Einzelhandel

Galeria-Filiale in Viernheim hofft noch auf Rettung

Vor fast drei Monaten hat der Warenhauskonzern Galeria beschlossen, ein Drittel der Filialen zu schließen, darunter auch Viernheim. Seitdem sind die Beschäftigten im Ungewissen. Warum jetzt wieder Hoffnung aufkommt

Von 
Christian Schall
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Beschäftigte in Viernheim protestieren gegen die Schließung. © Bernhard Kreutzer

Viernheim. Fast drei Monate, nachdem der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof seine Pläne zur Schließung von rund einem Drittel der Filialen bekanntgegeben hat, befinden sich die Beschäftigten des Karstadt-Kaufhauses in Viernheim weiter im Ungewissen. Die Filiale im Rhein-Neckar-Zentrum steht mit auf der Streichungsliste und soll Anfang des Jahres, am 31. Januar 2024, dichtmachen.

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Obwohl die Konzernspitze das so beschlossen hat, gibt es noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass es doch weitergehen könnte. Das erklärte Horst Gobrecht, Gewerkschaftssekretär von Verdi Südhessen, auf Anfrage: „Es steht die Mitteilung im Raum, dass es noch Verhandlungen mit dem Eigentümer gibt.“ Besitzer der Immobilie mit rund 11 000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist, wie berichtet, die Immobilien-Investmentgesellschaft Redevco von Familie Brenninkmeyer, die vor allem durch die von ihren Vorfahren gegründete Modekette C&A bekannt ist. Man wisse aber nichts Genaues, und es gebe nicht Konkretes, etwa, bis wann verhandelt werde, sagte Gobrecht.

Galeria plant Stellenabbau

„Die Kollegen hängen in den Seilen und sind mit den Nerven angespannt“, berichtete der Gewerkschaftssekretär über die Stimmung in der Belegschaft. Sollte es noch zu einer Einigung kommen, müssten wahrscheinlich einige Angestellte trotzdem um ihren Job bangen. Denn Galeria plant einen Stellenabbau auch in den Filialen, die fortgeführt werden. „Bei dem Personalbesatz wäre das eine Katastrophe“, so Gobrecht. Die Gespräche mit den Eigentümern seien noch nicht abgeschlossen. „Wie realistisch eine Fortführung der Filiale ist, weiß ich auch nicht“, räumte er ein.

Der angeschlagene Warenhauskonzern hatte Ende des Jahres zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit ein Schutzschirmverfahren durchlaufen. Das folgende Insolvenzverfahren wurde zum 31. Mai beendet. Die Schließung einzelner Filialen konnte noch abgewendet werden, trotzdem werden 41 der zuletzt 129 Häuser aufgegeben. In der Region ist neben Viernheim das Haus am Heidelberger Bismarckplatz betroffen. 

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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