Galeria in Viernheim: So ist die Stimmung nach der Insolvenz

Viernheim. Die Beschäftigten der Galeria Karstadt Kaufhof Filiale in Viernheim wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass es für die angeschlagene Warenhauskette eine Rettung gibt. Das Unternehmen hatte vergangene Woche erneut Insolvenz angemeldet - zum dritten Mal innerhalb von dreieinhalb Jahren. „Die Stimmung in der Belegschaft ist im Moment nicht so getrübt und angespannt wie vor einigen Monaten, als die Filiale auf der Schließungsliste stand“, sagt Kerstin Kujau, Betriebsratsvorsitzende vor Ort.

„Damals schien klar, dass es für uns nicht weitergeht. Jetzt ist alles eher offen, man hört, dass Gespräche geführt werden. Ich glaube, viele lassen das deshalb im Moment aus Selbstschutz nicht so nah an sich ran und schauen einfach von Quartal zu Quartal, wie es weitergeht.“

Galeria Karstadt Kaufhof Filiale in Viernheim: Vor kurzem der Schließung entgangen

Das Kaufhaus im Viernheimer Rhein-Neckar-Zentrum war im Zuge der letzten Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof im März 2023 auf einer Liste mit Filialen gelandet, die zum 31. Januar 2024 geschlossen werden sollten. Die damals rund 90 Beschäftigten in Viernheim gaben sich kämpferisch - und wurden zunächst trotzdem gekündigt.

Im September kam es dann aber zur Kehrtwende: Nach einer Einigung zwischen Galeria Karstadt Kaufhof und dem Eigentümer der Viernheimer Fläche wurde die geplante Schließung zurückgenommen - einschließlich der Kündigungen. Die Belegschaft in Viernheim jubilierte.

Einige Beschäftigte entschieden sich jedoch, das Unternehmen trotzdem zu verlassen und ließen ihre Kündigung gegen eine Abfindung bestehen. Ob letztere nun tatsächlich auch gezahlt wird, ist durch die neuerliche Insolvenz allerdings wieder offen. „Insofern gibt es bei diesen Kolleginnen und Kollegen im Moment teilweise einigen Unmut“, so Betriebsratsvorsitzende Kujau.