Ludwigshafen. Die BASF sieht sich bei ihren Sparprogrammen auf Kurs, auch für das Werk Ludwigshafen: „Wir sind auf gutem Weg, die angestrebten jährlichen Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 zu erreichen“, wird Finanzvorstand Dirk Elvermann in einer Pressemitteilung vom Freitagmorgen zitiert. Bis Ende 2024 habe der Konzern bereits eine jährliche Kosteneinsparung von insgesamt rund 1 Milliarde Euro erreicht.
Davon entfallen rund 100 Millionen Euro auf Ludwigshafen, so Elvermann. Im Stammwerk läuft ein extra aufgesetztes, strammes Sparprogramm: Bis Ende 2026 soll dort eine Milliarde Euro eingespart werden. Der Standort schreibt rote Zahlen und leidet unter anderem unter den hohen Energiekosten. Welche weitere Anlagen geschlossen werden, um das Werk profitabler zu machen, ist noch unklar.
Kostensenkungsprogramme kosten die BASF rund 900 Millionen Euro
Allerdings kosten die Programme die BASF erst einmal auch viel Geld: Bis Ende 2024 sind laut Mitteilung kumulierte Einmalkosten in Höhe von rund 900 Millionen Euro entstanden. Dieser Betrag entspricht etwa der Hälfte der gesamten Einmalkosten, die BASF bis Ende 2026 erwartet. Bis dahin will das Unternehmen alle Programme abgeschlossen haben und jährlich von den vollen Einsparungen profitieren.
Auf das laufende Geschäftsjahr blickt die BASF allerdings verhalten. Das Management geht weiter von hohen geo- und handelspolitischen Unsicherheiten sowie einem moderaten Anstieg der Industrieproduktion, der Güternachfrage und der globalen Chemieindustrie aus.
Noch in diesem Jahr fährt das neue Werk in China hoch
In der zweiten Jahreshälfte soll begonnen werden, den neuen Verbundstandort in China hochzufahren. Bis zum Jahresende sollen die meisten Anlagen am Start sein. Für 2025 peilt das Unternehmen für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro an, wie der Dax-Konzern mitteilte. 2024 hatte das Ergebnis um 2,4 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro zugelegt.
Der maue Ausblick sorgte am Finanzmarkt in ersten Reaktionen nicht für gute Stimmung. Auf Tradegate gab der Kurs der Aktie um 1,5 Prozent auf 48,05 Euro nach, drehte sich am Nachmittag aber leicht ins Plus auf gut 49 Euro.
BASF hatte bereits im Januar Eckdaten bekanntgegeben. 2024 schrumpfte der Umsatz demnach im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür waren deutlich niedrigere Preise und Mengen. Unter dem Strich blieb dank des Verkaufs des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea ein Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro nach 225 Millionen im Vorjahr.
Die Dividende für 2024 will der BASF-Vorstand um ein Drittel auf 2,25 Euro je Aktie kürzen. Im Vorjahr hatte BASF noch 3,40 Euro gezahlt. (mit dpa)
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