Software

Goldman Sachs steigt bei Mannheimer Osapiens ein

Erst im September 2023 hatte der Mannheimer ESG-Software-Spezialist Osapiens den Einstieg eines Investors verkündet. Jetzt hat sich sich das Unternehmen mit Goldman Sachs erneut ein Schwergewicht an Bord geholt

Von 
Tatjana Junker
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Die Gründer Matthias Jungblut (v.l.), Alberto Zamora, Stefan Wawrzinek. © Osapiens

Mannheim. Erneut frisches Kapital für das Mannheimer Unternehmen Osapiens: Wie der 2018 gegründete Software-Spezialist mitteilt, hat er eine weitere Finanzierungsrunde über 120 Millionen US-Dollar (rund 110 Millionen Euro) abgeschlossen. Angeführt hat die Runde der Growth-Equity-Bereich von Goldman Sachs Alternatives. Der Geschäftsbereich der US-Bank Goldman Sachs hält damit künftig eine Minderheitsbeteiligung an dem Mannheimer Unternehmen.

Zweite Finanzierungsrunde in kurzer Zeit

Kernstück des Osapiens-Geschäftsmodells ist eine KI-gestützte Cloudplattform, die Unternehmen dabei helfen soll, entlang ihrer Lieferketten die verschiedenen internationalen ESG-Vorschriften - also Nachhaltigkeitsrichtlinien - einzuhalten. Das Geschäft gilt als vielversprechend, nicht nur, weil es immer mehr und komplexere Berichtspflichten gibt, die Unternehmen erfüllen müssen, sondern auch, weil Verbraucher und Investoren stärker auf Transparenz und Nachhaltigkeit in den Lieferketten der Firmen pochen. Entsprechend groß ist der Bedarf an Lösungen, die Unternehmen bei dieser Aufgabe unterstützt.

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Gleichzeitig tummeln sich am Markt zunehmend entsprechende Anbieter, wodurch der Druck auf Firmen wie Osapiens steigt, sich möglichst schnell eine solide Marktposition zu sichern. Das nun eingesammelte Kapital will Osapiens deshalb nach eigenen Angaben nicht nur für Investitionen in seine Plattform nutzen, sondern auch, um international zu expandieren.

Der Einstieg von Goldman Sachs sei „ein Beweis für unsere führende Position in diesem hochkompetitiven und sich schnell entwickelnden Markt - ESG-Compliance und Prozesseffizienz“, wird Osapiens-Mitgründer Alberto Zamora in einer Mitteilung zitiert. Osapiens schaffe einen „außergewöhnlichen Mehrwert für seine Kunden, indem es ihnen hilft, eine stetig wachsende Anzahl regulatorischer Anforderungen zu erfüllen und dabei gleichzeitig den Geschäftswert deutlich steigert“, betont wiederum Alexander Lippert, Managing Director Growth Equity bei Goldman Sachs Alternatives. Man sehe „enormes Potenzial“ bei dem Unternehmen. Die aktuelle Finanzierungsrunde ist unterdessen schon die zweite, die Osapiens innerhalb kurzer Zeit erfolgreich abgeschlossen hat: Im September 2023 war bereits Armira Growth mit einer Minderheitsbeteiligung bei dem Mannheimer Unternehmen eingestiegen. Osapiens flossen dadurch rund 25 Millionen Euro zu. Armira Growth gehört zur Münchner Investment-Holding Armira.

Inzwischen mehr als 300 Beschäftigte bei Osapiens

Seit der Gründung 2018 ist Osapiens rasant gewachsen: Das Unternehmen beschäftigt inzwischen mehr als 300 Mitarbeitende und betreut nach eigenen Angaben rund 1300 Kunden weltweit - darunter Bosch, Coca-Cola North America, Metro, Costco, Ritter Sport, Lidl, Celanese, C&A und die Karlsruher Drogeriemarktkette dm. Standorte hat Osapiens außer in Mannheim auch in München, Berlin, Köln, Paris, Amsterdam, Madrid und Maine (USA).

2022 war Osapiens mit dem Deutschen Gründerpreis in der Kategorie „Aufsteiger“ geehrt worden. Die renommierte Auszeichnung war damit erstmals an ein Start-up aus Mannheim gegangen.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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