Es wird Winter. Doch langsam, aber sicher kehren alte Probleme wieder für arbeitende Menschen, aber auch für Schüler an der Bergstraße zurück: fehlendes Sonnenlicht.
Die Tage werden immer kürzer und das schon seit vielen Wochen. Was zumeist von Tag zu Tag nur wenigen Minuten Unterschied waren, führt nun schon zu einem Sonnenuntergang um 16.30 Uhr. Das Problem daran: Die Sonne geht auch erst um 8 Uhr morgens auf. Und dann ist sie zumeist von dicken grauen Wolken verdeckt. Doch selbst, wenn diese nicht im Weg wären, hätten Schülerinnen und Schüler wohl kaum etwas von den wenigen Sonnenstunden am Tag, da sie die Zeit, in der die Sonne scheint, zumeist in der Schule verbringen. Der Schulunterricht startet nämlich an so gut wie allen Schulen um 8 Uhr und endet durch Nachmittagsunterricht, AG’s oder Ganztagsschule für viele erst am späten Nachmittag, wenn die Sonne wieder unter geht. Doch was kann das für Auswirkungen auf die Jugendlichen und Kinder haben?
Viele Menschen leiden unter Vitamin-D-Mangel
Vici (17): Ich sehe das zwiegespalten. Im Sommer habe ich kein ...
Vici (17): Ich sehe das zwiegespalten. Im Sommer habe ich kein Problem damit, zügig aufzustehen und in den Tag zu starten. Das Wetter ist zu dieser Zeit auch gut und die Temperaturen schön warm. Im Winter jedoch fällt mir das Aufstehen schwer, da es draußen dunkel ist und es drinnen im Bett warm und gemütlich ist. Aus diesem Grund dauert das Aufstehen morgens schon länger als im Frühling oder im Sommer. Zudem ist es anstrengend, wenn man morgens im Dunklen aus dem Haus geht und es abends auch wieder dunkel ist. Das demotiviert und das Lernen und das Erledigen der Hausaufgaben fällt mir dann schwer. Svenja Thomas
Anton (9): Also mich stört es eigentlich kaum, dass ich im Dunkeln zur Schule fahre und dann auch erst im Dunkeln wieder nach Hause komme. Ich finde es ziemlich cool und spannend, im Dunkeln Fahrrad zu fahren, wobei man da natürlich dann mehr aufpassen muss. Den Tag dann in der Schule zu verbringen, finde ich an sich nicht schlimm.
Arel (10): Morgens fahre ich im Dunkeln in die Schule und es ist schade, dass die Pausen so kurz sind. Aber ich habe tolle Mitschüler und nette Lehrer, der Tag geht so schnell rum. Wenn dann um 15.30 Uhr die Schule aus ist, bleibt wenig Zeit, um noch draußen im Licht zu spielen. Gut, dass es beim Fußball Flutlicht gibt, sonst würde ich das Tor nicht mehr sehen. So schön der Winter auch ist, es ist viel zu früh dunkel. Marco Mautry
Julian (15): Meiner Meinung nach hat man viel weniger Motivation für die Schule, wenn man morgens im Dunkeln aus dem Haus geht und abends in der Dämmerung wieder kommt. Vor allem für die Leute, die mit dem Bus zur Schule fahren, ist dies noch mal eine stärkere Belastung, da sie früher aus dem Haus gehen und auch später wieder kommen. Leider lässt sich die frühe Dunkelheit auch ein bisschen auf die Laune nieder, da es nachmittags gegen 16.30 Uhr dunkel wird und viele Schüler und Erwachsene noch bei ihren Verpflichtungen oder Freizeitaktivitäten sind. Anna-Lena Geiß
Beate (18): Ich bin sehr deprimiert davon, dass es aktuell eigentlich den ganzen Tag und besonders morgens, wenn ich zu Schule gehe und abends, wenn ich wieder nach Hause komme, dunkel ist. Es wird ja eigentlich nie richtig hell und der Tag zieht gefühlt sehr schnell an einem vorbei. Das demotiviert mich momentan ziemlich.
Chiara (18): Ich persönlich finde es schrecklich, dass es zur aktuellen Jahreszeit morgens noch dunkel ist, wenn ich aus dem Haus gehe und auch, wenn ich abends nach Hause komme, ist die Sonne bereits untergegangen. Ich bin eigentlich sehr gerne draußen unterwegs und bin daher sehr deprimiert von der ständigen Dunkelheit. Mia Eck
Ylenia (16 Jahre): Ich persönlich finde es sehr anstrengend, im Dunkeln in der Schule anzukommen und diese auch wieder im Dunkeln zu verlassen. Sich danach gegen 17 oder 18 Uhr noch einmal hinzusetzen und zu lernen ist ebenfalls nicht gerade optimal, besonders in der Klausurenphase finde ich das nicht leicht. Auch bleibt uns dann kaum Freizeit und Pause, was aus meiner Sicht jedoch sehr wichtig für Jugendliche ist – vor allem, um nach der Schule wieder einen freien Kopf zu bekommen. Antonia Ehnes
Der menschliche Körper braucht laut Studien die UV-B-Strahlen der Sonne, damit in der Haut ein chemischer Prozess stattfinden kann. Bei diesem wird das bekannte Vitamin D gebildet, welches an vielen Körpervorgängen beteiligt ist. Ausreichend sei, so ergeben Studien, schon ein 15-minütiger Aufenthalt im Sonnenlicht, um den Vitamin-D-Tagesbedarf zu decken. Ein langfristiger Vitamin-D-Mangel schadet der Muskulatur, den Knochen und dem Immunsystem. Knochenschmerzen, Muskelschwäche und Kraftminderung sind ein Indikator für Vitamin-D-Mangel. Dieser kann im Alter auch zu einer geringeren Bruchfestigkeit von Knochen führen. Sollte man wirklich keine Möglichkeit haben, seinen Vitamin-D-Haushalt auf natürliche Art aufzufüllen, so kann man auch auf kleine Vitamin-D-Tabletten zurückgreifen, welche allerdings keine langfristige Lösung darstellen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellte bei einer weitläufigen Recherche und Untersuchung fest, dass rund 63 Prozent der Kinder und rund 58 Prozent der Erwachsenen zu wenig Vitamin D im Blut haben. Hierbei wurden knapp 10 000 Kinder und 4000 Erwachsene auf den Wert untersucht. Und hierbei gilt es zu bedenken, dass das RKI einen Richtwert festgelegt hat, bei welchem sich Experten uneinig sind, ob dieser überhaupt ausreichend für den menschlichen Körper sei und vielleicht zu niedrig angesetzt sein könnte. Somit würden die Zahlen noch mal höher ausfallen.
Wie die Kinder und Jugendlichen, die viele Dunkelheit im Winter finden, hat die BAnane nachgefragt. Marco Mautry
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