Bergstraße. In der heutigen Folge unserer Reihe „Bergsträßer Ansichtssache“ führt uns der Blick zurück auf den Neumarkt in Bensheim – passend zur aktuellen Sommerserie dieser Zeitung ins Jahr 2000.
Das historische Foto (oben) zeigt den Platz kurz vor dem Start der Bauarbeiten zur Erweiterung des Neumarkts. Noch dominieren parkende Autos die Szene – sowohl in der Tiefgarage als auch oberirdisch. Viele erinnerten sich später an diese Phase als eine vergleichsweise komfortable Parksituation inmitten der Innenstadt.
Mit dem bevorstehenden Ausbau waren große Erwartungen verbunden: Die zweite Bauphase sollte den Neumarkt zu einem modernen innerstädtischen Einkaufszentrum machen, das neue Akzente im Einzelhandel setzt. Die Vision: ein belebter Konsumtempel mit vielfältigem Angebot und urbaner Aufenthaltsqualität.
Doch bereits zur Eröffnung blieben einige Ladenflächen leer – ein erstes Warnsignal. Zwar gab es in den Anfangsjahren eine gewisse Betriebsamkeit, doch sie war nicht von Dauer.
Als der Supermarkt im Untergeschoss schloss, setzte rasch eine spürbare Ernüchterung ein. Viele Ladeneinheiten wurden nur noch als Schauräume für Geschäfte außerhalb des Neumarkts genutzt – ein Zeichen dafür, dass sich das Konzept nicht wie erhofft etablieren konnte.
Heute ist der Neumarkt weit entfernt von seiner einstigen Zielsetzung. Positive Schlagzeilen sind selten geworden, und die Herausforderungen für eine nachhaltige Belebung bleiben bestehen. Der Blick zurück wirft damit auch Fragen für die Zukunft auf: Was braucht eine Innenstadt wirklich – und was kann aus ambitionierten Plänen werden, wenn sie an der Realität vorbeigehen. tn/Bild: Thomas Neu
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/startseite_artikel,-bergstrasse-neumarkt-geschichte-sommerserie-_arid,2315246.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim.html