) und Patrick Wulf (Schlagzeug), die dem Geschehen auf einer Empore im Halbdunkel den unverzichtbaren Background verlieh.
Ausgeklügeltes Lichtkonzept
Und – noch ein Glücksfall: Tobias Rohatsch von „Young Dimension“ verwandelte mit seinen ausgeklügelten, fantasievollen Licht- und Videoinstallationen Bühne und Zuschauerraum in ein einzigartiges Lichtermeer, schickte Lichtblitze und bunte Fontänen zum Publikum, ließ helle Punkte an der Theaterdecke tanzen und war ein grandioses Puzzleteil im großen Ganzen. Und ein bisschen Lokalkolorit gab es zu Beginn auch, und zwar mit Hintergrund-Aufnahmen vom Marktplatz und Sankt Georg und den Bergsträßer Weinbergen.
Dass sich die Liveshow für die Besucher – zumeist jedenfalls – hinter einem unsichtbaren Schleier abspielte, verstärkte die märchenhafte Intensität der Darbietungen. Immer wieder spürbar war die Faszination der Langsamkeit, Szenenapplaus gab es bei akrobatischen Hebungen. Songs von Adele und Amy Winehouse, von Christina Aguilera bis Linkin Park, von Duffy bis Sunrise Avenue und dem soulvollen „My Love“ der Holländerin Kovacs interpretierte das Gesangsquartett gemeinsam mit „Invisible“ mit Einfühlungsvermögen, Können und Empathie. Man könnte sich die Show durchaus auch auf einer größeren Bühne vorstellen.
Die Mitwirkenden waren bei „Invisible“ Jaqueline Ellerkmann, Sophia Groth, Thorsten Kaebernick, Michael Litters, Caterina Mandel, Luisa Nelz, Linde und Volker Pritz, Johanna Rode, Cara Rosenberger, Anke und Silke Schönauer, Maraike Weidner-Lang und Patrizia Wiebel. Nowak-Sister: Ronja Flohr, Regina und Riana Nowak, Romana Schmöker; Technik: Egon Klüss, Stefan Rohr und Moritz Weber, Young Dimension Tobias Rohatsch.
Weitere Aufführungen von „Dance Sing“ finden am Samstag, 30. September, um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Oktober, 16 Uhr, im Parktheater statt.
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