Bienen und Wespen sind Insekten, die zur Familie der Hautflügler gehören und von uns Menschen oft verwechselt werden. Dabei unterscheiden sich die beiden Insektenarten in mehreren Merkmalen. Um welche Merkmale es sich handelt, erfahrt Ihr in der heutigen BA-nane-Ausgabe. Eine Mitarbeiterin der Jugendredaktion hat sich dafür mit dem Diplom-Biologen Dr. Johannes Lückmann unterhalten. Er ist Mitglied im Bienenzüchterverein 1861 Bensheim und Umgebung.
64 Wespenarten in Hessen
Insgesamt gibt es in Hessen 64 Wespenarten. Davon werden nur zwei als „stechlustig“ bezeichnet: die deutsche Wespe und die „gemeine“ Wespe. Das Wort gemein stammt von allgemein. Alle Wespenarten stehen unter Naturschutz, besonders die Hornisse ist das größte Insektentier Deutschlands.
Lebensweise: Wespen haben zwei verschiedene Lebensweisen. Einige Arten leben in Völkern und leben so die soziale Lebensweise in Form von der Arbeitsteilung bei der Brutpflege und der Ernährung. Andere Arten sind Einzelgänger, sie werden als „solitär“ bezeichnet.
Nahrung: Wespen ernähren sich ausschließlich von tierischen Proteinen in Form von Schmetterlingslarven und Mücken. Die Insekten können sie mit ihren Mundwerkzeugen verspeisen. Im Winter müssen sich die Königinnen allein auf Futtersuche begeben. Hier bevorzugen sie besonders Zucker aus Früchten. Es gibt keine Zufütterung, deswegen speichern sie in ihrem Fettköper Vorräte für den Winter an.
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Nestbau und Überwinterung: Die meisten Wespenarten bauen Nester. Besonders gerne werden die Nester in Hohlräume wie Rollladenkästen gebaut. Hier ist besonders zu beachten, wer ein Wespennest bei sich zu Hause entdeckt, darf es ohne driftigen Grund nicht entfernen. Zur Entfernung des Nestes muss ein Wespensachverständiger dazu geholt werden. Die Wespenkönigin beginnt im Frühjahr mit dem Heranziehen der Brut – auch Staat genannt.
In einem Wespennest können bis zu 1000 Wespen gleichzeitig leben. Der Baustoff für Wespennester sind ausschließlich Holzfasern, die das Volk von Holzbrettern abschabt, sie einspeichelt und in maximal 20 sechseckige Waben formt. Die Neststruktur ähnelt Papier und ist etagenförmig gebaut. Zum Winter hin sterben alle Drohnen und Arbeiterinnen, nur die befruchteten Königinnen überleben
Aussehen: Wespen sind meist gelb-schwarz gestreift und haben die typische sogenannte Wespentaille.
Stich: Wespen können mehrmals stechen und setzen bei einem Stich nicht ihr ganzes Gift ein. Gegen die Schwellung des Stiches hilft es, die Einstichstelle mit einem Kühlpad zu kühlen.
Die Honigbiene als Nutztier
Bienen sind dafür bekannt, Honig zu produzieren. Nicht ohne Grund ist die Honigbiene das drittgrößte Nutztier in der Bestäubungszeit. Insgesamt gibt es 20 000 verschiedene Bienenarten.
Lebensweise: Die Honigbiene kann nur im Verbund existieren und überleben. Eine einzeln gehaltene Honigbiene würde trotz guter Pflege schon nach kurzer Zeit sterben, denn sie benötigt den „sozialen“ Kontakt zu ihren Artgenossen.
Nahrung: Im Gegensatz zu Wespen ernähren sich Bienen vegetarisch. Sie sind sogenannte Pollensammler und können mit ihrem Saugrüssel Nektar aus einer Blüte saugen. Im Winter legen Bienen große Honigvorräte in ihren Nestern an. Dies macht sich der Imker zunutze und gewinnt Honig draus.
Nestbau und Überwinterung: Da die Biene zu den staatenbildenden Insekten gehört, können in einem Volk bis zu 60 000 Bienen leben. Dabei ist das Volk immer arbeitsteilig organisiert. Es gibt Drohnen, Arbeiterinnen und die Königin. Bei Bienenvölkern überwintern immer die Königinnen mit einem Teil der Arbeiterinnen, diese beginnen im Frühjahr mit der Brutpflege. Ein Bienenstock besteht aus Waben, die sich aus sechseckigen Zellen zusammensetzen. Baustoff hierfür sind die eigenen Schweißdrüsen der Biene, aus denen sie Körperwachs ausschwitzt.
Aussehen: Die Biene ist eher bräunlich. Insgesamt ist der Bienenkörper rundlich und stark behaart.
Stich: Die Biene verliert im Gegensatz zur Wespe ihren Stachel, nachdem sie zugestochen hat. Dies ist eine tödliche Verletzung für die Biene, denn der gesamte Stachel wird herausgerissen. Deshalb nutzt sie ihren Stachel auch nur zur Verteidigung, wenn man sich ihrem Nest nähert. Das Bienengift ist 40-mal giftiger als Wespengift. Anna-Lena Geiß
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