Ausbildung

BASF stellt weniger Azubis in Ludwigshafen ein

Der größte Ausbilder der Region hat weniger Bedarf für Nachwuchs. Auch in anderen Unternehmen geht die Zahl der Lehrstellen zurück.

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Bettina Eschbacher
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Für die rund 300 Elektroniker-Azubis gibt es bei BASF jetzt einen Elektro-Fertigkeitsparcours zum Üben. © andreashenn.com

Mannheim/Ludwigshafen. Am 1. September beginnt für viele junge Menschen ihre Ausbildung. Auch bei dem größten Arbeitgeber der Region, der BASF, fiel am Montag der Startschuss für 530 junge Menschen am Standort Ludwigshafen. Im Vorjahr waren es mit 650 Neu-Azubis noch deutlich mehr.

Warum sind es in diesem Jahr fast 20 Prozent weniger? Die Planzahl der angebotenen Ausbildungsplätze werde den strukturellen Veränderungen entsprechend immer wieder geprüft und angepasst, sagt eine BASF-Sprecherin. Sie richte sich nach dem gemeldeten Bedarf der Unternehmensbereiche. „Diese Abschätzungen sind in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht einfach.“

BASF-Sparprogramme senken auch Bedarf an Nachwuchs

„Wir sehen, dass der Bedarf aufgrund laufender Kostensparprogramme am Standort zurückgeht – entsprechend passen wir auch die Zahl der Ausbildungsplätze an“, erklärt die Sprecherin. Der Standort muss massiv sparen, soll schlanker und wieder profitabel werden – auch weitere Anlagenschließungen stehen im Raum. Die eigene, bedarfsorientierte Ausbildung bleibe dennoch zentraler Baustein der BASF-Fachkräftesicherung, betont die Sprecherin.

478 Auszubildende starten bei BASF jetzt in verschiedenen Berufsfeldern sowie 55 Teilnehmende in das Programm „Start in den Beruf“. Außerdem beginnen über 100 Quereinsteigende in den Berufen Chemikant und Kraftwerker sowie das Spezialisierungsprogramm für den Elektroniker für Automatisierungstechnik.

BASF ist größter Ausbilder der Region

BASF ist größter Ausbildungsbetrieb nicht nur in der Region, sondern in ganz Rheinland-Pfalz .

Der Chemiekonzern bietet am Standort Ludwigshafen über 30 verschiedene Einstiegsmöglichkeiten an – von Produktion, Technik, Labor, Kaufleute und IT sowie Gastronomie und Hotel.

An Attraktivität als Arbeitgeber für den Nachwuchs hat der Chemiekonzern offenbar nicht eingebüßt: Laut BASF-Sprecherin blieben nur 2 Ausbildungsplätze unbesetzt , 2 weitere Plätze blieben bei den „Start in den Beruf“-Programmen frei.

Neu bei BASF in Ludwigshafen ist der Elektro-Fertigkeitsparcours, der für die rund 300 Elektroniker-Auszubildenden bei BASF entwickelt wurde. In fünf Stationen können die Auszubildenden tägliche Aufgaben wie Leitungen montieren, Steckdosen prüfen und Motoren tauschen in einer sicheren Umgebung üben. Die Auszubildenden haben die Stationen mitkonzipiert.

Jede Menge Neu-Azubis kamen auch in Mannheim zusammen. Dort begrüßte die Deutsche Bahn alle ihre neuen Auszubildenden und dual Studierenden aus Baden-Württemberg. So kamen in zwei Veranstaltungen 830 Gäste zusammen. Bundesweit waren es an acht Bahn-Standorten 5700 junge Menschen.

Auf dem Ausbildungsmarkt der Region tut sich noch einiges

Noch gibt es bei den Überblickszahlen für die Region ein leichtes Minus gegenüber dem Vorjahr: Bis Ende August hat die IHK Rhein-Neckar 3094 neue Ausbildungsverhältnisse erfasst. Das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald wurden bis Ende August nach aktuellem Stand weniger Lehrverträge als im Vorjahr abgeschlossen. Mit 1150 Neu-Verträgen ergibt sich ein Minus von rund 19 Prozent gegenüber dem August 2024. Allein 420 davon sind es in Mannheim.

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Allerdings ist dies beim Handwerk nur ein Zwischenstand, wie die Kammer-Sprecherin betont. Bis Jahresende könnten noch einige neue Azubis dazukommen. Auch bei der IHK heißt es: „Im September tut sich noch einiges auf dem Ausbildungsmarkt. Wir sind zuversichtlich, dass wir wieder das Vorjahresniveau erreichen.“

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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