Autos im Test

Skoda Superb Combi: Größe in neuer Dimension

Der Skoda Superb war bei den Platzverhältnissen schon immer das Maß aller Dinge. In der Neuauflage ist er noch einmal gewachsen. Was der Kombi alles draufhat.

Von 
Christian Schall
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In der vierten Generation des Skoda Superb sind die Frontscheinwerfer noch schärfer gezeichnet. Der schwarze Kühlerrahmen zeigt, dass es sich um die Sportline-Ausführung handelt. © Škoda Auto

So sehr die zahlreich vorhandenen SUVs sich in der Kundengunst nach vorne gedrängt haben, beim Platzangebot ziehen sie gegenüber Kombis immer noch den Kürzeren. Das gilt erst recht, wenn man den Skoda Superb als Maßstab nimmt. Der überzeugte schon immer mit einem großzügigen Raumangebot und hat auch in seiner Neuauflage nichts davon eingebüßt.

Im Gegenteil: In der nun vierten Generation streckt sich der Kombi um weitere vier Zentimeter auf 4,90 Meter. Ein kleines Kuriosum am Rande: Damit unterbietet er die ebenfalls gewachsene Limousine – die es anders als beim Konzernbruder VW Passat auch weiterhin gibt – um einen Zentimeter. Der Radstand ist mit 2,84 Metern gleichgeblieben, dafür hat der Kombi um fünf Millimeter an Höhe gewonnen und die Insassen an bis zu acht Millimeter mehr Kopffreiheit.

Für seine großzügige Beinfreiheit ist der Superb ohnehin bekannt. Der Komfort der Polster ist hoch, außer dem Mittelplatz im Fond lassen sich zudem alle Sitze beheizen. Fahrer und Beifahrer können es sich optional besonders bequem machen: Ihr Sitz bietet eine Kühlung, für Entspannung während der Fahrt sorgt die integrierte Massagefunktion mit mehreren Programmen.

Hier können Fahrer und Beifahrer es sich bequem machen. © Skoda

Der bislang schon geräumige Kofferraum nimmt noch einmal 30 Liter mehr auf und schluckt bei aufrechten Fondsitzen nun 690 Liter – ideal für eine große Reise mit der Familie.

Am anderen Ende der Karosserie sorgen wahlweise drei Benziner (darunter ein neuer Mild-Hybrid), zwei Diesel oder ein Plug-in Hybrid fürs Vorankommen. Im Testwagen war es der allradgetriebene Vierzylinder-Diesel, der mit 193 PS aber nur den zweiten Platz des Leistungsspektrums belegt.

An Kraftentfaltung mangelt es dem Selbstzünder trotzdem nicht. Stark und geradlinig schiebt das Aggregat voran, auch bei hoher Beladung. Dabei hält es sich akustisch angenehm zurück, den Geräuschpegel im Innenraum heben nur die Reifen, die das Rauschen rauen Asphalts nach innen übertragen.

Skoda Superb Combi 2,0 l TDI 4x4 Sportline

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel

Hubraum: 1.968 ccm

Leistung: 142 kW / 193 PS

Max. Drehmoment: 400 Nm

Antrieb: Allradantrieb, DSG-Sieben-Gang-Automatikgetriebe

Höchstgeschw.: 230 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 7,6 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,9 l /Testverbrauch: 6,0 l

CO2-Emission: 156 g/km

Schadstoffklasse: EURO 6

Leergewicht: 1.754 kg

Länge: 4.902 mm, Breite: 1.849 mm, Höhe : 1.506 mm

Kofferraum: 690 - 1.920 l

Preis: 59.480 Euro

Serienausstattung: 19 Zoll LM-Räder, Drei-Zonen-Klimaautomatik, adapt. Fahrwerk DDC Pro, Matrix-LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Navigation, Sportsitze vorn m. Massagefunktion, Sitzheizung u. -lüftung, Sitzheizung auf äußeren Rücksitzen, drahtlos beheizb. Windschutzscheibe, el. Heckklappe m. Komfortöffnung, versch. Assistenzsysteme.

Trotz fast fünf Meter Länge ist der Kombi gut im Handling, die Lenkung arbeitet direkt und präzise. Von sportlicher Ausprägung ist das Fahrwerk in der Sportline-Ausführung. Es rollt härter ab, bietet dafür aber eine ausgezeichnete Straßenlage.

Der Gangwahlhebel ist nun hinter die Lenksäule gewandert, so wie schon bei den elektrischen Modellen. Dafür ist der dort seit Generationen vorhandene Hebel für den Scheibenwischer verschwunden. Seine Funktionen sind nun im Blinkerhebel integriert, was anhand der Fülle dort zu Verwechselungen führen kann.

Fast 700 Liter passen hinter die Klappe, die elektrisch öffnet und schließt. © Škoda Auto

Obwohl der Superb sich eine Plattform mit dem Passat teilt, sind die Tschechen zuletzt bei all ihren Modellen immer etwas von der teils komplexen Bedienstruktur aus Wolfsburg abgewichen. Sehr zur Freude der Nutzer. Insofern irritiert es anfangs doch sehr, dass man den manuellen Lautstärkeregler sucht und vermisst – würde das doch überhaupt nicht zu Skoda passen.

Die Enttäuschung währt nur kurz: Er ist weiter vorhanden, auch gar nicht so klein, kann aber deshalb übersehen werden, weil er mit mehreren Funktionen belegt ist. Auch die Stärke des Gebläses oder das Fahrprofil können mit dem digitalen Drehregler („Smart Dials“) gewechselt werden – eine praktische Einrichtung.

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Wer sich für eine starke Motorisierung entscheidet und viele Häkchen bei den Extras setzt, zahlt dafür einen hohen Preis: Der vollausgestattete Testwagen liegt bei rund 67.000 Euro. Doch es geht auch günstiger. Die Einstiegsvariante mit einem 150 PS Benziner in der Essence-Ausführung startet bei 41.100 Euro. Da fehlt vielleicht das eine oder andere Extra, Platz für Insassen und Gepäck ist aber genauso großzügig vorhanden.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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