Bensheim. Frank Daum hat am Mittwoch, 15. Oktober, sein Amt als Erster Stadtrat der Stadt Bensheim angetreten. Der 60-jährige Diplom-Verwaltungswirt folgt auf Nicole Rauber-Jung und übernimmt damit eine zentrale Rolle in der Stadtverwaltung.
Mit dem Amtsantritt Daums hat Bürgermeisterin Christine Klein in enger Abstimmung mit ihm die Dezernatsverteilung im Rathaus neu geordnet. Künftig wird Frank Daum den Fachbereich Finanzen verantworten – ein Aufgabenbereich, der bislang bei der Bürgermeisterin angesiedelt war. „Mit Frank Daum gewinnt die Stadt Bensheim einen erfahrenen Verwaltungsfachmann mit fundierter Kenntnis der kommunalen Strukturen und Finanzen“, betonte Bürgermeisterin Klein. Sie freut sich sehr über die konstruktive Zusammenarbeit. „Wir werden die großen Themen gemeinsam besprechen und angehen“, so die Rathauschefin, die ihren Stellvertreter als „tatkräftig und entscheidungsfreudig“ charakterisierte. Eigenschaften, die die Stadt Bensheim in diesen schwierigen Zeiten gut gebrauchen könne.
Die angespannte Haushaltslage als größte Herausforderung
Für Frank Daum bedeutet der Amtsantritt zugleich eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte: Nach 15 Jahren – oder, wie er augenzwinkernd ausgerechnet hat, nach genau 5585 Tagen – kehrt er ins Bensheimer Rathaus zurück. Die Entscheidung, seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Zweckverbands Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) zu beenden, sei ihm nicht leichtgefallen. „Der KMB ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, und ich bin stolz auf das, was wir dort gemeinsam erreicht haben“, sagte Daum. „Aber in der schwierigen finanziellen Situation, in der sich die Stadt Bensheim derzeit befindet, wollte ich Verantwortung übernehmen. Deshalb habe ich mich bewusst zur Wahl gestellt und mit voller Überzeugung zugesagt.“
Als größte Herausforderung sieht der neue Erste Stadtrat die angespannte Haushaltslage , die das gesamte Handeln der Verwaltung beeinträchtigt. „Die finanzielle Situation ist ernst – aber nicht hoffnungslos“, so Daum. „Gemeinsam mit der Bürgermeisterin und den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus möchte ich dafür sorgen, dass Bensheim auch künftig handlungsfähig bleibt.“
Der Erste Stadtrat bringt umfangreiche Erfahrung aus Verwaltung, Lehre und interkommunaler Zusammenarbeit mit. Seine berufliche Laufbahn ist eng mit der Stadt Bensheim verbunden: Vor seinem Wechsel zum Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) im Jahr 2010 war er im Bensheimer Rathaus unter anderem stellvertretender Leiter der damaligen Finanzabteilung sowie Leiter des Teams Steuerungsunterstützung und Personalmanagement. Zwischenzeitlich arbeitete er in der kommunalen Finanzaufsicht beim Regierungspräsidium Darmstadt.
Ein leistungsstarker Dienstleister für kommunale Aufgaben
Beim Hessentag 2014 fungierte Daum als einer von drei Hessentagsbeauftragten. Darüber hinaus war er viele Jahre in der Lehre tätig – unter anderem für Öffentliche Finanzen an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden und seit 2000 mit einem Lehrauftrag für Kommunalrecht an der Dualen Hochschule Mannheim. Auch international sammelte er Erfahrung : Im Auftrag der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (GTZ, heute GIZ) unterstützte er den Aufbau eines Staatsrechnungshofs in Vietnam. Seit 2006 ist er zudem ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Darmstadt.
Während seiner Zeit als Geschäftsführer des KMB hat sich die Zahl der Mitarbeitenden von 26 auf 130 erhöht. Unter seiner Leitung wuchs der Verband, dem neben Bensheim, Einhausen und Lautertal seit 2020 auch Biblis und Groß-Rohrheim angehören, zu einem leistungsstarken Dienstleister für kommunale Aufgaben.
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus sowie mit der Stadtverordnetenversammlung“, erklärte Frank Daum anlässlich seines Amtsantritts . Das Stadtparlament hatte ihn Anfang Juli mehrheitlich als neuen Ersten Stadtrat gewählt. Der Wahlvorbereitungsausschuss unter dem Vorsitz von Werner Bauer (SPD) hatte sich im Sommer mehrheitlich für den 60-Jährigen ausgesprochen. Seine Amtszeit geht bis zum 14. Oktober 2031. ps
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