Für FURORE sorgen nicht nur die „großen“ Flames

1975 gehörte die TSV Auerbach zu den Gründungsmitgliedern der Frauenhandball-Bundesliga. Nach Jahrzehnten in Liga zwei gelang dem Nachfolgeverein HSG Bensheim/Auerbach 2013 und dann 2017 wieder der Aufstieg ins Oberhaus, in dem die „Flames“ seitdem eine gute Rolle spielen.

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Isabell Hurst ist eine der Überfliegerinnen im Flames-Kader 2022. Sie wurde sogar zu Nationalmannschafts-Lehrgängen eingeladen und gehörte zum deutschen Aufgebot bei der EM-Qualifikation. © Müller

Die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach starteten mit einem ausgeglichenen Punktekonto (9:9) in das Jahr 2022. Nach zwei coronabedingten Spielabsagen Anfang Januar kassierten die Flames drei Niederlagen in Folge, darunter die enttäuschende 25:26-Auswärtspleite gegen das damalige Schlusslicht HL Buchholz-Rosengarten. Aus den nächsten beiden Partien holten die Bensheimerinnen zwei Siege.

Anschließend erwischte das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm einen Negativlauf. Sieben Begegnungen hintereinander blieb die Handballspielgemeinschaft ohne Punktgewinn und rutschte bedrohlich nah an die Abstiegsplätze heran. Ein Grund für die Ergebniskrise war die angespannte Personallage. Zu teilweise langwierigen Verletzungen kamen immer wieder krankheitsbedingte Ausfälle. Der Turnaround gelang den Flames im Auswärtsmatch bei „Angstgegner“ HSG Blomberg-Lippe. Im 13. Bundesliga-Duell verbuchten die Flames Ende April erstmals einen Sieg gegen Blomberg. Durch diesen Erfolg entledigten sich die Bergsträßerinnen aller Abstiegssorgen. Die Saison ’21/22 beendete die HSG auf Position zehn.

Mit Lisa Friedberger und Isabell Hurst schafften in der ersten Jahreshälfte zwei Flames-Spielerinnen den Sprung in den erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft. Hurst stand im Frühjahr im Aufgebot des Deutschen Handballbundes für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen die Niederlande, kam allerdings nicht zum Einsatz.

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Lotta Heider spielte mit der U20 im Juni die Weltmeisterschaften in Slowenien und kam mit dem DHB-Ensemble auf Platz sieben. Flames-Talent Jana Haas wurde in das U18-Natinalteam berufen.

Im Sommer verließen Saskia Fackel, Christin Kühlborn (beide 1. FSV Mainz 05) und Ines Ivancok (Mosonmagyarovari KC/Ungarn) den Club. Mit Lucie Kretzschmar (22, Sport-Union Neckarsulm), Tochter von Handballlegende Stefan Kretzschmar, Lilli Holste (21, Bayer Leverkusen) und Ndidi Agwunedu (22, HSG Blomberg-Lippe) kamen drei junge Handballerinnen zum südhessischen Bundesligisten. Mit der Verpflichtung von Amelie Berger gelang den Flames im September während der bereits laufenden Runde ein Transfercoup. Die Nationalspielerin hatte ihren Vertrag bei Borussia Dortmund aufgelöst und sich für einen Wechsel zur HSG Bensheim/Auerbach entschieden.

Die Spielzeit ’22/23 begannen die Flames mit zwei Siegen. Vor und nach der fünfwöchigen Europameisterschaftspause musste die HSG jeweils zwei Niederlagen hinnehmen, ehe es den befreienden Sieg gegen Zwickau gab; nach sieben Partien stand auf Position neun im Klassement zu Buche.

Makellose Junior-Flames

Für Furore sorgte 2022 der Unterbau der Flames. Die Junior-Flames sicherten sich im Frühjahr die Meisterschaft in der Oberliga Hessen und stiegen in die 3. Liga auf. In der neuen Spielklasse startete das junge Team von Trainer Sascha Kuhn, der die Mannschaft von Nicole Strehl übernommen hatte, durch. Bis zur Winterpause landete die HSG Bensheim/Auerbach II in zehn Partien zehn Siege.

Das Grundgerüst der Junior-Flames besteht auch 2022/23 überwiegend aus jungen, bei der HSG ausgebildeten Spielerinnen. Zudem wurden für die 3. Liga einige routinierte Akteurinnen verpflichtet, etwa die Bundesliga-erfahrene Torhüterin Leonie Moormann. Derzeit ist offen, ob die Junior-Flames als zweite Mannschaft eines Bundesligisten nach den Statuten in dieser Runde aufsteigen darf. Die Regelung des Nicht-Aufstiegs für Reserven ändert sich auf jeden Fall zur nächsten Saison, wird aber möglicherweise schon in dieser angewandt. eh

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