Gesellschaft

Jugendliche an der Bergstraße über Schönheitsideale und den Druck, sich zu vergleichen

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Ohne ihre Smartphones geht bei jungen Menschen heute nichts mehr. © Dreizler

Instagram, YouTube, WhatsApp, TikTok und Co. spielen in der heutigen Zeit eine immer größer werdende Rolle – und das vor allem bei jungen Menschen.

Das Teilen von Fotos und Videos zur Unterhaltung von Anderen ist populär, und viele Menschen verdienen auf diese Weise heutzutage auch ihr Geld. Aber sind wirklich alle Seiten dieser Plattformen so positiv oder haben sie auch Schattenseiten, die nicht auf den ersten Blick zu sehen sind?

Zu diesem Thema hat die BAnane auf unterschiedlichen Wegen junge Menschen aus der Region befragt. Bei den Antworten fällt eines auf: Jeder hat seine ganz eigene Meinung, wenn es um solche Online-Plattformen geht.

Große zeitliche Unterschiede

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Schon bei der ersten Frage, wie viel Zeit und wie gerne diese Zeit in sozialen Medien verbracht wird, gab es große Kontraste.

Einer der Befragten verbringt maximal zehn Minuten, eine andere allerdings schon mal an die fünf Stunden pro Tag auf Social Media. In dieser Zeit werden sich auf unterschiedlichen Apps Nachrichten, Fotos und Videos zugeschickt und angeschaut, die einerseits zum Spaß und zur Unterhaltung, aber andererseits auch zum Lernen und zum Austausch untereinander verwendet werden.

Ebenfalls an erster Stelle für viele Befragte steht die Inspiration, die zum Beispiel Instagram oder Pinterest hergibt. Durch die Masse an diversen Inhalten, die viele Plattformen bieten, kann man sich von seinen Mitmenschen auf eine besondere Art und Weise inspirieren lassen und so auf neue und eigene Ideen kommen. Ebenfalls für mehrere Befragte ist die Zeit im Internet eine Auszeit vom stressigen Alltag. Das sind die guten Seiten von sozialen Netzwerken. Aber wie sieht es auf der Schattenseite aus?

Einige dieser negativen Aspekte gingen aus den Antworten der Umfrage hervor. Zwar verbringen viele Jugendliche ihre Zeit gerne im Netz, aber häufig geht die Nutzung mit Stressgefühlen, ständigem Vergleichsdruck und einem Drang, sich selbst zu beweisen einher. Immer „up to date“ zu sein, spielt eine große Rolle, da das Nichtbenutzen von sozialen Medien das Gefühl hervorrufen kann, immer etwas zu verpassen. Kaya, 17 Jahre alt, schreibt: „Ist man nicht dabei, bekommt man das Gefühl, anders zu sein oder nicht dazuzugehören.“ Mit diesem Stressgefühl ist sie nicht alleine, denn der Großteil der Befragten kann sich nicht vorstellen, ohne soziale Medien zu leben. „Medien gehören fest zu unserem Alltagsleben dazu, und das Verzichten auf diese digitale Welt würde für viele eine enorme Umstellung bedeuten“, schreibt Emma, 17 Jahre alt.

Die Frage nach der Wahrheit

Und nicht nur diese Art von Stressgefühlen, sondern auch der Vergleichsdruck kann für junge Menschen gefährlich werden. Der Großteil der Befragten ist sich darüber bewusst, dass nicht immer alles, was sie auf Instagram und TikTok sehen, der Wahrheit entspricht, aber trotzdem entsteht ein bestimmtes Ideal im Unterbewusstsein, das man selbst erstreben und erreichen möchte, obwohl dies eine beinahe unmögliche Sache ist. Laura, ebenfalls 17 Jahre alt, ist der Meinung: „Man weiß gar nicht mehr, ob die Augenfarbe nun der Realität entspricht und ob die Lippen tatsächlich eine solche Fülle haben oder ob alles nur eine Fassade aus Make-up ist. Daher bekommt man heutzutage ein viel zu perfektes Schönheitsideal präsentiert und versucht dieses mit Leichtsinn nachzuahmen, was unmöglich ist, denn jeder Mensch ist auf seine Art und Weise schön.“

Letztendlich ist festzustellen, dass Instagram, TikTok und Co. aus der heutigen Welt kaum noch wegzudenken sind. Es bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Entwicklung in der Zukunft als hauptsächlich positiv herausstellen wird. Carolin Dreizler

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